FC Bayern München - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2021/2022 - 17. Spieltag

4:2 (1:2)

Termin: 18.03.2022, 19:15 Uhr
Zuschauer: 1.021
Schiedsrichter: Mirka Derlin (Bad Schwartau)
Tore: 1:0 Rall (5.), 1:1 Freigang (27.), 1:2 Anyomi (42.), 2:2 Schüller (51.), 3:2 Asseyi (79.), 4:2 Damnjanovic (90.)

 

>> Spielbericht <<

FC Bayern München
Eintracht Frankfurt

  • Leitzig
  • Glas
  • Viggosdottir
  • Kumagai
  • Simon
  • Dallmann
  • Zadrazil
  • Magull
  • Rall
  • Schüller
  • Bühl

 


  • Frohms
  • Santos
  • Kleinherne
  • Doorsoun
  • Hanshaw
  • Feiersinger
  • Nüsken
  • Freigang
  • Dunst
  • Anyomi
  • Prasnikar

 

Wechsel
  • Gwinn für Glas (46.)
  • Lohmann für Dallmann (46.)
  • Asseyi für Rall (65.)
  • Damnjanovic für Bühl (89.)
Wechsel
  • Martinez für Feiersinger (82.)
  • Reuteler für Santos (90.)
  • Mauron für Dunst (90.)
  • Johannsdottir für Anyomi (90.)
Trainer
  • Jens Scheuer
Trainer
  • Niko Arnautis

 

 

Intensives Duell knapp verloren

Ein heißer Kampf gegen den FC Bayern München endet für die Eintracht nach 2:1-Pausenführung auswärts mit einer 2:4-Niederlage.

Nach Hoffenheim und Essen zu Hause folgte am 17. Spieltag in der Frauen-Bundesliga das erste März-Auswärtsspiel, die Top-Partie gegen den Tabellenzweiten FC Bayern München. Gegen den amtierenden Meister gab es für Eintracht Frankfurt nach einem heißen Fight am FC Bayern Campus nach Traumtor und Pausenführung eine 2:4 (2:1)-Niederlage.

Als Tabellendritter angereist, um den Champions-League-Qualifikationsrang zu verteidigen und bestenfalls den Coup aus dem Hinspiel zu wiederholen, gehörten den Adlerträgerinnen die ersten vier Minuten: mutig im Angriff, entschlossen in der Defensive. Trainer Niko Arnautis musste auf die muskulär angeschlagene Anna Aehling kurzfristig verzichten. Doch dann gelangte ein Querpass von der rechten Seite zu Hinspielschreck Maximiliane Rall, die in den Strafraum drang und an Merle Frohms vorbei ins untere rechte Eck schieben konnte (5.). Auch wenn die Eintracht keinesfalls geschockt wirkte, waren es die Gastgeberinnen, die durch Klara Bühl die nächste Chance hatten, welche Frohms allerdings entschärfte (13.).

Durch hohes Pressing versuchten die FCB-Frauen die Hessinnen einzuschnüren. Die Eintracht probierte hingegen, sich spielerisch zu befreien, was jedoch immer seltener gelang. Erneut musste Frohms einen Bühl-Abschluss über die Latte lenken (22.). Doch dass auch Frankfurt gegen Bayern in dieser Saison jederzeit Tore schießen kann, bewiesen die Adlerträgerinnen bereits in Liga und DFB-Pokal: Es war Kapitänin Laura Freigang, die per Traumtor aus der Drehung den 1:1-Ausgleich erzielte (27.). Angefeuert durch die lautstarke Unterstützung der mitgereisten SGE-Fans trat die Mannschaft nun mutiger auf, witterte vor der Pause noch einmal Morgenluft.

Die intensive Partie beruhigte sich nicht, beide Teams kämpften um ihre Torchance. Doch die wohl größte Möglichkeit bekam München: Eine Bühl-Flanke von der rechten Seite konnte Torschützin Rall nicht im SGE-Kasten unterbringen (40.), Frankfurt hatte das Glück auf seiner Seite. Und bewies eine gnadenlose Effektivität, die noch vor der Pause die Führung brachte: Lara Prasnikar brachte den Ball von links in den Straftraum, Nicole Anyomi erzielte eiskalt das 2:1 (42.).

Den deutlich besseren Start in Durchgang zwei hatte Bayern. Nach einem SGE-Abstoß lauerten die Münchnerinnen und Lea Schüller erreichte ein hoher Ball, den sie aus dem Lauf zum 2:2, ebenfalls wie Freigang per Traumtor, ins Tor drosch (51.). Der Fight fand nun eher auf Augenhöhe statt als noch vor der Pause: Beide Teams blieben konzentriert und lauerten auf ihre Angriffsmöglichkeit. Ein Top-Spiel, das hielt, was es im Vorfeld versprochen hatte: Packende Zweikampfduelle, Traumtore und jede Menge Tempo – beste Freitagabendunterhaltung. Barbara Dunst belohnte sich auf der einen (62.) nicht, die angeschossene Frankfurterin Sara Doosoun traf zum Glück auf der anderen Seite nicht ins eigene Tor (66.).

