Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln

Bundesliga 2022/2023 - 3. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: 21.08.2022, 15:30 Uhr
Zuschauer: 50.800
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Tore: 1:0 Kamada (71.), 1:1 Thielmann (82.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
1. FC Köln

  • Trapp
  • Jakic
  • Tuta
  • Ndicka
  • Pellegrini
  • Rode
  • Sow
  • Kolo Muani
  • M. Götze
  • Lindström
  • Borré

 


  • Schwäbe
  • Schmitz
  • Kilian
  • Hübers
  • Hector
  • Skhiri
  • Ljubicic
  • Olesen
  • Kainz
  • S. Tigges
  • Adamyan

 

Wechsel
  • Knauff für Rode (63.)
  • Kamada für Lindström (69.)
  • Alario für Borré (69.)
  • C. Lenz für Pellegrini (80.)
  • Alidou für Kolo Muani (80.)
Wechsel
  • Maina für Ljubicic (56.)
  • F. Dietz für S. Tigges (56.)
  • Thielmann für Adamyan (56.)
  • Duda für Olesen (75.)
  • Ki. Schindler für Kainz (87.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Steffen Baumgart

 

 

Punkteteilung bei Pellegrini-Debüt

Die Eintracht und Köln trennen sich 1:1 (0:0). Kamada trifft kurz nach seiner Einwechslung per Freistoß (71.), Thielmann besorgt den Endstand (82.).

Groß war das Rätselraten in dieser Woche, ob die Eintracht nach drei Spielen ohne Sieg und mit der Verpflichtung von Luca Pellegrini von der Dreierkette abrücken würde. „Erkenntnisse und Ideen“ hatte Oliver Glasner angekündigt – und diese sahen im Vergleich zum 1:1 bei Hertha BSC wie folgt aus:

Taktische Umstellung von 3-4-3 auf 4-2-3-1, mit Pellegrini links und dem gelernten Mitteldfeldmann Kristijan Jakic rechts in der Abwehr. Auf der Doppelsechs begann Sebastian Rode, vorne kehrten Rafael Santos Borré und Jesper Lindström in die erste Elf zurück. Lucas Alario, Ansgar Knauff, der zuletzt kränkliche Daichi Kamada und Christopher Lenz nahmen zunächst auf der Bank Platz, Almamy Toure fehlte verletzt.

In einem von beiden Seiten intensiv geführten Schlagabtausch entwickelte die Eintracht bei bestem Fußballwetter im Deutsche Bank Park fortlaufend mehr Griffigkeit, gerade im Vergleich zu den Vorwochen. Die Gäste kamen zunächst einzig durch zwei Eckbälle in den Strafraum. Zwar konnten die Hessen zunächst ebenso wenig Zielstrebigkeit vor dem Tor entwickeln, doch grundsätzlich lief die Kugel über weite Strecken schnell und sauber durch die eigenen Reihen. Auch dank der großzügigen Spielleitung von Martin Petersen gab es kaum Ruhepausen, was der Freude am Spiel eher entgegenkam als umgekehrt. Für Lindström, Pellegrini und Kolo Muani gab’s zwar früh auf die Socken, aber ohne bleibende Schäden.

Klare Chancen blieben derweil Mangelware. Der einzige Schuss aufs Tor gelang vor der Pause Borré, nachdem Pellegrini links die Linie entlang Lindström bedient hatte, der seinen Gegenspieler abschüttelte und sich in den Strafraum durchtankte, ehe der Ball im zweiten Versuch beim Kolumbianer landete, der in die Arme von FC-Keeper Marvin Schwäbe zielte (6.). Nach einer halben Stunde versuchte sich Pellegrini mal aus der Distanz, aber vorbei (30.).

Nach dieser Drangphase wagte sich auch der Effzeh wieder etwas mehr aus der Deckung. Nachdem Jonas Hector mit der Hacke das Außennetz traf (41.), fand Sargis Adamyan mit dem ersten Kölner Abschluss auf den Kasten von Kevin Trapp im Nationaltorhüter seinen Meister, als dieser rechtzeitig unten lag (44.). Somit ging es bei leichter Frankfurter Feldüberlegenheit torlos in die Kabinen.

Mit Wiederanpfiff traten die ohnehin elangeladenen Hausherren noch einen Tick kraftvoller auf. Nach zwei Zeigerumdrehungen war Lindström auf und davon, umkurvte Schwäbe, legte sich die Murmel aber einen Tick zu weit nach außen und bekam sie nicht mehr entscheidend aufs leere Gehäuse (48.). Auch wenn Frankfurt sowohl spielerisch als auch stimmungstechnisch den Ton angab, musste mit den Rheinländern immer zu rechnen sein. Trapp wusste das und war aus nächster Nähe zur Stelle, wenngleich es Abseits gewesen wäre (56.).

Während Gäste-Coach Steffen Baumgart früh einen Dreifachwechsel vornahm (56.), erfolgte der erste Eintracht-Tausch nach einer Stunde, als Knauff Rode ersetzte und Jakic in die Mittelfeldzentrale rückte (63.). Während der erste Impuls erstmal ohne Wirkung blieb, hatte es der nächste in sich.

