VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2022/2023 - 7. Spieltag

1:3 (0:1)

Termin: 17.09.2022, 15:30 Uhr
Zuschauer: 47.500
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 0:1 Rode (6.), 0:2 Kamada (56.), 1:2 Tiago Tomas (79.), 1:3 Jakic (88.)

 

>> Spielbericht <<

VfB Stuttgart
Eintracht Frankfurt

  • F. Müller
  • Mavropanos
  • Anton
  • Ito
  • Führich
  • Karazor
  • Sosa
  • W. Endo
  • Ahamada
  • Guirassy
  • Silas

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Jakic
  • Rode
  • Sow
  • Knauff
  • Kamada
  • M. Götze
  • Kolo Muani

 

Wechsel
  • Egloff für Karazor (59.)
  • Millot für Ahamada (65.)
  • Tiago Tomas für Führich (65.)
  • Kastanaras für Anton (86.)
Wechsel
  • Dina Ebimbe für Rode (67.)
  • Borré für Kolo Muani (68.)
  • Chandler für M. Götze (75.)
  • Smolcic für Ndicka (83.)
Trainer
  • Pellegrino Matarazzo
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Drei Standards für drei Punkte

Die Eintracht gewinnt vor der Länderspielpause 3:1 (1:0) beim VfB. Rode und Kamada stellen nach Freistößen auf 2:0, Jakic stellt nach einer Ecke den Endstand her.

Nach der Siegpremiere in der UEFA Champions League unter der Woche in Marseille gab es für Cheftrainer Oliver Glasner wenige Gründe, seine Erfolgsformation zu ändern. Entsprechend ließ er seine Mannschaft wieder im 3-4-2-1 auflaufen. Nur für den erkälteten Jesper Lindström rückte Kapitän Sebastian Rode in die erste Elf, Daichi Kamada wechselte entsprechend auf die Offensivposition des Dänen.

Gegen den VfB Stuttgart, der in den ersten sechs Saisonspielen fünf Mal remis spielte, startete die Eintracht optimal in die Partie. Keine sechs Minuten waren gespielt, als Stuttgarts Keeper Florian Müller Kamadas Freistoß nur in die Mitte abprallen lassen konnte und Rode gedankenschnell mit dem Kopf zur Stelle war (6.).

Das frühe 1:0 sollte dem Matchplan eigentlich in die Karten spielen, doch die Frankfurter machten es sich in der Folge mit zu vielen Abspielfehlern im Spielaufbau selbst schwer. Stuttgart konnte allerdings aus der leichten Feldüberlegenheit kein Kapital schlagen, Chris Führich scheiterte bei einer der wenigen Torchancen aus spitzem Winkel an Kevin Trapp (14.).

Nach 20 Minuten gewann die Eintracht zusehend an Kontrolle, organisierte das Spiel aus einer geordneten Defensive heraus, blieb zugleich aber auch ohne zwingende Torchancen. Es fehlte der letzte Punch im Vorwärtsgang, vielversprechende Aktionen endeten zumeist am ungenauen vorletzten oder letzten Pass. Des Gastgebers beste Chance im ersten Durchgang ging eine Ecke voraus, die Atakan Karazor knapp über den Kasten köpfte (36.). Die Eintracht antwortete in Person von Ansgar Knauff, der von der linken Seite in die Mitte zog, allerdings zu unplatziert abschloss (42.). So ging es mit 1:0 in die Kabinen.

Aus eben jener kam der VfB sehr druckvoll, Trapp war gegen Silas per Fußabwehr zur Stelle, nachdem der Stuttgarter Angreifer sich stark durchgetankt hatte. Auf der Gegenseite schickte Mario Götze Randal Kolo Muani steil, dessen Abschluss allerdings kein Problem für Müller war. Als Knauff rüde von Konstantinos Mavropanos am Sprunggelenk getroffen wurde, atmeten die Eintracht-Anhänger auf, als der linke Schienenspieler seinen Fuß belasten konnte.

Aus dem Aufatmen wurde nur eine Minute später ein Aufschreien! Was war passiert? Daichi Kamada nahm sich des fälligen Freistoßes an, seinen Schuss fälschte Waldemar Anton in der Mauer ab und überrumpelte somit seinen Keeper – 2:0 für Frankfurt (55.).

Die Schwaben waren nun gefordert, Führichs Hereingabe aus nächster Distanz klärte Knauff entscheidend (62.). Keine drei Minuten später war es Mavropanos, der nach einer Ecke am höchsten stieg und haarscharf am Pfosten vorbeiköpfte. Glasner nutzte die Zeit für Wechsel, für Torschütze Rode und Kolo Muani kamen Éric Junior Dina Ebimbe und Rafael Santos Borré in die Partie (68.), kurz darauf machte noch Götze für Timothy Chandler Platz (72.).

