VfL Bochum - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2022/2023 - 9. Spieltag

3:0 (0:0)

Termin: 08.10.2022, 15:30 Uhr
Zuschauer: 24.850
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Tore: 1:0 P. Hofmann (71.), 2:0 Ndicka (87., Eigentor), 3:0 P. Förster (90.)

 

>> Spielbericht <<

VfL Bochum
Eintracht Frankfurt

  • Riemann
  • Gamboa
  • Masovic
  • Ordets
  • Danilo Soares
  • Losilla
  • P. Förster
  • Osterhage
  • Zoller
  • Holtmann
  • P. Hofmann

 


  • Trapp
  • Jakic
  • Tuta
  • Ndicka
  • Pellegrini
  • Dina Ebimbe
  • Sow
  • Lindström
  • M. Götze
  • Borré
  • Alario

 

Wechsel
  • Stafylidis für Osterhage (61.)
  • Antwi-Adjei für Zoller (72.)
  • Ganvoula für P. Hofmann (81.)
  • Osei-Tutu für Holtmann (81.)
Wechsel
  • Chandler für Jakic (46.)
  • Kamada für M. Götze (61.)
  • Rode für Sow (61.)
  • Alidou für Lindström (78.)
  • C. Lenz für Pellegrini (78.)
Trainer
  • Thomas Letsch
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

"Von allem etwas gefehlt"

Die Eintracht unterliegt beim VfL mit 0:3 (0:0). Hofmann (71.), ein Eigentor (87.) und Förster (90.+1) sorgen für die Treffer der Heimmannschaft.

Cheftrainer Oliver Glasner hatte im Vergleich zum 0:0 gegen Tottenham Hotspur in der Champions League fünf Änderungen in seiner Startelf vorgenommen und gleichzeitig auf Viererkette umgestellt. Luca Pellegrini, Bundesliga-Startelfdebütant Éric Junior Dina Ebimbe, der wiedergenesene Mario Götze sowie die Doppelspitze mit Rafael Santos Borré und Lucas Alario kamen neu ins Team. Makoto Hasebe erhielt eine Pause und stand nicht im Kader, Randal Kolo Muani fehlte aufgrund der Gelb-Roten Karte zuletzt beim 2:0 gegen Union vergangenen Samstag.

Bochum trat vor 24.850 Zuschauer in der Anfangsphase nicht auf wie ein Tabellenletzter, presste früh und versuchte bei eigenem Spielaufbau, es spielerisch zu lösen. Die Eintracht ging es ähnlich an, schaffte es aber noch nicht, das Spiel an sich zu reißen. Das Geschehen spielte sich zumeist im Mittelfeld ab, zumal beide Teams sich zu viele Abspielfehler und Ballverluste leisteten. Alarios Schuss knapp vorbei aus 18 Metern (7.) und zu zentral auf Manuel Riemann nach einem Pass von Kristijan Jakic in die Schnittstelle (23.) waren zunächst die besten Gelegenheiten für die Gäste, bei denen Coach Glasner zwischenzeitlich an der Seitenlinie versuchte, einige Korrekturen vorzunehmen.

Auch in der Folge brachte die Eintracht zu selten ihre Qualität auf den Platz und ließ sich immer wieder von den kämpferisch überzeugenden Bochumern ausbremsen. Chancen blieben dadurch Mangelware, die Gastgeber brachten in der ersten Halbzeit einen einzigen Schuss auf das Tor von Kevin Trapp. Holtmanns Abschluss war jedoch zu harmlos und kein Problem für den Nationaltorhüter (44.). Auf der Gegenseite blieb es bis zur Halbzeit bei Riemanns Parade gegen Alario, bei Götzes Schlenzer aus 22 Metern fehlte zumindest nicht viel (43.).

Halbzeit zwei begann mit drei Eckstößen für die Hausherren binnen zwei Minuten, die jedoch allesamt nichts einbrachten. Die nun etwas griffigere Eintracht, mit Chandler für Jakic auf der rechten Seite (46.), tat sich weiterhin schwer gegen unbequeme Bochumer. Nach 60 Minuten kamen Rode und Kamada in das mehr und mehr zerfahrene Spiel, das urplötzlich einen Höhepunkt zu bieten hatte. Borré traf aus zwölf Metern aus der Drehung den Pfosten (63.).

