Werder Bremen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1986/1987 - 24. Spieltag

4:1 (2:1)

Termin: Fr 10.04.1987, 20:00 Uhr
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Dieter Pauly (Reydt)
Tore: 1:0 Norbert Meier (5.), 2:0 Thomas Wolter (13.), 2:1 Janusz Turowski (21.), 3:1 Rudi Völler (48.), 4:1 Gunnar Sauer (90.)

 

>> Spielbericht <<

Werder Bremen Eintracht Frankfurt

  • Dieter Burdenski
  • Bruno Pezzey
  • Michael Kutzop
  • Rune Bratseth
  • Gunnar Sauer
  • Norbert Meier
  • Benno Möhlmann
  • Mirko Votava
  • Thomas Wolter
  • Rudi Völler
  • Frank Ordenewitz

 


 

Wechsel
  • Manfred Burgsmüller für Norbert Meier (50.)
  • Jonny Otten für Michael Kutzop (82.)
Wechsel
Trainer
  • Otto Rehhagel
Trainer

 

 

Schön verloren

Die Frankfurter Eintracht machte sich in Bremen viele Freunde. Sie spielte offensiven, schönen Fußball und erlaubte Werder dennoch einen am Schluß ungefährdeten 4:1 (2:1)-Sieg. Durch zwei Blitzstarts in der ersten und zweiten Halbzeit (Tore Meier 5. Wolter 13., Völler 48., Sauer 90. Minute) lief die Eintracht im Rückstand das ganze Spiel vergeblich hinterher. Doch bis zur 70. Minute hatte die Eintracht mitgehalten, durch Smolarek und Ralf Falkenmayer im Mittelfeld und Janusz Turowskl im Sturm sogar mehrfach die Möglichkeit zum Ausgleich gehabt. Doch es reichte nur zu einem Treffer von Turowskl (21.). Es war bereits sein viertes Saisontor im sechsten Spiel. Werders Sieg war letztlich verdient, weil die Überlegenheit des Vizemeisters in den letzten 20 Minuten fast erdrückend wurde und Nationalstürmer Rudi Völler und Frank Ordenewitz immer gefährlich waren.

Von Beginn an war Musik im Spiel. Die Bremer Stadtmusikanten hätten gestaunt. Die Eintracht gab sogar den Takt an. Mitchells Schuß aus 20 Metern konnte Torwart Burdenski nur abklatschen. Doch der flinke Janusz Turowski kam einen Schritt zu spät. Im Gegenzug tat Alex Conrad das gleiche, was allerdings sogleich Folgen hatte. Frank Ordenewitz lief auf der linken Seite seinem Gegner auf und davon. Einen schönen Rückpaß drosch Norbert Meier aus sieben Metern unter die Latte. Das 1:0 für Werder nach fünf Minuten. Torwart Jürgen Pahl war chancenlos.

Doch trotz des Rückstandes spielte die Eintracht so flott weiter, wie sich das Trainer Timo Zahnleiter gewünscht hatte, denn er nahm Stürmerstar Smolarek aus der Angriffsspitze zurück ins Mittelfeld. Diese Maßnahme brachte die Eintracht nach vorne. Smolarek sorgte zusammen mit Turowski für die nötige Polenpower.

Doch nach zwei guten Chancen von Ralf Falkenmayer nutzte Thomas Wolter die zweite Bremer Möglichkeit zum 2:0. Ausgerechnet Smolarek hatte kurz vor dem Strafraum den Ball vertändelt und dem Bremer die Chance ermöglicht. Durch diesen Treffer und die nächsten Minuten bestätigte die Eintracht die Prognose ihres Trainers. „Wenn es nach vorne geht, sieht es gut für uns aus. Was hinten passiert, muß man dann sehen“, hatte der Trainer vor dem Spiel gesagt. Nachdem die Eintracht nun zweimal hinterhersehen mußte, sah es nun gut aus.

Die Eintracht spielte trotz des Rückstandes mutig weiter. Zwar scheiterte Binz zweimal an Burdenski, doch Torjäger Turowski ließ sich in der 21. Minute eine ähnlich gute Chance nicht entgehen. Nach einem Freistoß von Sievers konnte Burdenski den Ball nur kurz abwehren. Turowski brachte den Ball aus elf Metern volley über die Linie. Danach übertrafen Falkenmayer und Smolarek ihre Bremer Mittelfeldkollegen und bereiteten mehrere gute Chancen vor. Doch der Ausgleich wollte nicht gelingen.

Auch in der zweiten Halbzeit ein gelungener Frühstart der Bremer. Rudi Völler, der sich nach guter Bewachung durch Armin Kraaz geschickt ins Mittelfeld zurückfallen ließ, nutzte seine zweite Chance. Einen Freistoß von Kutzop köpfte der Nationalstürmer aus elf Metern fast unbedrängt zum 3:1 ins Tor - sein 100. Bundesliga-Treffer. Kurz vor der Halbzeit war er noch an Klaus Theiss gescheitert, der seinen Schuß auf der Linie abgewehrt hatte. Zuvor war Völler der Ball allerdings an die Hand gesprungen, was Schiedsrichter Pauly nicht bemerkte.

Nach dem 1:3 kämpfte und spielte die Eintracht unverdrossen weiter. Schöne Spielzüge und gefährliche Schüsse erinnerten an die Leistung gegen Mönchengladbach. Doch Werder war stärker als die Borussia. Sie stemmte sich mit Kutzop und Pezzey erfolgreich gegen die Angriffe. Und als die Kraft der Eintracht erlahmte, wurde Bremen munter. Gute Chancen von Ordenewitz und Votava hätten zu weiteren Toren führen können. In der Schlußminute glückte Sauer auf Vorarbeit von Rudi Völler noch das 4:1.

Trainerstimmen

Otto Rehhagel (Bremen): „Meine Mannschaft hat sehr engagiert gespielt, daher geht unser Sieg vollauf in Ordnung. Ich muß jedoch anerkennen, daß die Frankfurter gut mitgespielt haben und uns das Leben recht schwergemacht haben.“

Hans-Dieter Zahnleiter (Frankfurt): „Wir sind zweimal kalt erwischt worden. Nach dem 1:3 ging bei uns die Ordnung verloren, so daß wir die Niederlage akzeptieren müssen.“ (Abendpost-Nachtausgabe vom 11.04.1987)

 

 

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