VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2021/2022 - 7. Spieltag

3:2 (1:2)

Termin: 05.11.2021, 19:15 Uhr
Zuschauer: 911
Schiedsrichter: Vanessa Arlt (Münster)
Tore: 0:1 Prasnikar (4.), 0:2 Freigang (20.), 1:2 Janssen (34.), 2:2 Roord (66.), 3:2 Janssen (90.)

 

>> Spielbericht <<

VfL Wolfsburg
Eintracht Frankfurt

  • Schult
  • Hendrich
  • Wedemeyer
  • Janssen
  • Rauch
  • Oberdorf
  • Lattwein
  • Waßmuth
  • Roord
  • Huth
  • Bremer

 


  • Frohms
  • Küver
  • Kleinherne
  • Kirchberger
  • Hanshaw
  • Nüsken
  • Feiersinger
  • Dunst
  • Freigang
  • Martinez
  • Prasnikar

 

Wechsel
  • van de Sanden für Waßmuth (60.)
  • Smits für Roord (78.)
  • Svava für Bremer (78.)
Wechsel
  • Mauron für Dunst (60.)
  • Anyomi für Martinez (70.)
  • Johannsdottir für Prasnikar (90.)
Trainer
  • Tommy Stroot
Trainer
  • Niko Arnautis

 

 

SGE verliert nach Last-Minute-Treffer

Effektive Frankfurterinnen führen lange gegen den VfL Wolfsburg, müssen sich aber am Ende durch ein spätes Gegentor mit 2:3 (1:2) geschlagen geben.

Für die Adlerträgerinnen war es das dritte Top-Spiel hintereinander: Nach einem Sieg in der Frauen-Bundesliga über Bayern München und dem Pokalaus gegen die FCB-Frauen ging es am Freitagabend zum ersten Flutlichtspiel der Saison auswärts zum VfL Wolfsburg. Zum Auftakt des 7. Spieltags gab es für eine effektive Eintracht in der Autostadt durch ein Gegentor in der Nachspielzeit eine 2:3 (2:1)-Niederlage.

Unverändert nach dem 2:4 in München setzte SGE-Cheftrainer Niko Arnautis auf dieselbe Elf. Und die Gäste jubelten früh: Lara Prasnikar konnte aus der Drehung nach einer flachen Hereingabe in den Strafraum von Shekiera Martinez die Kugel vorbei an Almuth Schult zur 1:0-Führung schieben (4.). Der Druck für die Wölfinnen, die mit zwei Punkten Rückstand zum Tabellendritten aus Hessen gingen, erhöhte sich: Der VfL probierte sofort, noch weiter vorne zu pressen und Fehler durch die SGE-Defensive zu erzwingen. Doch Frankfurt hatte durch Barbara Dunsts abgefälschten Schuss auch die zweite Möglichkeit (8.). Deutlich gefährlicher wurde es aber, als Ex-Frankfurterin Svenja Huth die Kugel nur knapp neben den SGE-Pfosten setzte (9.), danach an Merle Frohms scheiterte (10.) und VfL-Stürmerin Pauline Bremer per Kopf über den Querbalken köpfte (11.), drei Chancen in weniger als drei Minuten. Und der Vizemeister der vergangenen Spielzeit blieb wütend und somit gefährlich: Nach einer Ecke von Felicitas Rauch kam Lena Oberdorf freistehend zum Kopfball (16.), Jill Roord hätte nach einem Abwehrfehler freistehend den Ball ins leere Tor schieben können (18.).

