1. FC Köln - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2022/2023 - 20. Spieltag

3:0 (0:0)

Termin: 12.02.2023, 17:30 Uhr
Zuschauer: 50.000
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 1:0 Hübers (49.), 2:0 Skhiri (71.), 3:0 Skhiri (86.)

 

>> Spielbericht <<

1. FC Köln
Eintracht Frankfurt

  • Schwäbe
  • Schmitz
  • Hübers
  • Chabot
  • Hector
  • Martel
  • Skhiri
  • Maina
  • Huseinbasic
  • Kainz
  • S. Tigges

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Buta
  • Kamada
  • Sow
  • Max
  • Lindström
  • M. Götze
  • Kolo Muani

 

Wechsel
  • Olesen für Huseinbasic (67.)
  • Adamyan für S. Tigges (67.)
  • Thielmann für Kainz (80.)
  • Ki. Schindler für Maina (80.)
  • Lemperle für Martel (88.)
Wechsel
  • Borré für Lindström (66.)
  • Knauff für Buta (66.)
  • Rode für Sow (72.)
  • Alario für Hasebe (80.)
Trainer
  • Steffen Baumgart
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Erste Niederlage in 2023

Die Eintracht unterliegt in Köln mit 0:3 (0:0). Ein frühes Tor nach der Pause durch Hübers (49.) und ein Doppelpack von Skhiri (71./86.) entscheiden die Partie.

Für das Duell der besten Abwehrreihen 2023 (jeweils zwei Gegentore vor dem Spiel) wechselte Oliver Glasner gegenüber dem Sieg über Darmstadt unter der Woche auf zwei Positionen. Djibril Sow begann auf der Sechserposition für Sebastian Rode, Jesper Lindström kehrte nach Oberschenkelproblemen für Rafael Borré in die Startelf zurück – die die älteste der Saison war (27 Jahre, 249 Tage).

Die Partie begann intensiv geführt von beiden Teams, aber mit wenig Torannäherungen. Die Eintracht hatte zwar mehr Ballbesitz und gewann einige Bälle im generischen Drittel, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Hinten brannte unterdessen nichts an, die Abwehr ließ keine Entfaltung der Kölner zu.

Nach einer Viertelstunde wurde Eric Martels vermeintliches Handspiel im Strafraum von Schiedsrichter Daniel Siebert am Bildschirm überprüft, letztlich gab es keinen Elfmeter (18.). Sieben Minuten später wurde Randal Kolo Muani im letzten Moment von Benno Schmitz gestoppt, die Szene endete mit einer Ecke für die Eintracht. Diese brachte aber nichts ein, Köln zeigte die gewohnte Stärke bei diesen Situationen (erst zwei Gegentore nach Ecken).

Auf der Gegenseite kam Köln zwischenzeitlich zur ersten Gelegenheit, als Denis Huseinbasic den Ball mit der Hacke nicht unter Kontrolle bringen konnte (20.). Die Partie und insbesondere die Kölner tauten nach dem ersten Viertel der Partie nun etwas auf, die Gastgeber erarbeiteten sich mehr Aktionen nach vorne – die fast allesamt aus Kontersituationen entstanden. In den Strafraum kamen die Kölner jedoch nicht – die Frankfurter trotz besserer Spielanlage aber auch nicht. Da zudem das Tempo Richtung Pause wieder abnahm und beide Teams keinen Torschuss auf den Kasten des Gegners brachten, ging es folgerichtig ohne Tore in die Pause.

Dieser Spielstand hatte vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion nicht lange Bestand. Mit dem ersten Torschuss erzielten die Kölner die Führung nach einer kurz ausgeführten Ecke (49.). Kainz brachte das Leder aus dem Halbfeld scharf ins Zentrum, wo Timo Hübers freistehend das Leder mit dem Kopf touchiert und Kevin Trapp aus drei Metern keine Abwehrchance ließ. Kurz zuvor hatte sich Lindström auf der rechten Seite durchgesetzt, passte dann aber zu uneigennützig in die Mitte – wo die Mitspieler noch nicht nachgerückt waren (47.).