Die Partie wog nun hin und her, beide Fanlager nahmen den Schwung mit. Auf dem Feld setzten dies die Gastgeber besser um, als Philipp Hofmann nach der achten Ecke des VfL durch Förster unbedrängt zum 1:0 einköpfte (71.). Für Bochum war es das erste Kopfballtor der Saison. Die Eintracht erhöhte nun Druck und Risiko, was auch den Westfalen mehr Platz ermöglichte. Glasner brachte Christopher Lenz und Faride Alidou in die Partie (78.), die Zeit rannte den Adlerträgern nun davon.

Kamadas sehenswerter Treffer mit der Hacke wurde wegen Abseitsstellung des Japaners aberkannt (80.). Die zielstrebigere Mannschaft war jedoch der VfL Bochum, der in der Schlussphase den verdienten, aber gemessen an Anzahl und Qualität der Chancen zu hoch ausgefallenen ersten Saisonheimsieg eintütete. Nach einem Freistoß von Förster, damit zweifacher Vorlagengeber, prallte das Leder von Ndickas Oberschenkel zum 2:0 ins Tor (87.). Förster besorgte schließlich das 3:0 in der ersten Minute der Nachspielzeit. Die Eintracht verlor damit erstmals in dieser Saison auswärts, die Fans verabschiedeten ihr Team jedoch aufmunternd in die Kabine mit Blick auf die nächste Partie am Mittwoch in London: „Auswärtssieg, Auswärtssieg!“

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Einstellung, Zweikampfwerte, fußballerische Fähigkeiten – es hat von allem etwas gefehlt. Wir waren von Anfang an nicht präsent und fokussiert genug. Wir waren nicht gut, wir waren nicht da. Wir hatten zwar die eine oder andere Möglichkeit, aber insgesamt war es eine schlechte Leistung, die uns so nicht passieren darf. Das ist ärgerlich, weil wir für diese Niederlage verantwortlich sind. Wir müssen bei 100 Prozent sein, um ein Bundesligaspiel zu gewinnen. Das waren wir heute nicht, deswegen haben wir verdient verloren. Wir müssen daraus unsere Lehren ziehen. Am Mittwoch müssen wir es besser machen, das wird ein ganz anderes Spiel.

Cheftrainer Oliver Glasner: Gratulation an Thomas Letsch und den VfL zum verdienten Heimsieg. Für diese Niederlage übernehme ich zu 100 Prozent die Verantwortung. Es war meine Aufstellung und mein System. Es hat vieles nicht gepasst. Wir hatten bei 0:0 die Chance auf die Führung, später einen Pfostenschuss, dazu ein Abseitstor. Wir kassieren drei Gegentore nach Standards. Bitter. Wir werden mit unserem Trainerteam die richtigen Schlüsse ziehen, davon bin ich überzeugt.

Kevin Trapp: Die vergangenen Wochen waren wir abgeklärt, haben guten Fußball gespielt und waren in den Zweikämpfen sehr gut. Heute war das alles nicht so. Wir haben viele Fehler, auch unnötige, gemacht. Gefühlt war jeder zweite Ball weg, wir haben den Ball nicht in den eigenen Reihen halten können, waren immer zu spät und haben keinen Spielfluss entwickelt. Durch zwei Standards liegen wir dann 0:2 hinten. Wir wussten eigentlich aus dem vergangenen Jahr, wie sie spielen. Wenn du aber die entscheidenden Dinge vermissen lässt, wird es gegen jede Mannschaft in der Bundesliga schwer. Gerade hier, wo dann bei einem Tor für die Heimmannschaft das Stadion den Schwung aufnimmt.

Thomas Letsch (Cheftrainer VfL Bochum): Oli hat uns überrascht, wir hatten die Eintracht im 3-4-3 erwartet. Es war wichtig, von Anfang an die Zuschauer mitzunehmen, an den Sieg zu glauben und zu demonstrieren, dass wir uns nicht aufgegeben haben. Das haben wir geschafft. Wichtig war auch zu zeigen, dass wir kompakt sind, in die Zweikämpfe kommen und diese gewinnen. Es war ein klasse Spiel und ein verdienter Sieg. In der Halbzeit haben wir noch drüber gesprochen, dass Standards Spiele entscheiden können. Das hat sich bewahrheitet. Wir haben uns als Mannschaft präsentiert und in unserer Situation ein gutes Spiel gemacht. Es muss immer eklig sein, in diesem Stadion zu spielen. Das haben wir geschafft.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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