Die Frankfurterinnen hatten Glück durch die Vielzahl an Wolfsburger Chancen und aufbauenden Dominanz der Gastgeberinnen, nicht den Ausgleich zu kassieren. Offensiv zeigte sich die Eintracht gnadenlos effektiv: Verena Hanshaw auf Laura Freigang und die SGE-Torjägerin erzielte mit der zweiten Chance ihres Teams eiskalt das zweite Tor (20.). Die Partie beruhigte sich anschließend etwas, ohne etwas vom Kampfeswillen beider Teams zu verlieren: Beide fighteten um jeden Millimeter auf dem Rasen des AOK Stadions. Für Wolfsburg brauchte es einen Freistoß, um ins SGE-Tor zu treffen: Dominique Janssen zirkelte die Kugel genau und unhaltbar ins linke obere Eck (34.). Nur wenige Sekunden später hatte Frankfurt Glück, als Bremer im Fünfmeterraum ungedeckt über den Ball trat (35.). Kurz vor der Pause parierte Frohms einen Oberdorf-Schuss aus 20 Metern (42.) sowie einen Roord-Abschluss (45.) stark per Fuß.

Die zweite Hälfte begann, wie die erste geendet hatte: mit einer starken Fußbabwehr von Frohms gegen Roord (47.), bevor die deutsche Nationalkeeperin mit einer spektakulären Parade nach einem Freistoß von Felicitas Rauch den Ball zur Ecke klären konnte (50.). Der Druck auf die Frankfurter Hintermannschaft nahm zusehends zu, manche Aktionen wurden nicht mehr entscheidend genug geklärt, sodass Entlastungsangriffe seltener waren. Wenn die Hessinnen aber vorne aktiv waren, wurde es für den VfL gleich gefährlich, weil die Gastgeberinnen ungewohnt fahrig in der Abwehr agierten: Shekiera Martinez scheiterte an Schult (55.), bevor auf der Gegenseite erneut Frohms spektakulär gegen Bremer parierte (56.), die kurz darauf sogar die Latte traf (60.).

Über Langeweile brauchten sich Frohms und ihre Vorderleute nicht beschweren, davon zeugte allein das Eckenverhältnis nach 64 Minuten: 10:0 für dem VfL. Die Zehnte war es auch, die das 2:2 brachte: Jill Roord kam nach einer Abwehraktion als erstes im Gestocher an den Ball und erzielte den Ausgleich (66.). Die Niederländerin hatte auch den nächsten Schuss aufs SGE-Tor zu verantworten, doch erneut war Frohms Endstation (74.). 911 Zuschauer konnten sich nicht über mangelnden Unterhaltungswert bei einer hart umkämpften Begegnung beschweren, die für die SGE ein bitteres Ende fand. Mit der letzten Aktion des Spiels in der fünften Minute der Nachspielzeit brachte Rauch den Ball per Freistoß auf den Kopf von Dominique Janssen, die über die weit herausgelaufene Merle Frohms köpfte (90.+4).

Weiter geht es für die Mannschaft von Niko Arnautis in einer Woche am Freitag, 12. November, mit einem Heimspiel am 8. Spieltag in der Frauen-Bundesliga: Um 19.15 Uhr empfängt die SGE den FC Carl Zeiss Jena.

Stimmen zum Spiel

Sportdirektor Siegfried Dietrich: Unsere Mannschaft und das Trainerteam ist in den letzten Wochen durch ein extremes Wechselbad der Gefühle gegangen. Erst der erkämpfte 3:2-Liga-Sieg gegen Bayern München und dann nach der 2:0-Führung durch zwei Traumtore eine bittere Niederlage in der allerletzten Spielszene gegen starke Wölfinnen mit dem gleichen Ergebnis gegen uns. Letztlich bleibt aber nach diesen Highlight-Spielen und dem bisherigen Verlauf der Hinrunde ein ausgesprochen gutes Resümee, das aufzeigt, dass wir durchgehend mit einer hohen Team-Qualität auftreten, in der letzten Saison noch liegengelassene Punkte geholt haben und uns durch unsere nachhaltige kämpferische Einstellung mit den Liga-Favoriten durchaus messen und auch Erfolge realisieren können. 15 Punkte nach sieben Spieltagen können sich sehen lassen. Ein Prozess, der unseren Weg einer richtig guten Entwicklung, aber auch der weiteren Lern-Herausforderungen aufzeigt. Wir haben allen Grund, mit dem gewachsenen Selbstbewusstsein und der bisher an den Tag gelegten Unbekümmertheit in die nächsten Begegnungen zu gehen.