Die Partie nahm nun Fahrt auf. Ndickas Grätschen verhinderten, das Tigges völlig frei im Strafraum zum Abschluss kam (55./65.), während die Eintracht das Heft des Handels an sich riss und nur den letzten Pass immer wieder nicht gut genug ausspielte. Die Kölner lauerten freilich auf Kontern und bekamen auch Räume, spielten es aber auch nicht zielstrebig genug aus. Zum Glück für die Eintracht, die dadurch zunächst im Spiel blieb.

Borré und Knauff kamen nach 66 Minuten in die Partie für Lindström und Buta und sollten das Angriffsspiel der Adlerträger beleben. Dies gelang nicht, denn ein blitzschneller Konter der Gastgeber nach einer Ecke für die Eintracht sorgte für das 2:0. Trapp entschärfte gegen Adamyan, das Leder landete auf dem Kopf des mitgelaufenen Ellyes Skhiri und kurz danach im verwaisten Tor der Gäste (71.). Skhiri hatte Maina steil geschickt, der wiederum Adamyan erst die Möglichkeit zum Abschluss gegeben hatte.

In der Folge konnte die Eintracht keine Schlussoffensive mehr zünden, die Gastgeber waren dem 3:0 näher als die Adlerträger dem Anschlusstreffer. Die beste Gelegenheit der Frankfurter in dieser Phase hatte Max, der eine Borré-Hereingabe per Dropkick nahm. Der frühere Adlerträger Schwäbe klärte jedoch reaktionsschnell zur Ecke (74.).

Das 3:0 fiel dann doch noch durch Skhiri, der nach einem Standard den zweiten Ball aus 14 Metern flach im linken Eck unterbrachte und damit den Doppelpack schnürte (86.). Die Eintracht kassierte die Gegentore damit nach zwei Standards und einer Umschaltsituation. Die Niederlage am Rhein war für die Eintracht die erste im sechsten Pflichtspiel des Kalenderjahres, während der 1. FC Köln am Tag nach dem Spiel seinen 75-jährigen Geburtstag nun gebührend feiern kann.

Stimmen zum Spiel

Cheftrainer Oliver Glasner: Es war ein am Ende verdienter Sieg, sehr bitter für uns. Sie waren den Ticken aggressiver, besser und schneller. Köln war dort, wo man Spiele gewinnt, nämlich in den beiden Strafräumen, besser als wir. Wir waren immer wieder schlecht positioniert. Wir hatten vor der Pause durch Kolo Muani und nach der Pause durch Lindström jeweils eine gute Gelegenheit, aber da waren die beiden jeweils etwas zu zögerlich. Wir waren in unseren Offensivaktionen nicht so konsequent und geradlinig.

Wir waren schon ein paar Mal in aussichtsreichen Situationen, aber treffen am Ende zu viele falsche Entscheidungen. Das war nicht gut genug, durch das 0:1 hat Köln dann auch das Momentum auf seine Seite bekommen und am Ende geht die Niederlage für uns in Ordnung.

Wir sind es gar nicht mehr gewöhnt, ein Spiel zu verlieren. Darum bin ich auch ein bisschen sauer auf uns, obwohl die Jungs es eigentlich nicht so schlecht gemacht haben. Im Gegenteil finde ich, dass wir zwischen den Strafräumen sogar einen Tick besser waren. Aber so gewinnst du eben kein Spiel. Wenn wir nicht diese Fehler bei ruhenden Bällen machen, kann das hier auch 0:0 ausgehen. So fahren wir mit einem 0:3 nach Hause – das ist bitter, aber wird uns nicht umwerfen, wir werden unsere Lehren daraus ziehen.

