Eintracht Frankfurt - 1. FSV Mainz 05

Bundesliga 2022/2023 - 32. Spieltag

3:0 (2:0)

Termin: 13.05.2023, 15:30 Uhr
Zuschauer: 50.000
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Tore: 1:0 Kamada (18., Foulelfmeter), 2:0 Buta (40.), 3:0 Kolo Muani (59.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
1. FSV Mainz 05

  • Trapp
  • Toure
  • Tuta
  • Ndicka
  • Buta
  • Rode
  • Sow
  • C. Lenz
  • Kamada
  • M. Götze
  • Kolo Muani

 


  • Zentner
  • Fernandes
  • Bell
  • Hanche-Olsen
  • da Costa
  • Stach
  • J.-S. Lee
  • Aaron
  • Ingvartsen
  • Onisiwo
  • Ajorque

 

Wechsel
  • Lindström für Kolo Muan (71.)
  • Dina Ebimbe für Rode (71.)
  • Hasebe für Toure (80.)
  • Aaronson für Kamada (85.)
  • Chandler für Buta (85.)
Wechsel
  • Burgzorg für Ingvartsen (60.)
  • Barkok für J.-S. Lee (65.)
  • Caci für Aaron (65.)
  • Weiper für Ajorque (81.)
  • Shabani für Stach (81.)
Trainer
  • Michael Angerschmid
Trainer
  • Bo Svensson

 

 

Sieglosserie endet gegen Mainz

Die Eintracht jubelt über einen 3:0 (2:0)-Heimsieg. Kamada (18.), Buta (40.) und Kolo Muani (59.) treffen zum ersten Bundesligadreier seit Februar.

Im 30. Rhein-Main-Duell in der Bundesliga mit dem 1. FSV Mainz 05 stellte Cheftrainer Oliver Glasner im Vergleich zur Partie gegen Hoffenheim auf zwei Positionen um: Sebastian Rode und Tuta, die im Kraichgau verletzungsbedingt gefehlt hatten, rückten für Makoto Hasebe und Jesper Lindström in die Anfangsformation. Nach acht Pflichtspielen in Serie von Beginn an nahm der Japaner damit zunächst einmal auf der Bank Platz.

Kapitän Rode nahm seinen angestammten Platz in der Mittelfeldzentrale neben Djibril Sow ein, dafür rückte Daichi Kamada wieder zurück ins Offensivdreieck mit Mario Götze und Randal Kolo Muani. Tuta begann flankiert von Almamy Toure und Evan Ndicka im Abwehrzentrum. Bei den Gästen fehlte indes der ehemalige Adlerträger Dominik Kohr gelbgesperrt, so wie auch dessen Teamkollege Leandro Barreiro. Dafür stand der Ex-Frankfurter Danny da Costa in der Startelf.

Die Eintracht, im Spiel gegen den Tabellennachbar klassisch in Schwarz und Weiß, begann von rechts nach links und tauchte nach gut vier Minuten erstmals im Mainzer Strafraum auf. Sow chippte nach einem Freistoß den zweiten Ball auf Götze, dessen Hereingabe allerdings aus der Gefahrenzone geklärt wurde. Der Schweizer war wenig später erneut Vorlagengeber, als er nach einem Steilpass von Rode im Sechzehner auf Kamada ablegte. Keeper Robin Zentner parierte sicher (9.). Letzterer musste in der 13. Minute gegen Kolo Muani zwar nicht eingreifen, der Wow-Moment gehörte dennoch dem Franzosen, der nach einer Flanke von Aurélio Buta artistisch zum Seitfallzieher ansetzte.

Frankfurts Druck stieg, allerdings fehlte es den meist schnellen Umschaltsituationen noch an Zielstrebigkeit. Das perfekte Maß an Genauigkeit ließ Kamada schließlich vom Elfmeterpunkt folgen: Nachdem der Japaner von Andreas Hanche-Olsen gefoult worden war (17.), schnappte er sich die Kugel und versenkte ins von ihm aus gesehen rechte Eck zum 1:0 (18.).

