Eintracht Frankfurt - Hertha BSC Berlin

Bundesliga 2022/2023 - 19. Spieltag

3:0 (2:0)

Termin: 04.02.2023, 15:30 Uhr
Zuschauer: 49.500
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Tore: 1:0 Kolo Muani (21, Foulelfmeter), 2:0 Kolo Muani (29.), 3:0 Buta (90. +4)

 

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Eintracht Frankfurt
Hertha BSC Berlin

  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Buta
  • Kamada
  • Sow
  • Max
  • Lindström
  • M. Götze
  • Kolo Muani

 


  • Christensen
  • Kenny
  • Uremovic
  • Kempf
  • Plattenhardt
  • Tousart
  • S. Serdar
  • Boetius
  • M. Richter
  • Niederlechner
  • Lukebakio

 

Wechsel
  • Rode für Kamada (69.)
  • Borré für Lindström (69.)
  • C. Lenz für Max (70.)
  • Alario für Kolo Muani (84.)
  • Jakic für Sow (90.)
Wechsel
  • Mittelstädt für Kenny (46.)
  • Ngankam für Lukebakio (46.)
  • Cigerci für Boetius (46.)
  • Scherhant für Niederlechner ( 76.)
  • K.-P. Boateng für Tousart (80.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Sandro Schwarz

 

 

Kolo Muanis erster Doppelpack

Zweiter Sieg im zweiten Heimspiel 2023. Der Franzose stellt die Weichen beim 3:0 (2:0) gegen Hertha BSC früh auf Sieg (21., 28.). Buta trifft zum Endstand (90. + 3).

Noch ungeschlagen im Kalenderjahr 2023, ging die Frankfurter Eintracht in das Heimspiel gegen Hertha BSC im Deutsche Bank Park. Für das Duell mit der Alten Dame stellte Cheftrainer Oliver Glasner im Vergleich zum 1:1 gegen den FC Bayern München auf zwei Positionen um: Für Ansgar Knauff rückte Neuzugang Philipp Max in die Startelf und gab sein Debüt im Adlerdress auf der linken Seite. Für Sebastian Rode spielte Daichi Kamda von Beginn an.

Die Eintracht um Kapitän Makoto Hasebe, der wie bereits in München im Abwehrzentrum begann, nahm das Heft früh in die Hand und setzte erste offensive Duftnoten, ohne jedoch Hertha-Keeper Oliver Christensen ernsthaft auf die Probe zu stellen. Erstmals brenzlig für die Gäste wurde es ab der neunten Minute, und das gleich doppelt: Zunächst steckte Jesper Lindström auf Djibril Sow durch, Christensen war aber rechtzeitig zur Stelle. Knapp drei Minuten spielte Kamada nach Pass von Randal Kolo Muani flach vor das Gehäuse, fand aber keinen Abnehmer.

Die Führung der offensiv aktiveren Adlerträger hatte sich angedeutet, und in der 21. Minute stand es dann 1:0 für die Hessen: Nachdem Kolo Muani im Sechzehner von Filip Uremovic zu Fall gebracht wurde, entschied Schiedsrichter Robert Hartmann auf Elfmeter, den der Gefoulte höchstpersönlich ins linke Eck verwandelte (21.).

Seinen Torhunger gestillt hatte Frankfurts Nummer neun damit längst nicht. Sieben Minuten nach seinem ersten Treffer legte Kolo Muani nach: Lindström, geschickt von Götze, spielte am Strafraum in die Schnittstelle, der 24-Jährige vollstreckte aus zwölf Metern souverän gegen Christensen (28.) – sein neunter Saisontreffer.

Es war gleichzeitig der Pausenstand, in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit blieb es ruhig. Die Hertha verzeichnete bis dahin nicht einen Schuss auf den Kasten von Kevin Trapp, der einen Tag zuvor seinen Vertrag bis 2026 verlängert hatte. Die Eintracht präsentierte sich indes extrem effizient.

Gästetrainer Sandro Schwarz entschied sich in der Kabine zu einem Dreifachwechsel. Maximilian Mittelstädt, Tolga Cigerci und Jessic Ngankam standen fortan auf dem Rasen im Deutsche Bank Park. Dort behielt Frankfurt weiterhin die Kontrolle über das Geschehen. Zweimal zappelte der Ball in der Folge im Berliner Tor, doch bei den Abschlüssen von Kolo Muani (55.) und Tuta (58.) entschied das Schiedsrichtergespann jeweils auf Abseits.

Frankfurts Brasilianer Tuta stand wenig später erneut im Fokus, allerdings auf der Gegenseite, als er einen Schuss von Ngankam auf der Torlinie abblockte (62.). Nach knapp 70 Minuten brachte Oliver Glasner zwei frische Kräfte: Rode (für Kamada), Christopher Lenz (für Max) und Rafael Borré (für Lindström) kamen in einer Phase, in der die Hertha etwas mehr vom Spiel hatte und die Begegnung offener gestaltete.

