1. FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2022/2023 - 15. Spieltag

1:1 (1:0)

Termin: 13.11.2022, 15:30 Uhr
Zuschauer: 33.300
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Tore: 1:0 Burkardt (40.), 1:1 Kolo Muani (67.)

 

>> Spielbericht <<

1. FSV Mainz 05
Eintracht Frankfurt

  • Zentner
  • Bell
  • Hack
  • Fernandes
  • Widmer
  • Barreiro
  • Kohr
  • Aaron
  • Stach
  • Burkardt
  • Onisiwo

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Jakic
  • Ndicka
  • Dina Ebimbe
  • Kamada
  • Sow
  • Knauff
  • Lindström
  • M. Götze
  • Kolo Muani

 

Wechsel
  • da Costa für Widmer (67.)
  • Barkok für Burkardt (73.)
  • Caci für Aaron (84.)
  • Ingvartsen für Onisiwo (84.)
  • J.-S. Lee für Stach (84.)
Wechsel
  • Smolcic für Jakic (46.)
  • Pellegrini für Knauff (59.)
  • Rode für Lindström (59.)
  • Alario für Rode (90.)
Trainer
  • Bo Svensson
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Remis zum Abschluss

Eintracht Frankfurt und der FSV Mainz 05 trennen sich 1:1 (1:0). Die Führung von Burkardt (40.) egalisiert in der zweiten Hälfte Kolo Muani (67.).

Die Anreise zum letzten Bundesliga-Spiel vor der WM- und Winterpause war für die Frankfurter Eintracht eine kurze: Gut 45 Kilometer westlich, am 15. Spieltag wartete das Rhein-Main-Duell gegen den 1. FSV Mainz 05 auf die Hessen. Trainer Oliver Glasner nahm im Vergleich zum jüngsten Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim am Mittwochabend keine Veränderungen in der Startelf vor, Kapitän Sebastian Rode rückte indes zurück in den Kader.

Die Eintracht, zuletzt wettbewerbsübergreifend mit vier Auswärtssiegen in Folge, war von Minute eins an um Kontrolle bemüht und hielt den Ball in den eigenen Reihen. Die erste Torannäherung dann in der vierten Minute: Daichi Kamada versuchte es aus 30 Metern direkt, doch sein Freistoß zischte am Kasten vorbei. Die Hausherren, zuletzt in der Liga mit drei Niederlagen in Serie, tauchten erstmals nach neun Minuten gefährlich im hessischen Strafraum auf: Jonathan Burkardt zog nach Zuspiel von Leandro Barreiro ab. Die daraus resultierende Ecke landete beim ehemaligen Frankfurter Dominik Kohr, dessen Schuss von der Strafraumgrenze flog jedoch knapp am Tor von Kevin Trapp vorbei.

Nun war Tempo in der Partie, die Frankfurter zogen die Zügel wieder an und kamen zu Möglichkeiten: Randal Kolo Muani versprang allerdings nach Pass von Kamada im Sechzehner der Ball (11.), wenig später zielte Jesper Lindström – in Szene gesetzt von WM-Fahrer Mario Götze – etwas zu weit links (16.). Nach gut einer halben Stunde – vorangegangen war eine Druckphase der Mainzer – war es dann erneut der 22-jährige dänische Nationalspieler, der gefährlich vor Torwart Robin Zentner auftauchte, aber nicht zum Abschluss kam (29.).

Es dauerte aber nur zwei Minuten, bis den mitgereisten Eintracht-Fans der Torschrei über die Lippen kam, doch Kolo Muanis Tor nach einem Patzer von Zentner zählte wegen Abseitsstellung nicht (31.). Die Intensität blieb auf beiden Seiten hoch, es war Feuer in diesem Nachbarschafts-Duell – ein Match der Phasen. Nun waren es wieder die Nullfünfer, die am 1:0 schnupperten, doch Ansgar Knauff klärte am Fünfmeterraum eine scharfe Hereingabe Burkardts (34.). Wenige Minuten vor der Pause war der Ball dann aber doch drin: Konnte Trapp nach einer Ecke zunächst noch gegen Burkardt stark parieren, war er gegen den Mainzer Stürmer aus kurzer Distanz machtlos (40.). Die letzte Chance der ersten Hälfte gehörte den Hessen: Nach Foul von Stefan Bell an der Strafraumgrenze trat Lindström zum Freistoß an, zirkelte das Leder aber in die Mauer (45.+1).

