Eintracht Frankfurt - SSC Neapel

Champions League 2022/2023 - Achtelfinale, Hinspiel

0:2 (0:1)

Termin: 21.02.2023, 21:00 Uhr
Zuschauer: 47.500
Schiedsrichter: Artur Soares Dias (Portugal)
Tore: 0:1 Osimhen (40.), 0:2 di Lorenzo (65.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
SSC Neapel

  • Trapp
  • Tuta
  • Jakic
  • Ndicka
  • Buta
  • Kamada
  • Sow
  • Max
  • Lindström
  • M. Götze
  • Kolo Muani (58.)

 


  • Meret
  • di Lorenzo
  • Rrahmani
  • M.-J. Kim
  • Olivera
  • Lobotka
  • Zambo Anguissa
  • Zielinski
  • Lozano
  • Kvaratskhelia
  • Osimhen

 

Wechsel
  • Knauff für Buta (69.)
  • Borré für Lindström (69.)
  • Alidou für M. Götze (81.)
  • C. Lenz für Max (90. +2)
Wechsel
  • Elmas für Lozano (80.)
  • Ndombelé für Zambo Anguissa (80.)
  • Simeone für Osimhen (84.)
  • Politano für Kvaratskhelia (84.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Luciano Spalletti

 

 

Niederlage gegen Napoli

Die Eintracht muss sich im Achtelfinalhinspiel mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Osimhen (40.) und Di Lorenzo (65.) treffen für die Gäste.

Die Königsklassen-Hymne und Flutlichtatmosphäre im Stadtwald: Im Frankfurter Stadion rollte der Ball wieder in der UEFA Champions League. Im Vergleich zur erfolgreichen Bundesligaheimpartie gegen den SV Werder Bremen (2:0) änderte Cheftrainer Oliver Glasner seine Startelf für das Achtelfinalhinspiel gegen die SSC Napoli auf einer Position: Aurélio Buta rückte für Ansgar Knauff auf den rechten Flügel und feierte damit sein Königsklassendebüt.

Butas Pendant auf der linken Seite, Philipp Max, lief nicht nur erstmals für die Adler im Europokal auf, sondern auch überhaupt zum ersten Mal in der Champions-League-Hauptrunde – bislang standen für den Frankfurter Schienenspieler zehn Qualifikationsspiele zu Buche.

Die Eintracht in ihren schwarzen Europapokal-Heimtrikots startete ungewohnt auf die Heimkurve. Die Partie erlebte einen flotten Beginn – mit der ersten gefährlichen Strafraumszene für Frankfurt. Zunächst dribbelte Jesper Lindström über rechts in den Sechzehner, seine abgefälschte Hereingabe landete bei Daichi Kamada, dessen Schuss nicht durchkam. Der Ball landete umgehend bei Randal Kolo Muani, der links am Kasten vorbeizielte (5.). Fünf Minuten später zog Mario Götze aus der Distanz ab; aber keine Gefahr für SSC-Keeper Alex Meret. Die Hessen übten früh Druck aus und beschäftigten Napoli, vor allem über die Außen, stetig in der Defensive.

Erstmals brenzlig für die Eintracht wurde es nach etwas mehr als einer Viertelstunde. Zunächst musste Kevin Trapp nach einer Ecke auf den kurzen Pfosten gegen Amir Rrahmani klären, wenige Augenblicke später lenkte der Frankfurter Torhüter einen wuchtigen Schuss von Khvicha Kvaratskhelia über den Querbalken (19.). Die Gäste waren nun auch offensiv im Spiel.

Die Italiener hatten in der 36. Minute die große Chance zur Führung. Zunächst setzte Hirving Lozano die Kugel an den rechten Pfosten, beim anschließenden Kampf um den Ball brachte Buta Napolis Stürmer Victor Osimhen zu Fall und Schiedsrichter Artur Dias zeigte auf den Punkt. Kvaratskhelia lief an, Trapp war aus seiner Sicht rechts halbhoch zur Stelle und parierte den Ball zur Ecke (36.).

Gut vier Minuten später konnte Frankfurts Torhüter allerdings nicht mehr eingreifen. Eine scharfe Hereingabe von Lozano musste Osimhen nur noch zum 1:0 über die Linie drücken (40.). Es war zu diesem Zeitpunkt Napolis 21. Tor in der laufenden Champions-League-Saison – Höchstwert. Wenige Augenblicke später fast ein Spiegelbild des ersten Treffers, doch diesmal stand Osimhen im Abseits (41.).

Mit Beginn der zweiten Halbzeit waren die Süditaliener um Kontrolle bemüht und setzten die erste Duftmarke nach 54 Minuten, als Lozano Trapp mit einem zentralen Schuss prüfte. Nur 120 Sekunden später klärte der Eintracht-Schlussmann in höchster Not gegen den allein auf ihn zulaufenden Kvaratskhelia (56.). Die Ereignisse überschlugen sich nun, in der 58. Minute schickte Schiedsrichter Dias Frankfurts Kolo Muani mit glatt Rot vom Platz. Der Franzose hatte sich den Ball etwas zu weit vorgelegt und trat dann mit einem langen Schritt André-Frank Zambo Anguissa auf den Knöchel.

