1. FC Magdeburg - Eintracht Frankfurt

DFB-Pokal 2022/2023 - 1. Hauptrunde

0:4 (0:2)

Termin: 01.08.2022, 20:45 Uhr
Zuschauer: 26.350
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Tore: 0:1 Kamada (4.), 0:2 Lindström (31.), 0:3 Kamada (59.), 0:4 Alario (90.)

 

>> Spielbericht <<

1. FC Magdeburg
Eintracht Frankfurt

  • Reimann
  • Elfadli
  • Lawrence
  • Sechelmann
  • Bell Bell
  • A. Müller
  • Krempicki
  • Condé
  • Scienza
  • Kwarteng
  • Atik

 


  • Trapp
  • Toure
  • Tuta
  • Ndicka
  • Kamada
  • Sow
  • Knauff
  • Kostic
  • Lindström
  • M. Götze
  • Borré

 

Wechsel
  • Gnaka für Elfadli (32.)
  • T. Ito für Scienza (55.)
  • Ceka für Condé (55.)
  • Beyaz für Atik (70.)
Wechsel
  • Hasebe für Tuta (67.)
  • Chandler für Knauff (67.)
  • Kolo Muani für Lindström (67.)
  • Alario für Borré (74.)
  • Jakic für M. Götze (79.)
Trainer
  • Christian Titz
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Souverän in Runde zwei

Frankfurt gewinnt beim 1. FC Magdeburg 4:0 (2:0). Kamada (4., 59.), Lindström (32.) und Alario (90.) treffen, Trapp hält einen Elfmeter (7.).

Die Partie begann vor 26.350 Zuschauern in der ausverkauften MDCC-Arena mit viel Tempo auf beiden Seiten, denn die Gastgeber störten die Adlerträger früh im Spielaufbau. Den ersten überlegten Spielzug hatte aber die Elf von Oliver Glasner, der Mario Götze zu seinem Frankfurter Pflichtspieldebüt verhalf und damit nur eine Änderung gegenüber dem Europa-League-Sieg in Sevilla vornahm. Götze spielte auf der linken Seite Doppelpass mit Kostic, der fast bis auf die Grundlinie durchlief und an den Strafraum zu Daichi Kamada zurücklegte. Der neben Djibril Sow auf der Doppelsechs aufgebotene Japaner schob mit der Innenseite gegen Dominik Reimanns Laufrichtung zur 1:0-Führung ein (4.). Nach einem Ballverlust im Mittelfeld und Tutas Attacke gegen Leonardo Scienza im Strafraum hatte Magdeburg die Chance zum Ausgleich durch einen Foulelfmeter, den Kevin Trapp gegen Andreas Müller mit dem Knie hielt (7.). Leon Bell Bells Nachschuss streifte die Oberkante der Latte.

In der Folge versuchte die Eintracht, die Partie unter Kontrolle zu bekommen. Ganz auszuschalten war der Zweitligist, getragen von seinem lautstarken Publikum und mit Torwart Reimann stets in Liberoposition, aber nicht – auch wenn die Eintracht-Fans stimmgewaltig und die Defensive der Frankfurter mit vollem Einsatz dagegenhielten. Große Möglichkeiten waren nach Halbchancen von Knauff (kein Problem für Reimann/13.) und Toures Kopfball nach einer Ecke (vorbei/16.) jedoch Mangelware.

Jesper Lindströms herrlicher Schuss aus 23 Metern beendete diese Phase und brachte mit dem 2:0 in der 32. Minute auch Sicherheit in das Frankfurter Spiel. Knauff, von Götze auf die Reise geschickt, war zunächst an Reimann gescheitert, den Abpraller nahm der Däne auf, legte ihn sich mit der Sohle vor und zirkelte ihn sehenswert ins lange Eck. Ein Schock für die Gastgeber, bis zur Pause hatte die Eintracht die Partie problemlos im Griff. Knauff, der eher zufällig an das Leder kam, setzte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit noch einen Schuss aus acht Metern an die Latte.

Die zweite Hälfte begann mit souveränen Hessen, die im Wissen der 2:0-Führung den Blau-Weißen auch mal das Leder überließen, was unter anderem 45 Prozent Ballbesitz nach 60 Minuten zeigen. Wenn es aber nach vorne ging, dann mit viel Tempo. Und wenn der Gegner Fehler machte, zeigte sich die Eintracht effizient. Nach einem Fehlpass der Magdeburger im eigenen Strafraum tankte sich Lindström bis zur Grundlinie durch, Rafael Santos Borré legte klug ab auf Kamada, und der Japaner legte in seinem neunten DFB-Pokalspiel den vierten Treffer nach. 3:0 in der 59. Minute. Borré war kurz danach auf dem Weg zum 4:0, verzog aber (63.).

Die letzte halbe Stunde brachte kaum Höhepunkte. Coach Glasner schöpfte bis zur 75. Minute alle Wechselmöglichkeiten aus und gab nach Götze den Stürmern Lucas Alario und Randal Kolo Muani erste Pflichtspielminuten für die Eintracht. Gefährlich wurde es im Magdeburger Strafraum noch per Kopf. Alarios Versuch wurde von Müller auf der Linie geklärt (77.), Toure setzte zu hoch an (83.), Kolo Muani verfehlte ebenso das Tor nur knapp (86.). Ei Mal war die Eintracht kurz vor Schluss doch noch erfolgreich, eine Koproduktion der beiden neuen Angreifer führte zum 4:0-Endstand (90.). Kolo Muani umkurvte Reimann, legte zurück auf Lucas Alario, der ins linke Eck einschob.

