Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach

Bundesliga 2022/2023 - 28. Spieltag

1:1 (0:1)

Termin: 15.04.2023, 18:30 Uhr
Zuschauer: 50.000
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Tore: 0:1 Hofmann (13.), 1:1 Kolo Muani (83.)

 

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Eintracht Frankfurt
Borussia Mönchengladbach

  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Jakic
  • Rode
  • Sow
  • Buta
  • C. Lenz
  • Borré
  • Kamada
  • Kolo Muani

 


  • Omlin
  • Scally
  • Itakura
  • Elvedi
  • Bensebaini
  • Weigl
  • Koné
  • Hofmann
  • Neuhaus
  • Plea
  • Thuram

 

Wechsel
  • Knauff für Jakic (17.)
  • Aaronson für Borré (55.)
  • Dina Ebimbe für Rode (55.)
  • Alario für Kamada (76.)
  • Alidou für Knauff (77.)
Wechsel
  • Ngoumou für Plea (64.)
  • Stindl für Neuhaus (74.)
  • Netz für Bensebaini (90. +2)
  • Friedrich für Hofmann (90. +2)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Daniel Farke

 

 

Kolo Muani belohnt Sturmlauf nach der Pause

Die Eintracht kommt gegen Gladbach zu einem 1:1 (0:1). Frankfurts Goalgetter antwortet in der 83. Minute auf den Rücktstand durch Hofmann (13.).

Zum letzten Mal in der laufenden Saison ging in einem Abendspiel im Deutsche Bank Park das Flutlicht an. Nach der Auswärtspartie bei Bayer 04 Leverkusen wartete mit Borussia Mönchengladbach das nächste Spiel gegen einen Klub aus dem Rheinland. Im Vergleich zum Duell mit der Werkself veränderte Cheftrainer Oliver Glasner seine Anfangsformation auf drei Positionen. Tuta und Christopher Lenz rückten für die verletzten Evan Ndicka und Philipp Max in die Verteidigung beziehungsweise auf die Außenbahn, Daichi Kamada begann für den gelbgesperrten Mario Götze im offensiven Mittelfeld.

Im insgesamt 98. Bundesligaspiel gegen die Borussia, die auch am Samstagabend ihrem unter Coach Daniel Farke etablierten 4-2-3-1-System treu blieb, begann die Eintracht in ihren weißen Heimtrikots von rechts nach links. Bei leichtem Nieselregen und typischem Aprilwetter kam die Eintracht erstmals nach gut zwei Minuten gefährlich vor das gegnerische Gehäuse, eine scharfe Hereingabe von Lenz konnte Torsteher Jonas Omlin jedoch sicher aufnehmen. Die Gäste setzten mit einem Distanzschuss von Florian Neuhaus, der jedoch über das Tor ging, eine erste offensive Duftmarke (9.). Besser machte es vier Minuten später dessen Teamkollege Jonas Hofmann, der den Ball nach einem Konter und Zuspiel von Marcus Thuram nur noch über die Linie drücken brauchte (13.). Es war Hofmanns 17. und Thurams 18. Torbeteiligung in dieser Saison.

Wenig später musste Kristijan Jakic das Feld verletzungsbedingt verlassen, für ihn kam Ansgar Knauff ins Spiel (17.). Eine schnelle Antwort auf das 0:1, der insgesamt zehnte Gegentreffer für Frankfurt in der Anfangsviertelstunde, hatte kurz darauf Djibril Sow aus gut 20 Metern auf dem Fuß, allerdings wehrte Omlin den platzierten Schuss des Schweizers noch zur Ecke ab (23.). In Bedrängnis kam Mönchengladbachs Keeper noch einmal in Halbzeit eins, allerdings durch einen Mitspieler: Nico Elvedi setzte den Ball bei einem Klärungsversuch auf das Tordach (36.). Zwei Mal Sebastian Rode, der aus dem Hintergrund jeweils zu hoch ansetzte (41., 45. + 1) und Randal Kolo Muani aus kurzer Distanz nach Zuspiel von Aurélio Buta (44.) markierten mit ihren Versuchen die Frankfurter Schlussoffensive.