Die Eintracht gab mit dem 1:0 im Rücken das Heft des Handelns nicht aus der Hand und blieb bissig. 9:0 Torschüsse und knapp 56 Prozent Ballbesitz standen nach etwa einer halben Stunde zu Buche – darunter auch ein kurioser, zuvor abgefälschter Lattentreffer von Götze (27.) sowie ein wuchtiger Distanzschuss von Sow, den Zentner über den Querbalken faustete (27.).

Die größte Chance verzeichneten die Gäste nach etwas mehr als einer halben Stunde durch Marcus Ingvertsen, dessen Schuss aber Ndicka entscheidend ins Toraus blockte (35.). Nichts zu halten gab es noch vor dem Pausenpfiff auf der Gegenseite: Buta wurde auf der rechten Seite freigespielt, fasste sich ein Herz und wuchtete den Ball mit dem Außenrist aus spitzem Winkel ins Mainzer Gehäuse – Kategorie Traumtor (40.)! Eine verdiente Führung, zumal die Hessen hungrig blieben und sogar noch am dritten Treffer schnupperten. Zwölf Abschlüsse vor dem Halbzeitpfiff bedeuteten für die Eintracht eingestellten Saisonrekord.

Ohne Veränderungen kamen beide Mannschaften aus der Kabine, und Torschuss Nummer eins in Durchgang zwei gehörte den Hausherren: Kolo Muani legte mit dem Kopf auf Götze ab, dessen Versuch aus 14 Metern links am Tor vorbeiflog (52.). Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, nach gut einer Stunde lag der Ball zum dritten Mal im Mainzer Tor. Kolo Muani setzte zum Sololauf an und traf überlegt mit seinem linken Fuß ins lange Eck (59.). Der Torjubel war im Deutsche Bank Park kaum verhallt, da stand plötzlich Kevin Trapp im Fokus: Mit einem Wahnsinns-Reflex kratzte der Eintracht-Torsteher einen Kopfball von da Costa noch von der Linie (63.).

Das Spiel blieb sehr unterhaltsam, diesmal erhoben sich wieder die Frankfurter von ihren Sitzen. Kolo Muani setzte Kamada in Szene, aber dessen gefühlvoller Lupfer über den herauseilenden Zentner striff knapp am rechten Pfosten vorbei (66.). Nach 71 Minuten entschied sich Michael Angerschmid, der im Rhein-Main-Duell den gesperrten Oliver Glasner vertrat, für einen Doppelwechsel: Éric Junior Dina Ebimbe und Jesper Lindström kamen für Rode und Kolo Muani. Es dauerte nicht lange, bis der Däne seine erste Duftmarke setzte und Zentner mit einem Schuss aufs kurze Eck prüfte (79.).

Kurz darauf war Toures Arbeitstag beendet, Hasebe rückte für ihn in die Abwehrkette (80.). Einen Einsatz gegen die Nullfünfer bekamen zudem noch Paxten Aaronson (für Kamada, 85.) und Timothy Chandler (für Buta, 85.). In der Schlussphase war noch einmal Trapp gefragt, der gegen Karim Onisiwo parierte und damit die Null hielt (90.). Die ersten drei Bundesligapunkte seit Mitte Februar waren zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu nehmen.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben uns viele Chancen herausgespielt und als Team gut verteidigt. Ich freue mich total für die Jungs. Wir waren effizient und zielstrebig. Die Situation ist auch für die Jungs nicht einfach, sie haben es gut gemacht. Buta hat eine gute Schusstechnik und diese gezeigt. Es war ein super Tor, das unserem Spiel natürlich geholfen hat. Wir waren diesmal zielstrebiger als in den vergangenen Wochen. Die Fans haben erneut gezeigt, dass sie hinter uns stehen und uns auch in schwierigen Zeiten unterstützen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Es war ein sehr verdienter Sieg. Wir haben eine hervorragende erste Halbzeit gesehen, sehr gut nach vorne gespielt. Wir waren offensiv sehr variabel und haben immer wieder die Tiefe gesucht. Vor allem standen wir defensiv stabil. Mainz war kaum in unserem Strafraum, wir haben sie gut weggehalten. Beim 3:0 haben wir vorab einen tollen Ballgewinn von Rode und Kamada, mit Kolo Muani haben wir dann vorne eine richtig gute Waffe. Damit war es eigentlich entschieden, anschließend haben wir es trocken nach Hause gespielt. Wir hatten eine richtig gute Kontrolle im Spiel, waren bei Ballverlusten sehr giftig und haben Mainz nicht in die gefährlichen Umschaltmomente kommen lassen. Auch die Effizienz war ein Faktor. Gratulation an meine Spieler und mein Trainerteam, ich bin sehr zufrieden. Jetzt geht es weiter, wir sind im Tunnel und sehen am Ende das Ziel, das Europa heißt. Mit Mainz konnten wir nun einen direkten Konkurrenten überholen, jetzt müssen wir die Konzentration und den Fokus hochhalten.

