Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach

Bundesliga 1987/1988 - 28. Spieltag

2:0 (1:0)

Termin: Sa 16.04.1988, 15:30 Uhr
Zuschauer: 22.000
Schiedsrichter: Horst-Peter Bruch (Bischmisheim)
Tore: 1:0 Manfred Binz (33.), 2:0 Janusz Turowski (69.)

 

 

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Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach

 


  • Uwe Kamps
  • Hans-Günter Bruns
  • André Winkhold
  • Hans-Georg Dreßen (75.)
  • Thomas Eichin
  • Michael Frontzeck
  • Stefan Effenberg
  • Christian Hochstätter
  • Jörg Neun
  • Uwe Rahn
  • Hans-Jörg Criens

 

Wechsel Wechsel
  • Günter Thiele für Stefan Effenberg (51.)
  • Guido Hoffmann für Jörg Neun (76.)
Trainer Trainer
  • Wolf Werner

 

 

Zwei Chancen, zwei Treffer

Eintracht endlich frei von allen Sorgen

Den Abstiegskampf erlebt die Frankfurter Eintracht nur noch als unbeteiligter Beobachter. Das 2:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach verscheuchte die letzten Sorgen. Trainer Kalli Feldkamps Elf kann sich nun ganz auf das Pokal-Finale gegen den VfL Bochum konzentrieren. Verantwortlich dafür waren die Treffer von Manni Binz (33.) und Janusz Turowski (70.), die den wichtigen Sieg sicherten. In einem schwachen Spiel war die Eintracht die glücklichere, aber letztlich auch konsequentere Mannschaft.

Wolfgang Kraus hatte mit 15.000 Zuschauern im Waldstadion gerechnet. 5000 Fans als Pokalbonus hatte der Eintracht-Manager dabei schon auf der Rechnung. Doch die Fußballbegeisterung in Frankfurt hatte Kraus offenbar unterschätzt. 22.000 Zuschauer waren schließlich gegen Gladbach gekommen, das schöne Wetter half da auch ein wenig mit.

Doch die 22 Grad im Schatten machten den Spielern allerhand zu schaffen. Assistenztrainer Timo Zahnleiter hatte schon vor der Partie geunkt: „Heute möchte ich nicht spielen.“ Einer aus der Bremer Elf durfte erst gar nicht ran. Der zuletzt schwache Ralf Balzis mußte für Janusz Turowski Platz machen, was sich in der zweiten Halbzeit auszahlen sollte.

Gladbach begann zurückhaltend und erspielte sich dennoch einige gute Konterchancen. Die erste vergab Criens nach 2d Minuten, als er eine Flanke von Hochstätter aus 16 Metern knapp neben den Pfosten setzte. Erst fünf Minuten später die erste Eintracht-Chance. Und wie bereits bei den Spielen in Nürnberg und Bremen nutzte sie der Pokalfinalist. Detari hatte einen Freistoß in den Strafraum geschlagen, Frank Schulz den Ball mit dem Kopf verlängert. Aus dem Hintergrund war Libero Manni Binz an den Fünfmeterraum geeilt und drückte den Ball zum 1:0 über die Linie.

Doch auch nach dem Rückstand erspielten sich die Gladbacher weitere Möglichkeiten. Einmal hatte Uli Stein Glück, als ein Schuß von Criens auf dem Tordach landete (35.), dann wehrte er mit einem Fußreflex einen Volleyschuß von Bruns auf der Linie ab.

In der 46. Minute fing dann wieder ein Frankfurter Spieler eine Gladbacher Flanke im Strafraum ab. Allerdings nicht Stein, sondern Schlindwein. Doch Schiedsrichter Bruch verweigerte den Gladbachern einen Elfmeter. Nachdem Schlindwein den Ball wieder aus der Hand gegeben hatte, tat dies die Eintracht auch in der ersten Viertelstunde nach der Halbzeit mit dem Spiel. Detari ging zusammen mit Turowski in die Spitze, Smolarek ließ sich ins Mittelfeld zurückfallen.

Gefährlicher wurde das Eintracht-Spiel allerdings nicht. Im Gegenteil. In der 61. Minute schien der Ausgleich fällig. Jörg Neun kam im Strafraum an den Ball, schien Stein nicht mehr an den Ball zu kommen, der allerdings nur neben die Torlatte flog. In der 70. Minute kam die Eintracht dann zu ihrem zweiten Torschuß. Uli Stein hatte den Ball abgeschlagen, während die Gladbacher nicht zu Unrecht auf Elfmeter reklamierten, Lajos Detari spielte Janosz Turowski frei und der Deutsch-Pole startete von der Mittellinie einen Alleingang. Turowski schob den Ball locker an Kamps vorbei - 2:0. „Turbo" war bis dahin kaum aufgefallen, aber für einen Treffer ist der Torjäger gut.

Nun bot sich der Eintracht noch mehr Raum und einige Möglichkeiten. In der 75. Minute ging Detari von der Mittellinie alleine durch. Georg Drehsen, der bereits gelb wegen Meckerns gesehen hatte, holte den Ungarn kurz vor dem Strafraum von den Beinen Schiedsrichter Bruch zögerte nicht den Bruchteil einer Sekunde: Platzverweis. Die Gladbacher wollten dem Schiedsrichter an den Kragen, die Anhänger der Borussia über die Zäune. Der Widerstand der Gäste gegen die Rote Karte war das letzte, den sie in dieser Partie noch aufbrachten. Einzig ein Freistoß von Frontzeck an die Unterkante der Latte (86.) erschütterte noch das Tor von Uli Stein.

Trainerstimmen

Wolf Werner (Borussia Mönchengladbach): „An der Niederlage sind wir selbst schuld, denn wir hatten eine Fülle klarer Chancen, um ein anderes Ergebnis zu erreichen. Im Angriff sind wir aber einfach nicht durchschlagkräftig genug. Wenn Drehsen wegen Meckerns vorher die Gelbe Karte gesehen hat, war der Platzverweis richtig. Aber es gab so viele seltsame Entscheidungen des Schiedsrichters, daß man den totalen Frust kriegt.“

Karl-Heinz Feldkamp (Eintracht Frankfurt): „Vor dem Spiel wußte keiner: Was habe ich drauf. Wir sind erst dann marschiert, als das Spiel entschieden war. Dann hatten wir die Räume, die wir brauchten. Wir haben in dem Moment mehr getan, wo der Gegner eine Sekunde lang schwach war. In Mönchengladbach haben wir den besseren Fußball gespielt, heute haben wir das Glück gehabt und einen sehr wichtigen Heimsieg nach Hause gefahren.“ (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 17.04.1988)

 

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