VfL Bochum - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1985/1986 - 5. Spieltag
2:1 (0:1)
Termin: Di 03.09.1985, 20:00 Uhr
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Udo Horeis (Buchholz)
Tore: 0:1 Harald Krämer (27.), 1:1 Stefan Kuntz (54.), 2:1 Thomas Kempe (83.)
VfL Bochum | Eintracht Frankfurt |
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Gundelach patzte Unglückliches 1 :2 in Bochum bedeutete erste Saisonniederlage Jetzt hat auch die Frankfurter Eintracht ihre erste Saisonniederlage hinter sich. Mit 1:2 (1:0) zogen die Hessen beim VfL Bochum den kürzeren. Eine unglückliche Niederlage, die auf persönliche Fehler zurückzuführen war. Torwart Hans Gundelach ermöglichte mit einem Patzer nach Krämers Führungstreffer Kuntz zehn Minuten nach dem Wechsel den Ausgleich. Und ein schwaches Abspiel von Uwe Müller schenkte den Gastgebern eine Konterchance, die schließlich Thomas Kempe sieben Minuten vor dem Ende zum 2:1 zur Entscheidung verwertete. Positivste Erkenntnis bei der Eintracht: Ralf Falkenmayer ist wieder da. 70 Minuten gehörte er zu den besten Frankfurtern, bevor er sich erschöpft auswechseln ließ. Je eine Änderung in der Mannschaft und auf der Auswechselbank hatte Trainer Dietrich Weise gegenüber dem enttäuschenden 0:0 gegen Waldhof Mannheim vorgenommen. Für Uwe Bühler spielte Martin Trieb und für Josef Sarroca kam Geburtstagskind Bogdan Kwiecien in den Kader. Die wichtigste Neuerung aber wurde im Spiel deutlich. Ralf Falkenmayer nämlich, der Nationalspieler, steigerte seine Leistung im zweiten Spiel nach fünf Monaten Pause fast um 100 Prozent. Falke dirigierte seine Mannschaft, war immer anspielbar, fing Bochumer Angriffe ab — kurz er präsentierte sich in erstaunlicher Form. Vor allem Jan Svensson profitierte von Falkenmayers Regiekünsten. Als Linksaußen bereitete Svensson seinem Gegenspieler Wielert große Probleme. Es war kein Zufall, daß Falkenmayer und Jan Svensson die Frankfurter Führung vorbereiteten. Es war die 26. Minute. Zunächst erlief Jan Svensson einen Einwurf von Armin Kraaz und zog den Ball vom linken Flügel flach nach innen. Harald Krämer verpaßte die Hereingabe, doch Ralf Falkenmayer erlief sich am rechten Flügel den Ball. Der Nationalspieler flankte präzis nach innen, Krämer war vom Boden aufgestanden und verwandelte mit Direktschuß zum 0:1. Die Eintracht war dem Gegner spielerisch überlegen, obwohl bei Thomas Berthold einmal mehr im Mittelfeld nicht viel lief. Dafür aber zeigte Martin Trieb eine solide Leistung und die Abwehr stand gewohnt sicher. Nach dem Wechsel starteten die Bochumer einen Sturmlauf, der aber immer wieder durch gefährliche Frankfurter Konter unterbrochen wurde. In der 47. Minute bereits hatte Klaus Fischer Pech, als er nach einer Flanke von Schulz Sekundenbruchteile zu spät kam. Schon in der 54. Minute der Ausgleich für die Bochumer. Ein glücklicher Treffer. Eine Flanke von Klaus Fischer köpfte Schulz aufs Tor und Frankfurts Schlußmann Hansi Gundelach ließ den harmlosen Ball aus den Händen gleiten. Kuntz bedankte sich für das Geschenk und schoß das Leder unter die Latte zum 1:1. Die Frankfurter konterten nun immer frecher und hatten in der Folgezeit die besseren Chancen. In der 58. Minute strich ein Schuß von Klaus Theiss nur ganz knapp vorbei und in der 64. Minute hatten es die Gastgeber dem glänzend reagierenden Torwart Kleff zu verdanken, daß es nach einem Krämer-Direktschuß nicht 1:2 stand. Das Spiel wogte nun hin und her, hatte Rasse und Klasse. 20 Minuten vor dem Ende wurde Frankfurts Spielmacher Ralf Falkenmayer erschöpft ausgetauscht Für ihn kam Uwe Müller ins Spiel. Der Druck der Bochumer wurde stärker, aber die Eintracht steckte nicht zurück. Sieben Minuten vor dem Ende dann die entscheidenden Szenen im Ruhr-Stadion. Zunächst eine Riesenchance für die Eintracht Uwe Müller kam an Tenhagen vorbei und mußte den Ball nur noch vors Tor bringen. Dort standen Harald Krämer und der insgesamt sehr schwach spielende Thomas Berthold ungedeckt. Doch Müller spielte den Ball in die Füße der Bochumer, die ihrerseits einen Konter ansetzten. Schnell ging's nach vorne, Klaus Fischer versetzte den viel zu ungestüm angreifenden Armin Kraaz, flankte nach innen und Thomas Kempe stieß der Ball mit dem Kopf zur glücklichen Bochumer Führung ins Netz. Die Eintracht bemüht sich in den letzten Minuten,
den insgesamt verdienten Ausgleich zu erzielen, aber die Versuche endeten
spätestens bei Torhüter Wolfgang Kleff. Vorzuwerfen hatte sich
die Mannschaft an diesem Tag nichts, sie hatte ein gutes Auswärtsspiel
gezeigt, aber etwas unglücklich verloren. (Abendpost-Nachtausgabe
vom 04.09.1985)
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