Kickers Oxxenbach - Frankfurter
Fußball-Verein |
Süddeutsche Meisterschaft, Nordgruppe 1919/20 - 3. Spiel
0:0
Termin: 11.04.1920
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Hüßner (Darmstadt)
Tore: ./.
Kickers Oxxenbach | Frankfurter Fußball-Verein |
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(Fußball vom 31.03.1920)
Frankfurter Fußballverein — Offenbacher Kickers. (Spiel vom 11. 4. Nachträglicher Bericht.) Trotz der Besetzung unseres Gebietes durch die Franzosen konnte das Meisterschaftsspiel vor sich gehen. Es hatte sich eine sehr ansehnliche Zuschaucrmenge von etwa 8000 Personen eingefunden, ungeachtet des drohenden Regens, der scheinbar bei Spielen in Offenbach obligatorisch ist, und ungeachtet dessen, daß die Frankfurter Gegner mit nicht weniger als fünf Ersatzleuten angemeldet waren. So war man auf einen, wenn auch knappen Sieg Offenbachs gefaßt Der Scheidsrichter konnte natürlich infolge Paßschwierigkeiten nicht erscheinen. Die Parteien wählten Herrn Hüßner vom Sportverein Darmstadt, der auch zu allgemeiner Zufriedenheit seinen Posten versah. Es stellten sich: Frankfurt: Gmelin Balder R. Keller
Heller Velten
Nenninger Offenbacher Kickers. Oftenbach hat also die Mannschaft wie in den sämtlichen Verbandsspielen. Der Mittelläufer und rechte Verteidiger sind für die nächste Spielzeit durch Reuschling und Schütz vom Ballspielklub 99 Offenbach besser ersetzt. Heute ist zu sagen, daß Offenbach vollzählig auf dem Plan erscheint. Dagegen hat Frankfurt tatsächlich fünf Ersatzleute. Die Hintermannschaft steht, nur ist als rechter Läufer Appel eingetreten, dafür ist Becker mit 4 Ersatzstürmern zum Angreifen bestimmt. Viel war von diesem Sturm nicht zu erwarten, am wenigsten gegen die Offenacher Verteidigung. Für den Spielausgang war die Frage: Können Klemm und Brandt den anerkannt schnellen Sturm Offenbachs halten oder nicht? Sie haben ihn gehalten, sogar in ganz offener Abwehr, ohne die Läufer heranzuziehen. Das Spiel setzte mit flottem Tempo ein. Frankfurt hat Anstoß bergab, und der Wind im Rücken verschafft ihm in der ersten Minute eine Ecke, die ebenso prompt hinter die Linie geblasen wird. Frankfurt ist zunächst in der gegnerischen Hälfte. Die Stürmerreihe weiß jedoch um die Verteidigung nicht herumzukommen. Einen guten Schuß von Halbrechts lenkt Quentin ab. Allmählich zieht sich das Spiel in die Mitte, nur von seltenen Flankenläufen unterbrochen. Läufer und Verteidiger treten den Ball hin und her, als ob es keinen Sturm gäbe. Tatsächlich fallen die Stürmer gegen das Können der übrigen Spieler so ab, daß das Spiel oft keine Reize zu bieten vermag. Nachdem auch Gmelin einmal energisch eingreifen muß, wird gewechselt. Der Wind ist etwas abgeflaut. Zunächst ist der Kampt um den Ball wieder in der Mitte des Feldes. Offenbach kommt jetzt öfter zum Frankfurter Tor als der Gegner vor das eigene, der zum Überfluß sich vielmals abseits stellen läßt. Gmelin lenkt einmal zur Ecke ab, die erfolglos bleibt. Ein Strafstoß aus 13 Meier Entfernung wird von ihm sicher gefangen. Gegenüber muß Quentin eine Flanke zur Ecke abwehren. Gegen Scluß ist Offenbach fast dauernd im Angriff, aber der Weg ins Netz ist versperrt; die einzige wirkliche Gelegenheit wird aus 4 Meter hoch über die Latte gehoben. Unentschieden, torlos kennzeichnet das Ergebnis die Stärke der Verteidigungen, von denen Frankfurt, da es wirklich einen Sturm zu bekämpfen hatte, die bessere war. Mack und Bock hatten leichtes Spiel gegen fünf Fußballspieler, die nie fünf Stürmer werden. Schneider, Jockel und Best die besten der Läufer. Im Südmainkreis ist auch der Meister dem vollzähligen Nordmainkreis unterlegen, dies die Lehre des Spieles, das neue Verbandsjahr gibt zu anderem Abschneiden der Südvereine Anlaß. M. (aus dem 'Fußball' vom 21.04.1920)
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