Früher aus den Puschen nach dem Kabinengang kamen die Gäste vom Niederrhein. Nach etwas zerfahrenen Anfangsminuten kamen die Fohlen schnell über Alassane Plea und Hofmann über die linke Seite, in letzter Sekunde rettete Lenz mit einer starken Grätsche im Strafraum gegen Neuhaus. Zehn Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als Oliver Glasner sich für einen Doppelwechsel entschied: Für Rode kam Junior Dina Ebimbe, für Rafael Borré Paxten Aaronson (55.).

Die Adlerträger erhöhten in der Folge den Druck, viel spielte sich in und rund um den Strafraum der Borussia ab. Brenzlig wurde es zunächst durch einen Querschläger von Mönchengladbachs Rami Bensebaini, der – ähnlich wie Elvedi in Durchgang eins – den Ball auf das Netz bugsierte (60.). Ein strammer Schuss von Dina Ebimbe (65.) sowie eine artistische Einlage Kolo Muanis nach einer Ecke (66.) und noch einmal der Franzose nach flacher Hereingabe von Buta (67.) folgten.

Das Zusammenspiel Buta und Kolo Muani führte in der 75. Minute beinahe zum Ausgleich, aber der linke Innenpfosten rettete die Gäste vor dem Gegentor. Bei Dina Ebimbes Nachschuss war Omlin zur Stelle. Knapp 60 Prozent Ballbesitz hatte die Eintracht zu diesem Zeitpunkt, und Glasner brachte für die Crunchtime der Begegnung noch mehr Offensivpower: Lucas Alario und Faride Alidou kamen für Kamada und Knauff (76.). Es dauerte bis zur 83. Minute, ehe sich die Frankfurter für ihre Überlegenheit in der zweiten Halbzeit belohnten: Kolo Muani stand goldrichtig und überwand Omlin. Die Eintracht lief nach dem 1:1 weiter an, doch es blieb schließlich beim Unentschieden im Deutsche Bank Park.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben wieder einmal ein dominantes Spiel abgeliefert. Aber die Ausbeute in den vergangenen Wochen ist zu wenig. Die Punktverluste sind unnötig und ärgerlich, aber mehr als das kann man den Jungs nicht vorwerfen. Die Jungs geben alles, belohnen sich aber nicht. Der Gegner macht sofort das Tor und wir verwerten unsere Chancen vorne nicht. Dennoch: Die Leistung der vergangenen Wochen macht Mut. Es geht darum weiterzuarbeiten, noch konsequenter zu verteidigen und noch konsequenter im Abschluss zu sein.

Cheftrainer Oliver Glasner: Das Endergebnis gibt die Leistung nicht wieder. Die zweite Halbzeit war hervorragend. Die erste Aktion führt zum Gegentreffer, anschließend müssen wir verletzungsbedingt früh wechseln, obwohl wir sowieso schon Probleme haben. Nach dem Tor waren wir erst etwas verunsichert, sind dann aber immer dominanter geworden. Es hat sich abgezeichnet, und in der zweiten Halbzeit waren wir wahnsinnig dominant und haben uns viele Chancen herausgespielt. Ich muss meiner Mannschaft zu ihrer Willensleistung gratulieren. Sie hat nicht verzagt und auf den Ausgleich gedrängt. Großer Respekt dafür, die Mannschaft hat einen unglaublichen Charakter. Wir hatten eine hervorragende Balance, bei 16:4 Torschüssen haben wir nur sehr wenig zugelassen. Wenn wir weiter so auftreten, werden die Siege wieder kommen. Die Leistung macht Mut!