Das Fazit nach den ersten 90 Pflichtspielminuten der Saison 2022/23: Die Eintracht zieht souverän in die zweite Pokalrunde ein. Mit kaum verändertem Personal steht am Ende ein ungefährdeter 4:0-Erfolg zu Buche. Magdeburg hielt zwar gut dagegen, war der erwartet mutige Gegner und verzeichnete am Ende mehr Ballbesitz. Die Adlerträger ihrerseits schalteten nach Ballgewinnen immer wieder schnell um und nutzten zwei ihrer vier großen Möglichkeiten zum 2:0-Pausenstand. Kamadas zweiter Treffer war dann bereits die Entscheidung. Den Hausherren fehlte trotz des frechen und schnellen Ballbesitzspiels die klaren Chancen, weil die Eintracht gut verteidigte, und nutzte die größte zu Beginn vom Punkt nicht. Schon gehen die Blicke auf die Bundesligaeröffnung in nicht mal vier Tagen zu Hause gegen den FC Bayern München.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Ich bin natürlich sehr zufrieden mit unserem Auftritt. Es war ein schwieriges Spiel. Kompliment an Magdeburg. Es war eine tolle Atmosphäre, deswegen lieben alle den DFB-Pokal. Mir ist wichtig, dass wir es bis zum Schluss durchziehen. Am Ende haben wir nicht so konsequent attackiert und waren in ein paar Situationen zu konteranfällig. Was mir nicht gefallen hat ist, dass wir zu konteranfällig waren, weil wir in der Absicherung nicht gut genug waren. Magdeburg hat uns auch gezeigt, woran wir arbeiten müssen. Es sind Details, wo die Abstimmung noch nicht genau passt. Trotzdem: In diesem Hexenkessel 4:0 zu gewinnen, ist eine tolle Leistung und kann sich sehen lassen. Wir haben sehr schöne Tore erzielt. Es war wichtig, dass Kevin beim Elfmeter den Ausgleich verhindert hat. Wir haben vieles gut gemacht. Aber es geht um Details, die Bayern München oder Real Madrid gnadenlos ausnutzen. Es war natürlich das erste Pflichtspiel, aber ansprechen muss man es. Die Jungs sind noch nicht fertig, doch die Bereitschaft, immer besser zu werden, ist da. Insgesamt war kein Thema, dass wir heute die richtige Einstellung haben werden. Die Jungs haben die Partie zu 100 Prozent ernst genommen. Das beste Beispiel ist, wie die Jungs den gehaltenen Elfmeter von Kevin Trapp feiern. Das zeigt unseren Spirit.

Jesper Lindström: Wir sind sehr glücklich nach diesem Sieg und natürlich freue ich mich auch über mein Tor. Es war wichtig, dass wir hier früh die Führung erzielt und diese auch verteidigt haben, um sie dann später auszubauen. Nun müssen wir weitermachen. Jetzt wollen wir zu Hause zeigen, dass wir auch gegen das beste Team in Deutschland bestehen können.

Mario Götze: Wir haben vier Tore geschossen, keins bekommen, dazu noch einen Elfmeter gehalten, was in dieser Phase sehr wichtig war. Wir sind also sehr zufrieden, das war eine gute Leistung von uns. Es ist wichtig, dass wir mit einem überzeugenden Sieg in die Saison gestartet sind. Nach fünf Wochen Vorbereitung haben wir uns natürlich auf das erste Pflichtspiel gefreut. Ich denke, das hat man heute gesehen. Beim 0:1 spielt Filip einen überragenden Ball, Daichi macht das dann sehr gut im Abschluss. Das sah sehr zielstrebig und schnell aus. Wir wussten, dass Magdeburg sehr hoch steht. Beim 0:2 hat das sehr gut geklappt, als ich den langen Ball auf Ansgar spielen konnte. Den muss er dann nur reinmachen (lacht). Insgesamt gibt es immer etwas, das man verbessern kann. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht und hätten konsequenter im Ballbesitz sein müssen. Das ist wichtig für unsere weitere Entwicklung.

Christian Titz (Trainer 1. FC Magdeburg): Gratulation an Eintracht Frankfurt für einen verdienten Sieg. Sie waren uns im Umschaltspiel, der Tiefe und Chancenverwertung überlegen. Uns hat gefehlt, die Möglichkeiten, die da waren, auszunutzen, wodurch wir Hektik beim Gegner hätten reinbringen können. So muss man sagen, dass es der Gegner wirklich gut gegen uns ausgespielt hat. Wir haben uns nicht aufgegeben, leider aber einfache Fehler gemacht, die zu Gegentoren geführt haben. Das 0:2 war ein Rückschlag. Dann kommen wir aus der Halbzeit und brauchen den schnellen Anschlusstreffer. Wir hatten zweimal die Möglichkeit, kommen aber nicht zum Abschluss. Das dritte und vierte Tor waren individuelle Fehler, das 0:3 war dann die Entscheidung. Insgesamt war es ein verdienter Auswärtssieg.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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