Cheftrainer Niko Arnautis: Die Niederlage ist extrem bitter. Wir haben sehr viel in das Spiel investiert und in der ersten Halbzeit zwei Bilderbuchtore erzielt. Ähnlich wie im Pokalfinale haben wir erneut in allerletzter Minute das Spiel verloren und müssen mit null Punkten nach Hause fahren. Auch wenn Wolfsburg Druck gemacht und sich viele Chancen herausgespielt hat, wäre ein Punkt heute verdient gewesen. Doch das sind Momente, die man als Mannschaft erleben muss und die uns in Zukunft stärker machen werden. Man hat heute wieder gesehen, wie stark wir uns entwickelt haben. Deshalb gilt es nun, weiterzumachen und im Idealfall das nächste Spiel am kommenden Freitag gegen Jena wieder zu gewinnen.

Laura Feiersinger: Es ist sehr schwer, extrem bitter und auch grausam, wenn du so hart gekämpft hast und dann in der letzten Situation noch ein Gegentor kassierst. Zum Ende hin hat man gemerkt, dass wir Schwierigkeiten hatten, den Ball klar hinten rauszuspielen. Man hat heute gesehen, welche Qualitäten Wolfsburg bei Standards hat - alle Tore sind so entstanden. Nach einer 2:0-Führung ist eine Niederlage schon ein ziemlicher Dämpfer. Wir dürfen jetzt aber nicht den Glauben verlieren, sondern müssen weiter unsere Leistung abliefern, fleißig sein und Punkte sammeln.

Lara Prasnikar, Torschützin zum 1:0: So viel in ein Spiel zu werfen und dann ohne einen einzigen Punkt nach Hause zu fahren, ist sehr bitter. Wir sind sehr enttäuscht. Dass wir in der ersten Hälfte zwei Tore erzielt haben, war aber kein Zufall. Wir wissen, wo unsere Stärken liegen und trauen uns immer mehr zu. Wir haben uns insgesamt als Mannschaft sehr gut präsentiert, jede war für jede da und alle haben 120 Prozent auf dem Platz gelassen. Doch so ist Fußball. Im letzten Ligaspiel gegen Bayern haben wir das späte Siegtor geschossen, heute haben wir ein spätes Gegentor kassiert. Jetzt müssen wir weitermachen und nächste Woche gegen Jena gewinnen.

Merle Frohms: Wir haben als gesamte Mannschaft heute ein gutes Spiel abgeliefert, mit allem, was wir haben, verteidigt und uns in jeden Ball geworfen. Von daher wäre ein Punkt durchaus verdient gewesen. Im ersten Moment tut es schon weh, aber mit ein bisschen Abstand können wir auch aus diesem Spiel positive Dinge mitnehmen. Man hat wieder gesehen, wie sehr wir uns im Vergleich zur vderangenen Saison entwickelt haben. Wir sind in der Defensive nun konstanter und nutzen unsere Chancen sehr effektiv. Wir müssen jetzt weiter unsere Hausaufgaben machen und auch gegen vermeintlich schwächere Gegner bestehen.

VfL-Trainer Tommy Stroot: Wir sind nicht nur glücklich über die drei Punkte, sondern auch über die Leistung, die wir heute gezeigt haben. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, uns immer wieder Chancen herausgespielt und haben den Ballbesitz gut genutzt. Der 0:2-Rückstand in der ersten Halbzeit hat uns extrem wehgetan, weil wir auch da schon gut im Spiel waren. Nach einem solchen Rückstand so zurückzukommen und weiterzumachen, ist für mich das Wichtigste nach dem Spiel heute.

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

© text, artwork & code by fg