Neben Marc Oliver Kempf bekam Kevin-Prince Boateng ebenso einen Einsatz an alter Wirkungsstätte, Schwarz brachte den Routinier in der 80. Minute für Lucas Tousart. In Gefahr brachte indes Cigerci die 2:0-Führung der Frankfurter, doch sein wuchtiger Freistoß kam zu zentral (83.). Am dritten Tor der Eintracht schnupperte kurz darauf Mario Götze, und das gleich doppelt: Zunächst war Christensen zur Stelle (85.), anschließend der Pfosten im Weg (86.). Mehr Glück hatte Aurélio Buta, dessen Fernschuss von Boateng abgefälscht wurde und ins rechte Eck einschlug (90. + 3). Der zehnte Saisonerfolg für die Adlerträger war perfekt.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Die erste Halbzeit hatten wir bis kurz vor der Pause unter Kontrolle. Wir müssen aber lernen, über 90 Minuten bei 100 Prozent zu sein. Unsere Effizienz finde einerseits gut. Andererseits ist es wichtig, sich weitere Chancen herauszuspielen, weil hinten immer mal etwas passieren kann, etwa durch Standards. Eine 2:0-Führung ist in der Bundesliga gefährlich. Deshalb müssen wir sehen, weiter nach vorne und nicht zu behäbig zu spielen und konzentriert und fokussiert zu bleiben. Das hat mir in der zweiten Halbzeit nicht gefallen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Wir hatten die Hertha aggressiv erwartet. Aber es war schwer, Zugriff zu bekommen gegen uns, weil wir sehr variabel waren und viel Tempo hatten. Wir hatten viele gute Aktionen, die wir nicht gut zu Ende gespielt haben. Das 1:0 hat Randal Kolo Muani rausgeholt und den Elfmeter sehr gut verwertet. Beim 2:0 spielen wir einen fantastischen Angriff über außen, haben sehr gut die Seite überladen, im richtigen Moment in die Tiefe gespielt und hatten ein tolles Finish. Ende der ersten Halbzeit waren wir zu viel im Verwaltungsmodus. Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht mehr so konsequent, haben mehr reagiert als antizipiert. Hinten raus war es wieder besser. Wir wissen, was wir können, aber auch, was wir brauchen, um so gut spielen zu können. Zweiter Heimsieg, zweites 3:0 – alles in Ordnung. Dieses Spiel wird uns viel Selbstvertrauen geben. Aber wichtig ist, dass wir am Boden bleiben.

Kevin Trapp: Die erste Halbzeit war bis auf die letzten fünf Minuten sehr gut. Fakt ist auch, dass wir nicht gut in die zweite Halbzeit reingekommen sind und lange gebraucht haben, um wieder ins Spiel zu kommen. Wir werden analysieren, was nicht gut lief. Über den Sieg freue ich mich trotzdem. Insgesamt haben wir uns stabilisiert und sind mittlerweile in der Lage, enge Situationen zu überstehen und den Sieg nach Hause zu bringen.

Djibril Sow: Die ersten 40 Minuten waren sehr, sehr gut: Flüssiges Spiel, wieder schöne Tore. Wir waren im Flow, jeder hat sich bewegt und war giftig gegen den Ball. Wenn wir so spielen, wird es für jeden Gegner schwer. Leider ist uns das nicht über 90 Minuten gelungen. Das müssen wir zugeben und analysieren. Trotzdem war es wieder ein 3:0. Das ist ein Schritt im Vergleich zur Vorsaison, als wir solche Spiele nicht gewonnen haben.

Randal Kolo Muani: Es war ein tolles Gefühl, als mir die Fans erstmals ein Lied gewidmet haben. Ich werde weiter hart dafür arbeiten, dass es wieder vorkommt. Ich habe, wie wir alle, noch Luft nach oben und kann gewisse Dinge besser machen. Der Pass von Jesper Lindström vor dem 2:0 war toll. Danach habe ich direkt versucht, ins Duell zu gehen. Das hat gut geklappt. Vor dem Elfmeter habe ich mit Daichi gesprochen. Den nächsten Elfmeter darf vielleicht wieder er schießen (lacht).

Philipp Max: Wir sind gut in die erste Halbzeit reingekommen und gehen verdient 2:0 in Führung. In der einen oder anderen Situation hätten wir nachlegen können. Ich glaube, wir hatten eine gute Restverteidigung. In der zweiten Halbzeit haben wir mit der Umstellung der Hertha auf Fünferkette schwergetan. Nichtsdestotrotz können wir das fußballerisch besser lösen. Ich bin sehr dankbar, dass ich direkt reingeschmissen wurde. Ich habe mein Bestes versucht. Die Abstimmung dauert noch ein bisschen. Aber ich denke, im Großen und Ganzen war das gut.

Sandro Schwarz (Cheftrainer Hertha BSC): Die Eintracht war sehr gut organisiert und diszipliniert und hat verdient drei Punkte geholt. Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt. Wir wollten aktiv verteidigen mit hoher Aggressivität, das haben wir nicht gut gemacht. Die Eintracht hatte mit ihren spielerischen Möglichkeiten viel Ballbesitz und hat viel Druck gemacht. Aus den Umschaltmomenten haben wir zu wenig gemacht. Folgerichtige lagen wir zur Pause im Rückstand. Wir haben zur zweiten Hälfte die Struktur gewechselt und dann ordentlich gespielt. Aber diese Leistung brauchen wir über das gesamte Spiel. Wir hatten Situationen, bei denen wir zum Torerfolg kommen können. Schlussendlich ist das Resultat verdient.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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