In Unterzahl mussten die Adlerträger nach 65 Minuten den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Giovanni Di Lorenzo traf nach Vorbereitung von Kvaratskhelia und Zambo Anguissa zum 2:0. Letztgenannter hatte Napolis dritten Treffer auf dem Fuß, verfehlte im Sitzen aber knapp (72.).

Doch die Eintracht steckte auch mit einem Mann weniger nicht auf und suchte, vom Publikum lautstark angefeuert, den Weg nach vorne. In der 82. Minute hatte Kamada die Chance zum Anschlusstreffer, doch SSC-Keeper Meret war zur Stelle. Es blieb beim 0:2 aus Sicht der Hessen.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Natürlich ist es ärgerlich, wir wollten das Spiel gewinnen. Nach der Roten Karte ist es ein anderes Spiel. Man muss aber auch sagen, dass wir gegen eine richtig gute Mannschaft gespielt haben. Die erste Viertelstunde von uns war gut, dann hat Napoli etwas die Kontrolle übernommen und das Spiel gut verlagert. Das war aber auch zu erwarten. Der parierte Elfmeter war super, wenig später bekommen wir das Gegentor. Wir haben einige Dinge gesehen, bei denen wir noch Entwicklungspotential haben. Aber die Jungs haben es gut gemacht, sich in Unterzahl dagegengestemmt und es ordentlich verteidigt.

Cheftrainer Oliver Glasner: Eine sehr enttäuschende, aber verdiente Niederlage. Wir haben es 25, 30 Minuten sehr gut gemacht. Aus guten Situationen haben wir aber kein Kapital geschlagen. Dann machen wir zu viele eigene Fehler, erst zur Eckballserie und dann zum Elfmeter. Vor dem 0:1 machen wir den nächsten Fehler. Wie sie es dann aber herausspielen, ist großartig. Eine Mannschaft mit dieser Qualität nutzt das aus. Nach der Pause waren wir verunsichert, kriegen das 0:2. Dann hat man die Klasse Neapels gesehen, die das in Ruhe runtergespielt haben. In dieser Phase haben wir etwas die Nerven verloren und waren zu unruhig. Wir hatten später noch Chancen, aber Neapel hat unglaubliches Selbstvertrauen und verdient gewonnen. Wir müssen anerkennen, dass wir zu viele Fehler gemacht haben, insbesondere im Ballbesitz. Wir sind jetzt enttäuscht, stecken den Kopf aber nicht in den Sand.

Kevin Trapp: Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Wenn du gegen so einen Gegner in Rückstand 25 Minuten in Unterzahl spielst, wird es sehr schwer. Über die Leistung müssen wir nicht enttäuscht sein. Das Ergebnis ist nicht optimal, aber wenn man die Stimmung draußen sieht und weiß, wozu diese Mannschaft in der Lage ist, sind wir in der Lage, dieses Ergebnis zu drehen. Das macht Mut, und auch die Tatsache, dass wir nicht gnadenlos untergegangen sind. Die Rote Karte war für mich eine sehr harte Entscheidung.

Aurélio Buta: Zu Beginn waren wir gut im Spiel und hätten sogar in Führung gehen können. Wir hatten auch unsere Chancen, haben sie aber nicht gemacht. Napoli spielt eine unglaubliche Saison. Osimhen ist ein toller Stürmer mit einer überragenden Saison bisher. Gegen ihn zu spielen, war natürlich nicht einfach. Es ist noch alles offen, wir können in Neapel gewinnen. Wir brauchen kein Wunder, wir glauben an uns selbst. Wir wissen, was wir können und müssen eine Topleistung zeigen.

Philipp Max: Napoli ist ein eingespieltes Team, das hat man gemerkt. Da greifen die Automatismen, sie haben nicht umsonst nur eine Niederlage in der Liga kassiert. In der ersten Hälfte haben wir gut mitgehalten. In den vergangenen Jahren habe ich die Eintracht als Zuschauer verfolgt und weiß, dass dieses Team auswärts gewinnen und unglaubliches leisten kann. Wir haben nach wie vor eine Chance.

Luciano Spalletti (Cheftrainer SSC Napoli): Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung, wir haben ein super Spiel gezeigt und haben bis zum Schluss versucht, dominant aufzutreten. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die sich nicht durch den verschossenen Elfmeter hat aus der Bahn bringen lassen. Wir hätten später noch das dritte Tor machen können, aber die Eintracht war immer gut positioniert in der Abwehr. Die Eintracht braucht Platz für ihr Spiel, sie wollen dich erdrücken. Da musst du die Spieler haben, die blocken und selbst Druck ausüben. Wir haben ihnen dieses Spiel nicht ermöglicht, hatten wenige unnötige Ballverluste und waren immer dazwischen. Die Mannschaft hat vieles gut gemacht, es war ein reifer Auftritt. Ich habe Sicherheit und Überzeugung gesehen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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