Kevin Trapp: Wir machen ein gutes Spiel, holen aber keinen Sieg – wie in den vergangenen Wochen. Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein, mit der Leistung aber schon. Wir spielen ordentlich, aber das Ergebnis stimmt am Ende nicht. Stattdessen treffen wir aktuell den Innenpfosten. Eigentlich waren wir gut im Spiel, bekommen dann aber zu einfach das Gegentor. Wichtig ist, dass man die Spiele nicht verliert. Am Ende der Saison werden wir sehen, was dieser Punkt wert ist. Uns fehlt auch ein bisschen die Effizienz. Wir machen es gut, sind aber natürlich enttäuscht, weil wir die Spiele nicht gewinnen. Wenn wir wieder mehr Tore machen, haben wir deutlich mehr Erfolg. Die Stimmung im Team ist aber weiter positiv, das spricht absolut für uns. Jeder hat das Recht, enttäuscht zu sein nach so einem Spiel. Das ist die richtige Einstellung, denn wir wollen mehr. Die Spieler, die reinkamen, haben es gut gemacht. Jeder ist bereit und will dem Team helfen.

Paxten Aaronson: Es war eine tolle Erfahrung und ich freue mich über die Minuten. Wir wollen als Team immer gewinnen und hätten mehr verdient. Es macht großen Spaß. Der Trainer spricht viel mit mir. Es ist nicht selbstverständlich, dass er sich so um junge Spieler kümmert. Wir waren in der zweiten Hälfte richtig gut, konnten aber keinen Sieg mehr einfahren. Ich bin noch sehr jung und sauge alles auf. Von einem Spieler wie Sebastian Rode kann ich viel lernen, er spielt seit über zehn Jahren auf höchstem Niveau. Ich kann viel lernen, alle helfen mir so gut sie können.

Djibril Sow: Es ist einfach frustrierend. Momentan läuft vieles gegen uns. Mit unserer Leistung und Leidenschaft in der zweiten Halbzeit ist das Publikum auch gekommen. So war es geil zu spielen. Ein Punkt ist aber viel zu wenig. Ich bin fast vier Jahre hier und habe Gladbach noch nie so defensiv gesehen. Das sagt etwas über unsere Qualität. Wir kommen so oft bis zur Grundlinie durch, doch der letzte Pass ist oftmals zu ungenau. Wir müssen unsere Situationen besser abschließen. Jeder muss selbstkritisch genug sein, darin wieder besser zu werden – in jedem Mannschaftsteil. Denn wir möchten die Spiele wieder gewinnen und nicht immer hinterher sagen, es wäre mehr möglich gewesen. Nach jedem Spiel loben die Gegner unsere Power. Deshalb bleibe ich trotz allem positiv.

Aurélio Buta: Wir sind nicht glücklich mit dem Unentschieden, weil wir viele Chancen auf mehr Tore hatten. Ich denke, wir hätten den Sieg verdient gehabt. Wir haben eine gut Spielanlage, machen viele Dinge gut, uns gelingen aber zu wenige Tore. Die Fans sind wirklich wichtig für uns, sie geben uns zusätzliche Energie, um die Spiele zu genießen – und hoffentlich bald wieder zu gewinnen.

Daniel Farke (Trainer Borussia Mönchengladbach): Wir haben ein sehr intensives und gutes Bundesligaspiel zwischen zwei guten Mannschaften gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Auswärtsspiel gezeigt, durch eine gute Aktion und Effektivität gehen wir mit 1:0 in Führung. Die zweite Hälfte der ersten Halbzeit ging dann an die Eintracht, sie hatte viel Ballbesitz. Nach der Pause haben wir anfangs aus dem Ballbesitz zu wenig gemacht, die Konter nicht sauber ausgespielt und es verpasst, vorentscheidend höher in Führung zu gehen. Dann hat Frankfurt viel Druck gemacht, wir mussten leiden. Wir haben aber gut gelitten, haben viel Resilienz gezeigt. In so einem Auswärtsspiel braucht man auch immer einen starken Torwart, nach dem Pfostenschuss hatte Omlin eine große Tat. Der Ausgleich war verdient, als Auswärtstrainer hadere ich mit dem späten Zeitpunkt. Kurz zuvor wurde ein Kopfball von Bensebaini zum 2:0 abgepfiffen. Ich war fünf Jahre lang Trainer in England, dort wäre so etwas nie abgepfiffen worden. Das Remis ist aber verdient.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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