SC Freiburg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2022/2023 - 17. Spieltag

1:1 (0:1)

Termin: 25.01.2023, 20:30 Uhr
Zuschauer: 34.700
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Tore: 0:1 Kolo Muani (42.), 1:1 Ginter (47.)

 

>> Spielbericht <<

SC Freiburg
Eintracht Frankfurt

  • Flekken
  • Kübler
  • Ginter
  • Lienhart
  • Sildillia
  • M. Eggestein
  • Höfler
  • Günter
  • Doan
  • Höler
  • Gregoritsch

 


  • Ramaj
  • Tuta
  • Smolcic
  • Ndicka
  • Knauff
  • Kamada
  • Sow
  • C. Lenz
  • Lindström
  • M. Götze
  • Kolo Muani

 

Wechsel
  • Grifo für Höler (79.)
  • Keitel für M. Eggestein (79.)
  • Petersen für Gregoritsch (90.)
  • Kyereh für Doan (90.)
Wechsel
  • Rode für Kamada (64.)
  • Buta für Knauff (64.)
  • Borré für Lindström (77.)
  • Alario für Kolo Muani (89.)
Trainer
  • Christian Streich
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Ein Punkt nach intensiver Partie

Die Eintracht und der SC Freiburg trennen sich im Breisgau 1:1 (0:1). Kolo Muani bringt die Gäste in Führung (42.), Ginter gleicht kurz nach der Pause aus (47.).

Bei kühlen Temperaturen im ausverkauften Europa-Park Stadion musste Stammkeeper Kevin Trapp aufgrund einer Erkältung passen, für ihn hütete Diant Ramaj zum zweiten Mal in der Bundesliga das Tor. Vor ihm agierte eine Dreierkette aus Evan Ndicka, Hrvoje Smolcic und Tuta, der in die erste Elf zurückkehrte. Auch auf den Flügeln ergaben sich Veränderungen, durch die Verletzung von Dina Ebimbe. Auf dessen rechter Seite lief Ansgar Knauff auf, der gegen Schalke noch auf links begonnen hatte. Dort spielte dafür Christopher Lenz.

In der ersten halben Stunde einer intensiven Partie pressten die Freiburger früh und erarbeiteten sich durch rund 70 Prozent gewonnener Zweikämpfe Ballgewinne, die zu einigen Halbchancen führten. Ramaj musste noch nicht ernsthaft eingreifen, während sich die Gäste im Offensivspiel schwertaten und zunächst keine strukturierten Aktionen vorweisen konnten. Zwei gute Möglichkeiten waren in dieser Zeit zu verzeichnen für den SCF. Höler prüfte Ramaj erstmals ohne größere Gefahr (20.), Doan rutschte in eine Gregoritsch-Hereingabe und bugsierte das Leder aus kurzer Entfernung über das Tor (28.).

Richtig brenzlig wurde es nach 31 Minuten, als Ramaj alles riskierte und gleich doppelt am Boden den Rückstand verhinderte. Der Abnutzungskampf ging auch bis fast zur Pause weiter. Aber nur fast, denn mit dem zweiten ernsthaften Torschuss ging die Eintracht in Führung. Aytekin ließ nach einem Foul den Vorteil laufen, Randal Kolo Muani ließ an der Strafraumgrenze noch zwei Gegenspieler ins Leere laufen und schloss aus 18 Metern flach ins rechte Eck ab (42.). Für den Franzosen war es das sechste Saisontor, das damit für eine etwas glückliche Halbzeitführung für die Eintracht sorgte. 19:4 Ballaktionen für die Gastgeber zeugten von wesentlich mehr Betrieb vor Ramaj als vor Mark Flekken auf der anderen Seite.

Dieser Spielstand hatte netto gesehen gerade mal fünf Minuten Bestand, denn in der 47. Minute glichen die Freiburger aus. Die Ecke konnten die Frankfurter zunächst klären, ehe Günter den zweiten Ball besser in den Strafraum brachte und am zweiten Pfosten Matthias Ginter wuchtig aus kurzer Distanz ins lange Eck einköpfte.

Die Partie ähnelte in der Folge der ersten halben Stunde im Europa-Park Stadion. Freiburg war aktiver und ließ die Eintracht kaum zur Entfaltung kommen, gute Gelegenheiten blieben aber Mangelware. Rode und Buta kamen nach 64 Minuten für Kamada und Knauff, während die Partie offener wurde und mehr Räume entstanden. Mehr Ballbesitz hatten weiterhin die Freiburger, die sich auch immer mal wieder in der Frankfurter Box zeigten. Gregoritsch schloss aus halblinker Position ab, Ramaj ließ nach vorne abklatschen und die Eintracht konnte klären (69.). Die Elf von Oliver Glasner blieb in der Vorwärtsbewegung zu ungenau, um die SC-Defensive in Bedrängnis zu bringen – auch wenn zur Mitte der zweiten Hälfte die Gäste etwas mehr Spielkontrolle erlangten.

