Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98

DFB-Pokal 2022/2023 - Achtelfinale

4:2 (2:2)

Termin: 07.02.2023, 20:45 Uhr
Zuschauer: 49.500
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Tore: 1:0 Kolo Muani (6.), 1:1 Honsak (29.), 1:2 Honsak (31.), 2:2 Borré (44.), 3:2 Kamada (62.), 4:2 Kolo Muani (90.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
SV Darmstadt 98

  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Buta
  • Kamada
  • Rode
  • Max
  • Borré
  • M. Götze
  • Kolo Muani

 


  • Schuhen
  • J. Müller
  • C. Zimmermann
  • Holland
  • Karic
  • Ronstadt
  • Schnellhardt
  • Kempe
  • Marvin Mehlem
  • Honsak
  • P. Tietz

 

Wechsel
  • Smolcic für Ndicka (46.)
  • Sow für Rode (70.)
  • Knauff für Buta (82.)
  • C. Lenz für Max (90. +2)
  • Jakic für Borré (90. +2)
Wechsel
  • Manu für P. Tietz (73.)
  • Vilhelmsson für Schnellhardt (73.)
  • Stojilkovic für Kempe (85.)
  • Torsiello für Honsak (90. +2)
  • Bennetts für Karic (90. +3)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Torsten Lieberknecht

 

 

Eintracht im Viertelfinale

Kolo Muani (6., 90.), Borré (44.) und Kamada (62.) schießen Frankfurt zum 4:2 (2:2) über Darmstadt 98. Honsak (29., 31.) bringt die Gäste zwischenzeitlich in Führung.

Drei Tage nach dem 3:0 in der Bundesliga gegen Hertha BSC begegnete Eintracht Frankfurt dem SV Darmstadt 98 mit zwei Änderungen in der Startelf. Im Angriff begann Rafael Santos Borré für den wegen einer Oberschenkelverhärtung ausgefallenen Jesper Lindström. Im defensiven Mittelfeld erhielt Kapitän Sebastian Rode den Vorzug vor Djibril Sow, der zunächst auf der Bank Platz nahm.

Das DFB-Pokalachtelfinale gegen den SV Darmstadt 98 ließ früh erahnen, dass der Champions-League-Achtelfinalist und der Zweitligaspitzenreiter halten sollte, was sich die 49.500 Zuschauer im ausverkauften Deutsche Bank Park vom Südhessengipfel versprachen.

Sowohl die Hausherren als auch die Gäste begegneten sich vom Start weg mit offenem Visier. Die Lilien liefen die Adler tief in deren Hälfte an. Was wenig Zeit für die Hintermannschaft und im Umkehrschluss mehr Räume für die Eintracht-Stürmer bedeutete, sofern die Bälle durchkamen.

Nach dem ersten Nadelstich, als Marvin Mehlem scharf in den Strafraum flankte und Mathias Honsek das Spielgerät um eine Fußspitze verpasste (5.), kombinierte sich der Gastgeber erstmals erfolgreich über den halben Halbraum; Borré schickte Aurélio Buta, der butterweich für Randal Kolo Muani servierte, welcher zur frühen Führung einköpfte (6.).

In der Folge setzten die komplett in Rot gekleideten Adlerträger mehrere Vorstöße über die Außen. Buta fand Borré, der freistehend aus zehn Metern zu hoch zielte (11.). Danach war Philipp Max auf links allein auf weiter Flur, passte hart in den Lauf von Mario Götze, der aus nächster Nähe in Torwart Marcel Schuhen seinen Meister fand (23.).

Zwischen jenen beiden Großchancen lag eine mehrminütige Behandlungspause. Bei einem Eckball waren Tuta und Jannik Müller mit den Köpfen aneinander gerasselt und liegen geblieben (13.). Nach gewissenhaften Untersuchungen konnten beide mit Turban weitermachen (17.).

Nach der ersten Frankfurter Drangphase neutralisierte sich das kurzweilige Geschehen erst – und kippte urplötzlich. Ein Ballverlust in der eigenen Hälfte und keine zwei Zeigerumdrehungen später ein verlorener zweiter Ball begünstigen den Doppelschlag von Mathias Honsak zum zwischenzeitigen 1:2 (29., 31.). Torhüter Kevin Trapp war jeweils machtlos.

Außer zwei vagen Annäherungen des umtriebigen Kolo Muani (28., 39.) fand die Eintracht bis zur Pause kaum mehr eine Lücke. Jedenfalls bis Max energisch einen Rück- und dann Fehlpass von Schuhen provozierte, das Leder zu Rode gelangte, der am schnellsten schaltete, den im Sechzehner postierten Götze freispielte und der die Pille zu Borré tropfen ließ. Der Kolumbianer ließ sich nicht lange bitten und stellte mit links den 2:2-Pausenstand her (44.).

Die Kabinen wieder verlassen, behielten beide Lager – mit dem für Evan Ndicka eingewechselten Hrvoje Smolcic (46.) – den Vorwärtsgang bei. Die erste Gelegenheit gehörte Fabian Schnellhardt aus der Distanz (52.). Auf der anderen Seite hätte Götze per Chip beinahe den eingelaufenen Rode gefunden, der mit dem Kopf aber nicht entscheidend dran kam (61.). Für Freudentänze sorgte wenige Augenblicke später Daichi Kamada, der die gekonnte Kopfballablage von Kolo Muani per Dropkick zum 3:2 in die Maschen setzte (62.).

