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VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt |
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Bundesliga 1987/1988 - 21. Spieltag
1:0 (0:0)
Termin: Di 15.03.1988, 20:00 Uhr
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Joachim Kautschor (Eschweiler)
Tore: 1:0 Rainer Schütterle (68.)
VfB Stuttgart | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Schütterles Treffer erschüttert die Eintracht Frankfurt hat Stuttgart im Griff und geht dennoch leer aus Ohne Lajos Detari lieferte die Frankfurter Eintracht gestern abend dem VfB Stuttgart einen großen Kampf, unterlag aber dennoch mit 0:1 (0:0). Rainer Schütterle war vor 18.000 Zuschauern der Schütze für die glücklicheren, aber bestimmt nicht besseren Stuttgarter. Die defensiv eingestellte Eintracht hatte es den Gastgebern 90 Minuten lang sehr schwergemacht, doch letztlich fehlte im Angriff die nötige Konsequenz, um eine der zahlreichen Konterchancen zu nutzen. Pech bei einem Lattentreffer und der glänzende Nationaltorwart Elke Immel verhinderten einige Male einen Treffer der Gäste. Bei der Eintracht überzeugte erneut Libero Manfred Binz. Der VfB hatte neben Eike Immel im Torschützen Rainer Schütterle seinen stärksten Spieler. Die Gäste schienen auf totale Defensive zu setzen. Neben den Manndeckern Karl-Heinz Körbel (gegen Jürgen Klinsmann) und Thomas Klepper (gegen Fritz Walter) reihte sich auch noch Dieter Schlindwein in den Deckungsverband ein. Zwangsläufig litt darunter das Frankfurter Angriffsspiel, der VfB bekam sofort Übergewicht, spielte durchweg feldüberlegen. Aber - und das war die eigentliche Überraschung der ersten Hälfte - die Eintracht hatte die deutlich besseren Gelegenheiten. Die erste In der 21. Minute. Ralf Sievers hatte eine Flanke von rechts vors Tor gezogen, Karl Allgöwer köpfte den Ball genau auf den Fuß von Manfred Binz. Der Schuß des Frankfurter Liberos sauste Richtung Torwinkel, Immel schien schon geschlagen. Doch plötzlich schnellte die Faust des National-Torwarts in die Flugrichtung des Balles und verhinderte den Rückstand. Die beste Frankfurter Chance in der 40. Minute. Volker Münn flankte, Wlodek Smolarek schoß direkt. Stuttgarts Schröder bekam den Kopf an den Ball, das Leder prallte ab gegen die Querlatte des VfB. Da hatte Immel riesiges Glück. Sekunden später strich ein Schuß von Smolarek nur ganz knapp am Tor vorbei. Die Eintracht kam eigentlich nur ein einziges Mal in Gefahr, dann allerdings brannte es lichterloh. Smolarek unterlief ein dilettantischer Fehler an der Mittellinie, Nationalspieler Guido Buchwald zog davon, hatte nur noch Karl-Heinz Körbel vor sich. Der Stuttgarter legte den Ball am Frankfurter Kapitän vorbei, schien schon allein vor dem Tor zu stehen. Da griff Körbel unmittelbar vor der Strafraumlinie zur Notbremse, riß Buchwald um. Die gelbe Karte von Schiedsrichter Kautschor war noch gnädig. Den fälligen Freistoß setzte Spezialist Karl Allgöwer vorbei an der Mauer aufs Tor, doch Stein hatte aufgepaßt und konnte retten. Im übrigen stand die Frankfurter Deckung sehr, sehr sicher, hatte eigentlich gar keine Probleme. Die beiden Stuttgarter Torjäger Klinsmann und Walter versuchten es mit Fortdauer des Spiels mehr mit Schwalben als mit vernünftigen Aktionen. Der VfB setzte nach dem Wechsel personell alles auf eine Karte. Für Abwehrspieler Mirwald kam Stürmer Merkle, zusätzliche rückte Libero Allgöwer noch ins Mittelfeld. Damit wurde die Feldüberlegenheit der Gastgeber noch größer, die Anfälligkeit für Konter aber auch. Die Schwaben hatten dann die erste Chance zur Führung. Zunächst scheiterte Fritz Walter an Uli Stein, dann zog Rainer Schütterle am langen Eck vorbei. Gerade als die Frankfurter das Spiel zu kontrollieren und die Zuschauer zu pfeifen begannen, gelang dem VfB das entscheidende Tor. Klinsmann flankte von rechts, Gaudino und Körbel stritten sich um den Ball, Armin Kraaz, kurz zuvor für Jubilar Dietmar Roth (100. Bundesliga-Spiel) gekommen, spitzelte den Ball zur Seite. Doch dort stand nur der Stuttgarter Schütterle. Er hatte Zeit, sich den Ball zurechtzulegen, und hämmerte dann ins lange Eck. Es war die 68. Minute und die Frankfurter Eintracht schon geschlagen. Zwar bemühten sie sich um den Ausgleich, doch zu stumpf blieben die Spitzen. Smolarek schoß Immel in die Arme; Turowski traf das Außennetz; in der letzten Sekunde verfehlte Dieter Schlindwein. Die Stimmen der Trainer Arie Haan (Stuttgart): .Das Spiel gegen Bremen hat uns viel Kraft und Nerven gekostet. Heute mußten wir zwei Punkte hierbehalten, das haben wir mit diesem Arbeitssieg auch geschafft. Darum bin ich mit dem 1:0 zufrieden.“ Karl-Heinz Feldkamp (Frankfurt): „Wenn man ein Spiel so verloren hat, ist man zu Recht enttäuscht. Wir hätten auch mit einem 0:0 nach Hause fahren können, nachdem Torchancen auf beiden Seiten Mangelware waren. Bei dem Gegentreffer hätten genug Spieler das Tor verhindern können, aber irgendwann setzt es bei uns immer aus.“ (Abendpost-Nachtausgabe vom 16.03.1988)
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