Sebastian Rode: Wir haben uns viel vorgenommen und waren vielleicht auch als Mannschaft etwas mehr in der Pflicht. Wir wollten unbedingt dieses Duell gewinnen, weil es gegen Mainz immer schwierig ist gefühlt gegen sie zuletzt so gut gepunktet haben. Unser Spiel war gut, mit schönen Kombinationen. Wir haben immer wieder die Tiefe gefunden. Am Anfang haben wir die Torschüsse noch ausgelassen, aber dann getraut, aufs Tor zu schießen. Alles hat gepasst, selbst das Wetter! So hat es sehr viel Spaß gemacht. Vorher war die Devise, viel mit Ball zu agieren. Weil hinterherlaufen macht wenig Spaß.

Kevin Trapp: Wenn du gewinnst, bist du natürlich erleichtert, erst recht nach den vergangenen Wochen in der Liga. Viele lachende Gesichter – das ist immer schön zu sehen. Auch die Art und Weise hat Spaß gemacht, gerade in der ersten Halbzeit. Es war ein schönes Spiel anzuschauen. Wir konnten das Rennen um Europa offenhalten. Die Basics, von denen wir immer reden, haben wir fantastisch gemacht: viele Zweikämpfe, die wir annehmen müssen, und griffig sein. Alle haben sich trotz schwindender Kräfte bis zum Ende reingehauen, weil wir das Spiel sauber zu Ende bringen wollten. Das gibt uns Energie für die nächsten Wochen. Ein Gegentor hätte mich geärgert, wie jeden wahrscheinlich. Dafür stehe ich hinten drin.

Daichi Kamada: Wir hatten viele Chancen, haben das zweite Tor geschossen und nach der Pause nochmal nachlegen können. Ich denke, dieses Mal war es ein gutes Spiel, von denen es auch in den Wochen davor ein paar gab, als wir uns aber nicht belohnen konnten. Wir freuen uns über den Sieg, wissen aber zugleich, dass wir zwei weitere wichtige Spiele in der Bundesliga haben, über die wir uns für die Europa Conference oder Europa League qualifizieren können. Dafür ist absolute Konzentration gefordert!

Aurélio Buta: Den Schuss habe ich perfekt getroffen. Das Zuspiel von Tuta kam auch gut. Es war niemand in der Box, also habe ich es selbst versucht. So ein Tor ist mir noch nie gelungen (lacht). Es tut mir natürlich sehr gut. Vor allem aber konnte ich dem Team helfen. Wir sind voll konzentriert auf den Schlussspurt der Saison und wollen die Saison bestmöglich beenden. Es ist ein tolles Gefühl, vor unseren Fans solch ein Tor zu erzielen.

Bo Svensson (Cheftrainer 1. FSV Mainz 05): Glückwunsch an Eintracht Frankfurt und Oliver Glasner zu einem sehr, sehr verdienten Sieg. Sie waren in allen Belangen besser. Für uns ist das enttäuschend. Ich kann meiner Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie nicht gewollt hat, doch wir mussten einsehen, dass das Selbstvertrauen und die mentale wie körperliche Frische nicht da war wie noch vor einigen Wochen. Auf das Spiel muss ich nicht eingehen, weil wir in allen Belangen unterlegen waren und nie Kontrolle hatten.

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

© text, artwork & code by fg