Nach 75 Minuten ersetzte Borré Lindström und kurz vor Schluss brachte Glasner auch Alario, auf der anderen Seite kam kurz danach Freiburgs Toptorschütze Grifo ins Spiel. Beide Mannschaften versuchten alles, spielten auf Sieg, waren aber letztlich zu ungenau. Bei Borrés Flachschuss musste sich Flekken nochmal strecken, konnte das Leder aber unter sich begraben (90.). Das 1:1 war letztlich leistungsgerecht.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben kein gutes Spiel gemacht, obwohl das Freiburger Spiel einfach und mit vielen langen Bällen versehen war. Das ist ihre Herangehensweise, dann die zweiten Bälle zu holen. Diese haben wir nicht bekommen, hatten wenig Vertikalität, haben viel zurückgespielt, waren zu langsam, hatten kaum Ebenen und sind deswegen kaum zu Chancen gekommen. Daher nehmen wir den Punkt gerne mit. Der SC Freiburg war robust, diszipliniert und hat wenig Fußballspielen zugelassen. Wir hätten mehr Ballkontrolle haben müssen, haben uns im Spielaufbau zu tief die Bälle geholt und hatten dadurch zu viele Spieler hinter dem Ball. Nach vorne hatten wir schlechte Bewegungen und wenig Anspielmöglichkeiten, wir hätten in Ballbesitzphasen schneller Fußball spielen und uns schneller bewegen müssen. Daran müssen wir arbeiten und haben noch viele Entwicklungsfelder in diesen Bereichen. Platz vier nach der Hinrunde ist okay. Aber man sieht, dass wir uns noch steigern müssen, gerade gegen Gegner, die nicht viel Fußball zulassen. Kevin Trapp hat eine Grippe. Diant Ramaj hat das sehr gut gemacht, Ruhe und Souveränität ausgestrahlt, Hut ab.

Cheftrainer Oliver Glasner: Ich bin sehr zufrieden mit dem Punkt, weil ich weiß, wie schwer es ist, in Freiburg zu spielen. Es war klar, dass der SC Freiburg ein anderes Gesicht zeigen wird nach dem 0:6 gegen Wolfsburg. Freiburg hatte taktisch umgestellt und uns etwas überrascht mit vielen langen Bällen, mit denen wir Probleme hatten. Wir waren zu ungenau und haben die Bälle zu einfach hergeschenkt. Mit der vielleicht einzigen richtig schönen Aktion gehen wir in Führung. Jesper macht das gut, Randal schließt gut ab. Den Ausgleich kassieren wir dann durch ein Missmatch im Strafraum. Freiburg war danach dem Siegtreffer näher. Erst mit Sebastian Rode haben wir das Spiel wieder beruhigt und mehr in die Hälfte der Freiburger verlagert. Aber die letzten Bälle waren zu ungenau und unsere Laufwege nicht gut. Kevin hat es versucht, aber dreieinhalb Stunden vor dem Spiel haben wir ihn nach Hause geschickt. Er soll sich auskurieren. Ich hoffe, dass er Freitag mit nach München reist. Mit Diant bin ich sehr zufrieden. Das war unspektakulär, aber er stand immer da, wo der Ball hinkommt und hat gut antizipiert. Das imponiert mir. Auch aufgrund der Tatsache, dass er lange nicht gespielt hat und wir vielleicht die jüngste Abwehr inklusive Torhüter der Bundesliga hatten. Wir hatten Probleme bei langen Bällen, aber die Jungs haben gefightet.

Randal Kolo Muani: Natürlich hätten wir gerne noch das zweite Tor gemacht und den Sieg mit nach Hause genommen. Bei meinem Treffer war ich mir sicher, dass der Ball genau dort hinkommt, war dann zur Stelle, habe den Gegenspieler ausspielen und letztlich den Treffer machen können. Wir haben aber eine solide Leistung gezeigt und können mit dem Punkt zufrieden sein. Das Spiel am Samstag gegen die Bayern wird natürlich auch wieder wichtig, aber wir bereiten uns darauf wie auf jedes andere Spiel vor. Die Saison ist bisher toll für mich, aber ich kann mich noch an vielen Stellen verbessern und lerne jeden Tag etwas Neues dazu. Wir müssen alle weiter hart arbeiten, dann können wir mit dieser Mannschaft viel erreichen.

Christopher Lenz: Unser Spiel war zäh, wir hatten zunächst Schwierigkeiten, reinzukommen, hatten dann aber auch bessere Phasen. Freiburg hat sehr gut gefightet und war eklig in den direkten Duellen – anfangs war das für uns etwas überraschend, dann haben wir aber auch dagegengehalten. Manche Spiele sind so. Ein 1:1 ist für auswärts auch mal in Ordnung. Das vergangene Spiel der Freiburger, das 0:6 gegen Wolfsburg, war eine Ausnahme. Insgesamt spielen sie eine unfassbare Saison. Klar hätten wir nach der Führung mehr mitgenommen. Wir wussten, dass sie bei Standards stark sind, fangen uns dann aber im zweiten Anlauf dennoch so ein Gegentor. Diant Ramaj hat insgesamt eine sehr gute Partie gemacht und eine gute Ausstrahlung gehabt, in wichtigen Momenten war er da.

Cheftrainer Christian Streich (SC Freiburg): Wir waren ein Tag unter Schock nach dem 0:6 gegen Wolfsburg. Dann haben wir die Jungs aufgebaut und uns für die Umstellung auf Dreierkette entschieden, auch wenn ich wusste, dass Oliver das weiß. Entscheidend war, wie die drei Offensiven vorne angelaufen sind. Ich wusste nicht, wie lange wir das durchhalten können. Aber sie haben gekämpft. Es war dadurch schwierig für Frankfurt, Lösungen zu finden. Schade, dass wir nicht oft genug in die gefährlichen Räume kamen. Den Rückstand durch eine sehr gute Aktion haben wir gut weggesteckt. Bei uns hat später die Kraft nachgelassen. Insgesamt bin ich nicht zufrieden mit Ergebnis. Aber wir haben uns das 1:1 erarbeitet und erkämpft. Es geht nur so, sonst verlierst du viele Bundesligaspiele.

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

© text, artwork & code by fg