Sebastian Rode: Wir haben es im Strafraum nie geschafft, den letzten Ball an den Mann zu bekommen. Nach einem Standard bekommen wir dann direkt nach der Pause das Gegentor und laufen ab da diesem Rückstand hinterher. Da wird es dann hier in Köln extrem schwer. Wir wussten, dass es ein intensives Spiel wird und sie uns hoch anlaufen werden. Dagegen wollten wir mit tiefen Bällen agieren, was aber nicht so wirklich funktioniert hat. Das Gegentor nach der Pause hat dann irgendwie für einen Bruch bei uns gesorgt und so wurde es immer schwerer.“

Philipp Max: Wir gehen hier auswärts durch einen Standard in Rückstand, nachdem wir in der ersten Hälfte eigentlich ein ordentliches Spiel gemacht haben. Hier und da hatten wir unsere Möglichkeiten, die wir dann aber nicht gut genug ausgenutzt haben. Direkt nach der Pause kassieren wir den Rückstand, woraufhin wir versucht haben zurückzukommen, uns aber einfach haben auskontern lassen. Mit einem 0:2 wird es dann natürlich schwer. In der ersten Hälfte haben wir es noch ab und zu geschafft durchzukommen, was uns nach dem Seitenwechsel fast überhaupt nicht mehr gelungen ist. Die Kölner haben ihre Stärken gut ausgespielt, uns immer wieder angelaufen und unter Druck gesetzt. So wird es mit fortlaufender Spieldauer immer schwerer, noch mal ins Spiel zu kommen.

Djibril Sow: In der ersten Halbzeit waren wir besser, hatte auch wieder Chancen, waren diesmal aber nicht kaltschnäuzig genug. Dann bekommen wir ein Standardgegentor, da sind wir nicht nah genug dran. Das hat Köln in die Karten gespielt, bei uns wurde es dann etwas zu wild. Eigentlich hatten wir noch genügend Zeit, haben uns aber auf das Spiel der Kölner eingelassen. Es war ein Tag zum Vergessen. Eigentlich war unsere Spielanlage ganz gut und es ist nicht einfach, hier zu spielen, aber dann haben wir diese Effizienz im Strafraum der vergangenen Wochen einfach nicht gehabt. Es wird uns nicht umwerfen. Unsere Fans sehen, dass wir eine gute Truppe sind und immer versuchen, alles zu geben.

Kevin Trapp: Es war ein gebrauchter Tag. Zwei Standardgegentore und ein Gegentreffer nach einem eigenen Standard ist ungünstig. Das Ergebnis ist aber etwas zu hoch ausgefallen, so schlecht war es von uns nicht. Wir wissen, dass wir schon viele Gegentore nach Standards bekommen haben, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Wir wussten, dass die Kölner Eins-gegen-eins über den ganzen Platz spielen, und haben deren Pressing eigentlich immer ganz gut ausgespielt. Es war klar, dass wir nicht viel Zeit haben werden, haben es dagegen auch gut gemacht und guten Fußball nach vorne gespielt. Die letzten 30 Meter vor dem Tor war es dann aber nicht mehr so sauber. Da hat der letzte Pass gefehlt und wir waren nicht so durchschlagskräftig, wie wir es von uns gewohnt sind. Wenn du dann in Rückstand gehst, ist das bitter. Köln hat es dann gut verteidigt.

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): Es war ein sehr offenes Spiel. Wenn die Eintracht 1:0 in Führung geht, dann wird es ein anderes Spiel. Wir konnten es in unsere Richtung schieben, wichtige Situationen haben wir für uns entschieden. Wir wussten, gegen wen und gegen welche Offensive wir gespielt haben, und dafür haben wir es richtig gut gemacht und bis zum Ende konsequent verteidigt. Man muss nicht unbedingt davon ausgehen, dass es ein verdienter Sieg war, aber natürlich freuen wir uns darüber. Aufgrund der Leistung beider Mannschaften wäre ein Unentschieden auch okay gewesen, aber wir haben es auch schon erzwungen und freuen uns über die drei Punkte.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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