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SpVgg Fürth - Eintracht
Frankfurt |
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Oberliga Süd 1950/51 - 13. Spieltag
7:0 (5:0)
Termin: 19.11.1950
Zuschauer: 16.000
Schiedsrichter: Wunder (Viernheim)
Tore: 1:0 Hofmann (7.), 2:0 Schade (19.), 3:0 Nöth (26.), 4:0 Schade (42.), 5:0 Fritz Zänger (44., Eigentor), 6:0 Nöth (48.), 7:0 Bauer (50.)
SpVgg Fürth | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Trainer |
Kleeblatt-Wirbel kaum zu bändigen - Eintracht vermißte Kudras-Giller Gramlich: Dieser Schade ist "reif" Rudi Gramlich, der 22fache internationale „Modell-Läufer" der Eintracht vergangener Tage, prophezeite schon vorher einen peinlichen Seitensprung seines Vereins. Weshalb? Giller und Kudras fehlen — wie man so schön sagt — hinten und vorne. Die Wirklichkeit sah noch niederschmetternder aus. Bereits nach dem ersten Tor — einem prächtigen Direktschuß Hofmanns — wünschte sich Gramlich die Stützen der Abwehr herbei. Kaster und der unermüdlich dem nach allen Seiten ausbrechenden, sehr beweglichen Schade folgende Wlocka erwiesen sich als Rettungsanker der sich abzeichnenden Niederlage doch zu schwach. Wenn der Lattenschuß ...
Schade wäre „reif" Es war nach dem Halbzeit-5:0 beileibe nicht so, daß nur Fürth gestürmt hätte. Der spiel- und torsüchtige Kleeblatt-Angriff wertete eben gerade zu dieser Zeit alle Möglichkeiten aus. Schade sah sich wohl am stärksten bewacht, verstand es aber immer wieder, sich der oft doppelten Fesseln zu entziehen und auf die Flügel zu rochieren. Trotz kleiner Schnörkel scheint der Fürther Mittelstürmer in den Murrhardter Tagen die zweckmäßig schnelle, oft direkte Ballabgabe erlernt zu haben. Unter der Fußball-Prominenz, von Rudi Gramlich bis Alv Riemke, von Seppl Schmitt bis Dr. Geppert, vom Frankfurter Balles bis Trainer Windmann herrschte nur eine Meinung vor: dieser Schade ist für Stuttgart goldrichtig. Appis ist wieder dabei! Am meisten profitierte der Kleeblatt-Mittelstürmer von dem Einsatz Appis'. Gerade ihn fand Rudi Gramlich gegenüber dem Vorjahr am meisten verbessert und wünschte ihm nur noch etwas mehr Schuß-Verantwortung. Klug und einfallsreich schaltete sich der junge Bauer in den Kombinalionswirbel ein. Er schien gegenüber den letzten Wochen schon reifer, trotz mancher Fehlpässe die aber in einer vielbeinigen Abwehr leicht passieren können. Sehr nützlich und mannschaftsdienlich wirkte Hofmann, der durch rascheres Abspiel ebenfalls gewonnen hat. Nöth setzte sich trotz der scharfen Gegenwehr Kasters sehr wirkungsvoll ein. Verlegen wird er allerdings, wenn er mit dem linken Fuß flanken soll Helbig und Gottinger trieb ihr Stürmerdrang oft zu weit nach vorne. „Beide sind so begabt, nur verlieben sie sich zu sehr in den Ball", meinte der kritische Rudi Gramlich ...
Ball weg, Eintracht-Stürmer Die Dribbel-Kunststüeke von Krauß I und Pfaff muteten zuweilen so eigenwillig an, daß man meinte, sie wollten zeigen, was sie alleine alles mit dem Bali vorführen könnten. Mit dieser Spielart mußte sich der Eintracht-Angriff zwangsläufig festlaufen. Dabei lauerte vorne der stämmige Krauß II immer auf Steilvorlagen, die gegen den zögernden Vorläufer, vielleicht zum Erfolg geführt hätten. Schieth, der eine enorme Laufleistung vollbrachte, versuchte es manchmal, seinen Kollegen auf der linken Seite gleichzutun und dribbelte vom linken Verteigiger-Posten bis hinaus zur rechten Eckfahne. Kreiste mal der Ball in den Eintracht-Reihen, drang sie gleich gefährlich vor. Trainer Windmann erwartet hier eine schwierige, jedoch
dankbare Aufgabe. Die Eintracht kann weit mehr, als beim 7:0 in Ronhof
zu sehen war ... Regelsicher und ruhig leitete Schiedsrichter Wunder dieses
wohltuend anständige Spiel. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 22.11.1950) |