Der frische Borré hatte nur kurze Zeit später das 3:0 auf dem Fuß, verzog allerdings. Im direkten Gegenzug machte es Stuttgart wieder spannend. Tiago Tomas setzte sich am Sechzehner durch und zog ab, Evan Ndicka fälschte unhaltbar für Trapp ab (79.).

In der Folge setzte der VfB alles auf Offensive, die Eintracht stemmte sich mit allen Kräften gegen den Ausgleich – und stellte prompt den alten Vorsprung wieder her. Wieder war es Kamada, der mit einem Standard entscheidend seine Füße im Spiel hatte. Seine Ecke fand den Kopf von Kristijan Jakic, der ansatzlos zum 3:1-Endstand einköpfte (88.).

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir sind einigermaßen im Soll. Vor allem wettbewerbsübergreifend. In der Liga hätten wir den einen oder anderen Punkt mehr haben können. Aber die Richtung stimmt. Wir sind froh, Makoto Hasebe und Daichi Kamada bei uns zu haben. Sie sind wertvoll für die Mannschaft. Makoto hat es wieder stark gemacht heute. Daichi ist in starker Form.

Cheftrainer Oliver Glasner: Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Auftritt. Die Jungs haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Sie sind leidenschaftlich und mit einer guten Mentalität aufgetreten. Der Plan war, die Räume in der eigenen Hälfte sehr eng zu machen, um das Tempo des VfB so wenig wie möglich zur Geltung kommen zu lassen. Das haben wir über weite Strecken gut gemacht. Die Jungs haben nochmal alles reingeworfen, großes Kompliment! Es war das fünfte Spiel in 14 Tagen. Mit nun zwei Siegen in dieser Woche haben wir das hervorragend abgeschlossen. Jetzt kommt – für die meisten – die wohlverdiente Pause.

Sebastian Rode: Es war wieder ein intensives Spiel, darauf waren wir nach dem Spiel gegen Marseille auch eingestellt. Die letzten Male hatte der Sprung von Europapokal auf Bundesliga nicht so gut geklappt, diesmal haben wir das richtig gut gemacht. Das frühe 1:0 hat uns natürlich in die Karten gespielt, so haben wir immer wieder Räume bekommen. Bei meinem Tor habe ich Glück gehabt, dass der Ball mal zu mir kam und der Kopfball dann auch noch genau ins Eck gegangen ist. Der Dreier war enorm wichtig, um mit einer guten Punktzahl aus der Länderspielpause zu starten.

Makoto Hasebe: Der Trainer hat gesagt, dass alle sagen, wir seien müde. Dann hat er gesagt: Wir sind nicht müde, wir sind Eintracht. Das haben wir auf dem Platz gezeigt. Vor allem nach dem Anschlusstreffer war es wichtig, konzentriert zu bleiben. Das haben wir geschafft und verdient gewonnen.

Kevin Trapp: Das war ein ganz wichtiges Spiel für uns gegen eine offensive Mannschaft, die vorne mit schnellen Spielern gefährlich ist. Wir wollten wie schon gegen Marseille sehr kompakt stehen, die Bälle hinter die Abwehrlinie verteidigen und dadurch das Spiel gewinnen. Wir haben drei Standardtore geschossen, es ist so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir sind von der ersten Minute an im Spiel gewesen, haben früh das 1:0 gemacht. Wir haben im Anschluss nicht viel zugelassen. Natürlich müssen wir dann das 3:0 machen, dann ist es sicher durch. So bekommen wir das 2:1 und müssen nochmal kurz zittern, aber so ist Fußball halt manchmal.

Daichi Kamada: Wenn wir gewinnen, fühle ich mich gut. Es war wichtig, die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Am Anfang war ich müde, dann haben wir getroffen und ich war wieder frisch.

Kristijan Jakic: Es ist egal, wo ich spiele. Wenn der Trainer mich ins Tor stellt, dann spiele ich im Tor. Es wichtig, hart zu arbeiten und zu lernen. Das machen wir als Team. Mein Tor heute war das erste in dieser Saison. Das freut mich – wichtiger ist aber der Sieg. Wir sind auf einem guten Weg.

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): Wir sind nicht zufrieden. Besonders in der ersten Halbzeit konnten wir nicht umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Die drei Gegentore nach Standards tun weh. Wir hatten eine kurze Phase in der zweiten Halbzeit, mit der man zufrieden sein kann. Nach dem 0:2 war der Stecker gezogen, vom Anschlusstreffer habe ich mir nochmal einen Energieschub erhofft. Aber das 1:3 kam zu früh, damit war die Partie entschieden.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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