Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg

Bundesliga 2022/2023 - 6. Spieltag

0:1 (0:0)

Termin: 10.09.2022, 15:30 Uhr
Zuschauer: 49.000
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)
Tore: 0:1 Lacroix (60.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
VfL Wolfsburg

  • Trapp
  • Knauff
  • Tuta
  • Ndicka
  • Pellegrini
  • Jakic
  • Sow
  • Kolo Muani
  • M. Götze
  • Kamada
  • Borré

 


  • Casteels
  • R. Baku
  • Lacroix
  • van de Ven
  • Paulo Otavio
  • Arnold
  • Franjic
  • Svanberg
  • Brekalo
  • L. Nmecha
  • Waldschmidt

 

Wechsel
  • Lindström für Kamada (64.)
  • Alario für Borré (64.)
  • Alidou für Knauff (82.)
Wechsel
  • Guilavogui für Franjic (64.)
  • Marmoush für Waldschmidt (79.)
  • F. Nmecha für Svanberg (79.)
  • Gerhardt für Brekalo (89.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Niko Kovac

 

 

Umkämpfte Niederlage

Die Eintracht unterliegt dem VfL durch ein Tor von Maxence Lacroix in der 60. Minute mit 0:1.

Cheftrainer Oliver Glasner hatte seine Startelf im Vergleich zum 0:3 gegen Sporting Clube de Portugal auf drei Positionen verändert. Ansgar Knauff begann zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag wieder und verteidigte rechts in der Viererkette, außerdem rotierten Rafael Santos Borré und Luca Pellegrini für Jesper Lindström und den verletzten Christopher Lenz in die Mannschaft. Kristijan Jakic bildete mit Djibril Sow die Doppelsechs.

Von Champions-League-Kater nach dem Mittwoch war bei der Eintracht vor 49.000 Zuschauern nichts zu spüren. Die Adlerträger waren spielbestimmend, präsent und griffig. Wolfsburg agierte im 4-4-2-System eher abwartend. Die beste Gelegenheit der ersten Viertelstunde hatten jedoch die Gäste, als Bartol Franjic nach einer Ecke auf das Tor köpfte und Kevin Trapp das Leder über die Latte lenkte. Die Eintracht war bemüht, trotz enger Räume die Lücken zu finden, erarbeitete sich auch einige Standardsituationen, wurde aber durch fehlende Präzision und Kreativität noch nicht gefährlich vor Koen Casteels.

Nach einer halben Stunde nahm die Partie mehr Fahrt auf. Im Anschluss an eine Ecke konnte sich Trapp auszeichnen, als er einen flachen Schuss von Mattias Svanberg mit der rechten Hand reaktionsschnell abwehrte (32.). Nachdem Borré (36.) und Daichi Kamada (38.) jeweils aus spitzem Winkel über das kurze Eck schossen, nahm Jakic aus 22 Metern Maß und hämmerte das Leder an den Innenpfosten (39.). Auf der Gegenseite war Nmecha nach einem Abwehrfehler der Gastgeber plötzlich frei vor Trapp, traf aber den Ball nicht richtig (42.). Die Eintracht spielbestimmender, Wolfsburg etwas torgefährlicher – so ging es leistungsgerecht mit einem 0:0 in die Pause.

Der zweite Durchgang begann wie der erste: Die Eintracht hatte viel Ballbesitz, wusste gegen die kompakte Wolfsburger Hintermannschaft aber zu wenig damit anzufangen. Dann kam die Blaupause zur Partie gegen Sporting, denn etwas aus dem Nichts gingen die Gäste nach einer Stunde in Führung. Josip Brekalo brachte die Ecke an den Fünfmeterraum, wo Maxence Lacroix vor dem herauseilenden Trapp am Ball war und ins verwaiste Tor einköpfte (60.). Drei Minuten später lag der Ball durch Lukas Nmecha wieder im Eintracht-Netz, dieses Mal wurde wegen einer Abseitsstellung der Wolfsburger der Treffer nicht gegeben (63.) – auch nicht nach Videoüberprüfung. Glasner brachte im Anschluss mit Jesper Lindström und Lucas Alario frische Offensivkräfte, die Eintracht tat sich aber weiterhin schwer gegen nun noch defensiver agierende Niedersachsen.

Die Partie war nun zerfahren. Die Eintracht kämpfte und versuchte, den Druck zu erhöhen, konnte sich aber über lange Zeit keinen gefährlichen Torabschluss erarbeiten und Lösungen finden. Die Zeit lief der Elf von Oliver Glasner nun davon, seit der 39. Minute hatte es keinen echten Abschluss mehr gegeben. Über 60 Prozent Ballbesitz und leidenschaftlich anfeuernde Fans reichten letztlich nicht, um ein Tor gegen die Wölfe zu erzielen. Lacroixs Treffer reichte den stabil verteidigenden Gästen, um die ersten drei Punkte der Saison einzufahren. Die Eintracht verlor unterdessen nach zwei Siegen und zwei Remis in der Bundesliga das erste Spiel seit dem Auftakt.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Das war eine unnötige Niederlage. Wir haben in der ersten Halbzeit unsere Möglichkeiten nicht genutzt, hatten insgesamt mit dem Ball aber auch zu wenig Tempo im Spiel nach vorne. Wir haben zu statisch agiert. Wolfsburg hat hingegen gut und konsequent verteidigt. Das war zu wenig heute. Wir müssen uns steigern.

Cheftrainer Oliver Glasner: Ich bin sehr enttäuscht. Das war nicht das, was wir zeigen können und wollen. Es hat an allen Ecken und Enden gefehlt. Das war zu wenig. Wir waren zu langsam, zu behäbig, hatten zu wenig Punch und haben desaströse Offensivstandards abgeliefert. Wir hatten viel zu selten Tiefe im Spiel und hatten kein Durchsetzungsvermögen. Deswegen werden wir morgen der Mannschaft den Spiegel vorhalten und klare Worte sprechen. Am Dienstag werden die spielen, die über 90 Minuten unseren Powerfußball spielen können.

Djibril Sow: Wolfsburg hat nicht viel investieren müssen, um die drei Punkte mitzunehmen. Wir spielen vorne zu umständlich und dann fehlt das Selbstvertrauen. Denn wenn wir unsere erste Chance nutzen, kommen wir in einen Flow. Aktuell verlieren wir die Spiele in beiden Sechzehnern. Wir waren nicht zielstrebig und konsequent genug. Ich habe Vertrauen in die Mannschaft, aber eines ist klar: So eine Leistung wie heute darf es nicht mehr geben. Das müssen wir selbstkritisch aufarbeiten.

Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg): Wir sind sehr glücklich, ich möchte der Mannschaft gratulieren. Wir haben der Eintracht das Leben schwer gemacht, haben wenig zugelassen und leidenschaftlich gekämpft. Das wollten wir und das muss man in dieser Situation erwarten. Das ist hoffentlich der Anfang, ich wünsche mir mehr solcher Leistungen. Arbeit, Fußball, Leidenschaft – von unserem Slogan habe ich Arbeit und Leidenschaft gesehen. Fußballerisch können wir sicherlich noch mehr, aber das kommt noch.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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