Zur zweiten Halbzeit kam bei der Eintracht Hrvoje Smolcic für Kristijan Jakic in die Partie, und der Kroate war mit seinen Frankfurter Defensivkollegen direkt gefordert: Burkardt setzte sich in der Luft gegen zwei Adler durch, Trapp war im rechten Eck aber zur Stelle (47.). So auch in der 56. Minute, als der deutsche Nationalkeeper stark gegen Barreiro hielt.

Plötzlich der Hallo-wach-Moment der Gäste: Kolo Muani nahm einen langen Ball auf dem Flügel auf und dribbelte in den Strafraum, doch die Mainzer konnten den Pass des jungen Franzosen in höchster Not vor dem Tor noch herausschlagen (58.). Wenig später bediente Götze den kurz zuvor eingewechselten Luca Pellegrini im Sechzehner, aber der Italiener verzog (60.). Ebenfalls kein Glück im Abschluss aus kurzer Distanz hatte Junior Dina Ebimbe in der 65. Minute.

Der Druck der Frankfurter wurde immer größer, und die Gäste belohnten sich: Götze leitete klasse zu Kolo Muani weiter, der 23-jährige Stürmer umkurvte Keeper Zentner und schob ins leere Tor ein (67.) – 1:1, sein fünfter Saisontreffer! Erst Vorbereiter, sieben Minuten dann fast selbst Torschütze – und das spektakulär: Götze setzte zum langen Lupfer über den zuvor herausgeeilten Mainzer Torhüter an, doch dieser kam gerade so noch rechtzeitig zurück auf die Linie (74.).

Intensität, Taktung und Spannung blieben in der Folge hoch. Der dritte Treffer des Tages lag stets in der Luft. Aufseiten der Hessen versuchte es etwa Ebimbe aus 20 Metern (86.), bei den Rheinland-Pfälzern zog der ehemalige Frankfurter Danny da Costa in der 89. Minute ab. Somit blieb es aber beim Unentschieden.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wenn man beide Halbzeiten sieht, ist es ein verdientes Unentschieden. In der ersten Hälfte waren wir nicht wirklich drin, hatten Probleme mit der Robustheit der Mainzer und konnten unser Spiel nicht gut aufziehen. Dann sind wir durch eine Standardsituation in Rückstand geraten. In der zweiten Halbzeit haben wir es geschafft, mehr Druck aufzubauen. Im Großen und Ganzen können wir mit dem Punkt leben. Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Winterpause, haben bisher 27 Punkte geholt. Es war eine intensive Zeit, es ist gut, dass jetzt ein wenig Pause kommt. Man sieht eine Entwicklung der Mannschaft, wir machen in der neuen Spielzeit viele Dinger besser, die wir in der vergangenen Runde noch vermissen haben lassen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Wir müssen heute über die gesamten 90 Minuten mit dem Punkt zufrieden sein. Wir hätten uns den Sieg heute nicht verdient gehabt, dafür war die erste Halbzeit nicht gut genug. Mainz hat so gespielt, wie wir es erwartet haben. Extrem aggressiv in jedem Duell, da haben wir in der ersten Hälfte kein Paroli geboten. Folgerichtig waren wir zur Halbzeit im Rückstand. In der Pause haben wir gesagt, dass wir an unserer Einstellung etwas verändern müssen, dann können wir über Fußball sprechen. Und hier möchte ich meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Welche Energieleistung sie im 24. Pflichtspiel innerhalb von etwas mehr als drei Monaten gebracht hat, wie sie sich gewehrt hat. Sie wollten nicht als Verlierer vom Platz gehen, haben einen wunderbaren Ausgleich erzielt. Am Ende haben wir uns den Punkt verdient. Es war ein extrem schwieriges Auswärtsspiel gegen eine aggressive und robuste Mainzer Mannschaft. In Summe war es eine sehr gute Hinrunde von uns.