Für Ruhe sorgte die erneute Führung nur bedingt. Die 98er suchten ihr Heil mehr denn je in der Offensive. Phillip Tietz traf aus wenigen Zentimetern den Pfosten (65.), Kevin Trapp rettete mit einer Glanzparade gegen den nahezu unbewacht köpfenden Tobias Kempe (66.). Der Nachschuss zappelte zwar im Netz, es war aber Abseits. Nichtsdestotrotz hielten die Adler wacker dagegen und hatten ein ums andere Mal die Verdoppelung des Vorsprungs auf dem Schlappen. Allein es fehlte die Kaltschnäuzigkeit wie bei Buta (72.). Für die Erlösung sorgte schließlich Kolo Muani, der den entscheidenden Konter zum 4:2-Endstand ins lange Eck vollendete (90.).

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben heute ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir waren sehr dominant mit dem Ball, haben uns viele Torchancen herausgespielt und hätten schon früher höher führen können. Dann wurden wir bestraft, waren nachlässig und haben einfache Fehler gemacht. Darmstadt hat es aber auch gut gemacht, hat uns gut ausgekontert. Die Chancen eiskalt zu nutzen und das Spiel früher zu entscheiden, da müssen wir uns noch entwickeln. Im Großen und Ganzen war es aber ein verdienter Sieg. Es zeigt die Mentalität der Jungs, sie machen weiter und geben nicht auf. Sie bleiben ruhig und sind überzeugt von der Art und Weise, wie wir Fußball spielen. Wir sind verdient weitergekommen.

Buta hat eine sehr gute Entwicklung genommen, dass er Qualität hat, wussten wir – er hat viele Waffen, ist schnell, technisch stark und hat ein gutes Spielverständnis. Mario ist Mario, er hat außergewöhnliche Fähigkeiten, ein Spiel zu lenken und im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Wir sind froh über den Sieg. Nach dem 1:0 hatten wir alles im Griff, haben aber den Gegner wieder ins Spiel gelassen. Beim 1:1 halten wir uns zu lange in der Zone auf, da hat man Darmstadts Qualität in Umschaltspiel gesehen. Der Ausgleich vor der Pause war wichtig. In der Pause habe ich der Mannschaft gesagt, dass alles gut ist, wir Ruhe bewahren, mehr die Halbräume bespielen und Ballverluste vermeiden müssen.

Wir haben dann wieder gut die Partie kontrolliert. Daichi hat ein schönes Tor geschossen, Buta hatte eine gute Chance nach einem Wahnsinnspass von Mario Götze, der der beste Mann auf dem Platz war. Als Darmstadt all in gegangen ist, haben wir es hinten raus entschieden. Insgesamt waren zwei Teams mit Selbstvertrauen auf dem Platz, die mutig nach vorne gespielt haben. Es war ein tolles Pokalspiel. Wir werden ein paar Sachen analysieren und besprechen, da gab es auch heute wieder Futter. Wir sind glücklich, erleichtert und froh, dass wir gegen richtig gute Darmstädter gewonnen haben.

Randal Kolo Muani: Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht und den überraschenden Rückstand noch vor der Pause ausgleichen. Nach unserem 3:2 hat der Gegner noch mal gedrückt, aber wir konnten dann mit dem 4:2 den Deckel darauf machen und den Sieg einfahren. Ich freue mich, dass ich meine Qualitäten immer besser ausspielen kann und profitiere natürlich auch von meinen Mitspielern, die mich gut in Szene setzen. Meine tiefen Läufe passen gut zu meinen Mitspielern, die hart arbeiten, um mich glänzen zu lassen. Wir passen einfach gut zusammen, aktuell läuft es wirklich gut für uns.

Sebastian Rode: Es war heute harte Arbeit, aber wir wussten was da auf uns zukommt. Darmstadt macht es diese Saison hervorragend und ist nicht umsonst Tabellenführer in der Zweiten Liga. Da ist dann auch der Unterschied nicht mehr all zu groß im Vergleich zu Mannschaften, die in der Bundesliga vielleicht gegen den Abstieg spielen. Das hat sich nicht wie ein Klassenunterschied angefühlt. Darmstadt verfolgt einen klaren spielerischen Plan, das hat man heute gut gesehen. Sie können von hinten aufbauen, aber auch mit langen Bällen agieren. Die Szene vor dem 1:1-Ausgleich haben wir nicht gut gemacht, das hätten wir vorher schon auflösen können. Das haben wir verpasst und wurden direkt bestraft. Da hat man auch die Qualität der Lilien im Umschaltspiel gesehen.

Es war wichtig für uns, dass wir noch vor der Pause das 2:2 machen, denn davor hatten wir genug Gelegenheiten, hier schon mit 2:0 oder 3:0 in Führung zu gehen. Das haben wir verpasst und dann kam Darmstadt nicht nur zurück, sondern geht sogar in Führung. Es war wichtig, dass wir diesen Rückstand nicht mit in die Kabine nehmen mussten. So konnten wir am Ende mit unserer Qualität eine Runde weiter kommen.

Torsten Lieberknecht (Cheftrainer SV Darmstadt 98): Natürlich sind wir enttäuscht. Das Spiel hätte anders ausgehen können. Wir haben mit dem ersten Angriff die erste gute Chance. Dann gelingt der Eintracht mit dem ersten feinen Spielzug das 1:0. Danach ist das passiert, was uns auszeichnet. Mentalität, Ruhe, sich nicht davon beeindrucken lassen. Dazu hatten wir das Glück bei vergebenen Chancen von Borré und Götze. Auf der anderen Seite haben wir die Chance auf das 3:1 durch Tietz, das war sehr gut herausgespielt. Dann kassieren wir geschenkte Tore durch unsere Fehler. Frankfurt hat die Klasse, das ausnutzen. Wir haben uns ordentlich präsentiert, waren mutig, aber in der ein oder anderen Szene nicht gut genug. Wir nehmen hoffentlich positive Dinge für uns mit und schauen nach vorne.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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