Erst Trinkpause, danach Doppelwechsel: Alario und Kamada betraten für Borré und Lindström den Rasen (69.). Zwei Minuten und 35 Sekunden später hieß es 1:0 für Eintracht Frankfurt! Der Japaner hatte einen Freistoß aus anspruchsvoller Position von der linken Seite direkt in die Maschen gejagt (71.). Alario hätte nach feiner Einzelleistung beinahe nachgelegt, setzte den Schuss von der Strafraumkante aber etwas zu hoch an (75.).

Die Geißböcke witterten weiter ihre Möglichkeit und blieben einmal harnäckig als zwei Hereingaben zu nichts führten, ehe Jan Uwe Thielmann volley auf 1:1 stellte (82.). Die fast fünfminütige Überprüfung durch den Video Assistant Referee und schließlich Schiedsrichter Petersen selbst änderte daran nichts. Die passende Antwort wäre fast auf dem Fuß gefolgt, als sich Götze, Lenz und Kamada geschwind in den Sechzehner kombinierten, am Ende aber Schwäbe gegen Jakic die Oberhand behielt (88.). Anschließend hielten beide Seiten dicht, auch in sieben Minuten Nachspielzeit brannte nichts mehr an. Es blieb beim 1:1.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Es war ein sehr intensives Spiel gegen einen Gegner, der sehr gut verteidigt. Wir haben in der zweiten Halbzeit nur einen Torschuss zugelassen, der gleich zum Ausgleich geführt hat. Wir haben es in der Viererkette, zumal es das erste Mal in dieser Formation war, ordentlich gemacht. Wir müssen dennoch im letzten Drittel kaltschnäuziger sein, zum Beispiel bei der großen Chance kurz nach dem 1:1, und einfach die Torchancen besser ausspielen. Dass die VAR-Entscheidung zum zweiten Mal hintereinander gegen uns ausfällt, ist ärgerlich. Natürlich kann man es davor besser klären, aber der Kölner stand für mich klar im Sichtfeld und damit im Abseits.

Cheftrainer Oliver Glasner: Das Auftreten war ein Schritt in die richtige Richtung. Kompaktheit war in dieser Woche ein großes Thema, diese haben wir auf den Platz gebracht. Das Spiel hat aber auch gezeigt, dass es nach vorne noch Abstimmungsprobleme gibt. Es gab Situationen, die wir gut herausgespielt haben, aber die Chancen nicht verwertet haben. So steht nach einem Abseitstor ein 1:1, das ist enttäuschend. Aber wenn ich auf die Leistung schaue, war es in vielen Bereichen ein Schritt nach vorne.

Sebastian Rode: Es ist unser altbekanntes Problem, dass wir unsere guten Chancen nicht gut genug ausspielen, weil der letzte Ball nicht kommt. Wir verpassen das 2:0 und bekommen hinten so ein Eierding. Am Ende stehst du nur mit einem Punkt da, was extrem enttäuschend ist, weil wir unbedingt gewinnen wollten. Beim Ausgleich ist es brutal schwierig, wenn du am Spielfeldrand sitzt und gefühlt zehn Minuten warten musst, bis eine Entscheidung getroffen wird. Aus meiner Sicht ist es Abseits, weil Kevin nicht weiß, ob der Gegner noch zum Ball geht. Die Gesamtsituation ist extrem unglücklich, es bleibt zu hoffen, dass sich das im Laufe der Saison ausgleicht. Wir hätten die Partie aber auch auf andere Weise entscheiden müssen.

Kevin Trapp: Wir sind das klar bessere Team gewesen und müssen diese Partie gewinnen. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, haben nach vorne gespielt. Was wir in Berlin nicht gut gemacht haben, als wir nicht in die Zweikämpfe gekommen sind, haben wir heute von Beginn an besser umgesetzt. Wir hatten viele Möglichkeiten einen Treffer zu erzielen, haben es im Sechzehner aber nicht zu Ende gespielt. Darin müssen wir uns verbessern. Beim Kölner Treffer verstehe ich nicht, wieso der Schiedsrichter nicht abpfeift. Wenn dort ein Gegenspieler steht, ist es Abseits. Ich reagiere nicht einmal, weil ich den Ball nicht sehe.

Luca Pellegrini: Es ist ein super Gefühl, hier zu sein, es war ein intensives Spiel. Die Fans haben uns super unterstützt. Das ist genau das, was wir brauchen. Ich bin es zwar gewohnt, in einer Viererkette zu spielen, dennoch ist es eine andere Liga, die Spielweise ist deutlich physischer. Die Videobeweisdiskussion ist für mich zuerst einmal nebensächlich. Es gilt, auf uns zu schauen. Das Spiel ist vorbei, wir haben zwei Punkte verloren. Doch wir werden weiter hart arbeiten und dann auch die drei Punkte holen.

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): Aus unserer Sicht war es ein gutes Spiel. Die Jungs haben alles rausgehauen. Man hat gesehen, dass sie am Ende mit sich und ihrem Körper zu kämpfen hatten, aber dagegengehalten haben. Mit dem Schuss von Thielmann holen wir einen Punkt. Ob glücklich oder nicht, ist nicht immer entscheidend. Dennoch hätten wir uns nicht beschweren dürfen, wenn der Treffer nicht gezählt hätte. Wir nehmen den Punkt gerne mit, wissen aber auch, dass wir in der einen oder anderen Situation das Quäntchen Glück hatten.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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