Sebastian Rode: Es war wie immer in Mainz: ein aggressiver Gegner, der einem keinen Zentimeter Platz gelassen hat. Der Platz war auch etwas schwer zu bespielen, entsprechend sind wir nicht so in unser Spiel reingekommen. Wir haben es uns dann auch etwas zu einfach gemacht und mit langen Bällen agiert, da haben wir gegen die drei langen Kanten da hinten kein Land gesehen. Mario (Götze) weiß, in welchen Räumen er sich aufhalten muss, und der Pass vor dem 1:1 ist natürlich ein Traumpass. Ich schiebe in dieser Situation auch mit nach vorne, denn so waren alle Räume besetzt, und das macht es für die Mainzer schwerer. Es war hervorragend gespielt – so, wie wir es auch machen wollten, heute aber leider zu selten gemacht haben.

Was wir in der Hinrunde geleistet haben, ist hervorragend – auch hinsichtlich unserer Entwicklung. Vom ersten Spieltag, an dem wir gegen die Bayern richtig auf die Mütze bekommen haben, bis heute: Wir stehen in der Champions League im Achtelfinale, in der Bundesliga sind wir auf einem internationalen Platz, also genau da, wo wir am Ende auch sein wollen. Es gibt kaum Besseres.

Kevin Trapp: Der Punkt hier in Mainz ist okay. Die zweite Halbzeit war deutlich besser, in der ersten Hälfte war es sehr wenig von uns – wir haben uns komplett den Schneid abkaufen lassen, so ehrlich müssen wir sein. Mainz war in vielen Belangen besser. Gerade in den Zweikämpfen waren wir nicht da. Wir wussten, dass genau so ein Spiel auf uns zukommt, und das macht es dann auch etwas schwieriger, es zu verdauen. Wenn wir die Zweikämpfe nicht annehmen, wird es sehr schwierig, egal gegen welchen Gegner, und das haben wir heute in der ersten Hälfte zu spüren bekommen. In der zweiten Halbzeit war es dann viel besser, da haben wir dann auch Fußball gespielt. Das Tor war wunderschön herausgespielt. Am Ende geht der Punkt in Ordnung.

Die Unterstützung unserer Fans war wieder unfassbar. Wenn man sieht, was auch nach dem Spiel los ist. Und es ist nicht nur das Feiern, sondern auch die Rückmeldung, die wir bekommen – was die Fans uns alles sagen. Ich wage zu behaupten, dass dies das schönste Kalenderjahr war, das die Eintracht seit langer Zeit erlebt hat. Entsprechend ist es gut, dass wir heute gegen einen guten Gegner nicht verloren haben, und so ist ein solcher Abschluss für alle auch schön.

Bo Svensson (Trainer FSV Mainz 05): In der ersten Halbzeit haben wir genau das umgesetzt, was wir wollten: absolut am Limit sein. Aus unserer sehr, sehr guten Phase haben wir aber kein Tor gemacht, Gott sei Dank sind wir dann in Führung gegangen – und das war auch verdient. In der zweiten Halbzeit wurde es gegen die Qualitäten, die Frankfurt einfach hat, dann schwer. Uns hat auch etwas die Power gefehlt. Wir hatten Chancen, um das Spiel gewinnen zu können, aber letztendlich ist das Unentschieden fair und verdient. Ich habe eine gute Reaktion meiner Mannschaft auf das Spiel am Mittwoch gesehen, es ist gut, dass wir mit solch einer Leistung in die Pause gehen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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