Ein Unentschieden, das zu diesem Zeitpunkt der Begegnung ein gerechtes Ergebnis darstellte. Viele Chancen gab es nicht, Carolin Simon per direktem Freistoß (74.) strahlte noch die größte Gefahr aus. Die wilde Partie wurde nun häufiger durch Fouls unterbrochen. Eines davon brachte die Gastgeberinnen in Führung: Die Freistoßflanke von Lina Magull landete bei der eingewechselten Viviane Asseyi, die die Kugel zum 3:2 verwertete (79.). Noch einmal warfen die Adlerträgerinnen alles nach vorne, doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen. Stattdessen erhöhte Damnjanovic per Konter in der Nachspielzeit das 4:2 für die Gastgeberinnen (90.+3).

Für die SGE folgt am kommenden Samstag, 26. März, das nächste heiße Duell, wenn das Team von Niko Arnautis um 13 Uhr den VfL Wolfsburg im Stadion am Brentanobad empfängt.

Stimmen zum Spiel

Niko Arnautis: Man hat hier heute eine Frankfurter Mannschaft gesehen, die das, was sie sich vorgenommen hat, trotz des frühen Rückstands gut umgesetzt hat. Gerade bei den Toren, die herausragend herausgespielt waren, hat man unsere Qualität gesehen, die wir mittlerweile haben. Wenn man so in München auftritt und mit dem FC Bayern auf Augenhöhe spielt, ist man als Trainer sehr stolz. Wir haben gerade in der ersten Halbzeit ein super Spiel gemacht und sind verdient in Führung gegangen. Trotzdem ist es bitter, ohne einen Punkt nach Hause zu fahren. Hätten wir die Situationen, die wir auch im zweiten Durchgang hatten, wie in der ersten Hälfte besser genutzt, hätte es anders ausgehen können. Die Mannschaft hätte sich heute einen Punkt verdient gehabt. Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir in München gespielt haben. Im Vergleich zum Pokalspiel haben wir uns nochmal deutlich gesteigert und waren noch näher dran. Am Ende haben nur Kleinigkeiten gefehlt. Gegen Wolfsburg brauchen wir nun die gleiche Bereitschaft wie heute. Wir werden wieder mutig und mit Selbstbewusstsein ins Spiel gehen, um zu Hause etwas mitzunehmen.

Laura Freigang, Kapitänin und Torschützin zum 1:1: Letztlich ist die Niederlage ärgerlich, aber nicht unverdient. Wir haben es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht und uns für den zweiten Durchgang viel vorgenommen. Dass wir dann direkt nach der Pause das Gegentor bekommen, ist sehr ärgerlich. In der Folge haben wir unsere Situationen nicht mehr so gut zu Ende gespielt. Bayern hat den Ball gut laufen lassen, sodass es schwer war, das Spiel wieder in die Hand zu nehmen. Trotzdem haben wir nach dem 2:1 den Fuß etwas vom Gas genommen, das darf nicht passieren. Am Ende wollten wir nochmal alles reinwerfen. In einer solchen Situation dann noch ein Gegentor zu bekommen, passiert, auch wenn das 2:4 etwas zu hoch ausfällt.

Laura Feiersinger: Wir hatten das Spiel phasenweise richtig gut im Griff, doch in München ist es immer schwer, eine Führung zu halten. Wir waren wieder sehr knapp dran, umso weher tut es, das Spiel noch zu verlieren. Wir haben uns von Beginn an gute Möglichkeiten erkämpft und klar nach vorne gespielt. Die entscheidenden Aktionen haben dann allerdings die Bayern für sich entscheiden können. In Zukunft müssen wir noch mutiger und entschiedener sein, um solche Situationen zu verteidigen. Mit Wolfsburg treffen wir im nächsten Spiel nun auf einen Gegner, der uns ganz gut liegt. Die Leistung aus dem Hinspiel gibt uns genügend Mut und Schwung, um zu Hause die drei Punkte zu holen.

Siegfried Dietrich, Sportdirektor Frauen: Auch das dritte Spiel in der laufenden Saison gegen den Deutschen Meister ist nach dem Sieg in Frankfurt und dem Pokalaus im Herbst über weite Strecken ein offener Schlagabtausch gewesen, in dem wir nach schnellem Rückstand mit einer starken spielerischen und kämpferischen Leistung und zwei schönen Toren das Spiel zur Halbzeitführung von 2:1 drehen konnten. Dass wir nach dem schnellen 2:2 und dem späteren Rückstand mit weiteren Chancen auch bis kurz vor Schluss durchaus auf Augenhöhe mitgespielt haben, zeigt, wie weit wir uns mit unseren erarbeiteten Möglichkeiten den absoluten Spitzenteams angenähert haben. Jetzt gilt es, das Ergebnis schnell abzuhaken und das gewonnene Selbstvertrauen, unsere Mentalität und den Glauben an unsere nun schon so oft gezeigten Stärken in das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mitzunehmen.

Jens Scheuer, Trainer des FC Bayern München: Wir haben gewusst, dass uns eine starke Mannschaft hier in München erwartet. Wir sind gut ins Spiel gekommen und folgerichtig in Führung gegangen, haben dann aber die nötige Ruhe etwas vermissen lassen und zu viele falsche Entscheidungen getroffen. Das überragende Tor von Laura Freigang und der anschließende Treffer zum 2:1 haben uns etwas geschockt, da mussten wir uns in der Pause erstmal schütteln. Doch in der Kabine habe ich zu meinen Mädels gesagt: Jetzt zeigt sich, ob sie Champions oder gute Spielerinnen sind. Und sie sind Champions.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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