Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen |
Bundesliga 1989/1990 - 26. Spieltag
0:3 (0:0)
Termin: Fr 23.03.1990 20:00
Zuschauer: 35.000
Schiedsrichter: Werner Föckler (Weisenheim)
Tore: 0:1 Marek Lesniak (57.), 0:2 C. Jorginho (64.), 0:3 Andreas Thom (90.)
Eintracht Frankfurt | Bayer Leverkusen |
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Zurück auf dem Boden der Tatsachen Die letzten Meisterschaftshoffnungen von Eintracht Frankfurt haben sich zerschlagen. Vor über 30.000 Zuschauern im Waldstadion – darunter auch der zukünftige Bundestrainer Berti Vogts – unterlag die Mannschaft von Trainer Jörg Berger Bayer Leverkusen mit 0:3. Ein Doppelschlag innerhalb von sieben Minuten entschied die Partie zugunsten der Gäste, die mit einer Defensivstrategie aufwarteten. Die Tore erzielten Lesniak (57.), Jorginho (64.) und Thom (90.). Nach vier Spielen ohne Sieg und einer mageren Ausbeute von 2:6 Punkten bleibt der Eintracht nur noch der Kampf um einen UEFA-Pokalplatz. Leverkusen hingegen darf weiterhin darauf hoffen, Spitzenreiter Bayern München im Endspurt einzuholen. Bereits vor Anpfiff wurde die Stimmung im Stadion ungewöhnlich getrübt. Auf der Videowand wurden Szenen der knappen Niederlage der Frankfurter gegen Bayern München vom vorherigen Wochenende gezeigt. Die verpassten Chancen und das unglückliche Gegentor rückten erneut ins Bewusstsein der Spieler und Fans. Während die Eintracht-Akteure sich aufwärmten, quittierte das Publikum die Rückblende mit Unmut und Pfiffen – die Gegenwart war ihnen wichtiger als die Erinnerung an vergangene Partien. Doch auch die Gegenwart bot wenig Grund zur Freude, die Eintracht begann verunsichert und uninspiriert. Statt brillanter Offensivaktionen präsentierte sich das Team weit unter den eigenen Möglichkeiten. Leverkusen hingegen erarbeitete sich die ersten Torchancen, während die Frankfurter eine nervöse und fehleranfällige Leistung ablieferten. Eine der wenigen Möglichkeiten für die Gastgeber ergab sich in der 36. Minute: Uwe Bein spielte Andersen in aussichtsreicher Position an, doch dessen Schuss strich knapp am Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite bewiesen die Gäste mehr Effizienz und erarbeiteten sich immer wieder Gelegenheiten. Nach der Halbzeitpause hofften die Fans auf eine Steigerung, wurden jedoch enttäuscht. Stattdessen übernahm Leverkusen endgültig die Kontrolle. In der 57. Minute nutzte Lesniak einen Fehler von Falkenmayer eiskalt aus: Nach einem langen Abschlag von Torhüter Vollborn spielte Falkenmayer, erst zu Saisonbeginn nach zweijährigem Gastspiel aus Leverkusen nach Frankfurt zurückgekehrt, einen misslungenen Rückpass zu Stein, worauf sich Lesniak die Kugel schnappte, Stein umkurvte und den Ball ins leere Tor schob. Während die Leverkusener Fans „Falke, wir danken dir“ skandierten, war der Frankfurter Verteidiger sichtlich geknickt. Für eine kuriose Szene sorgte wenig später die Stadionanzeige, die nach einer Gelben Karte für Bein und Lesniak ein Bild eines als Schiedsrichter verkleideten Affen zeigte. Doch das sorgte nur kurzzeitig für Schmunzeln – spätestens mit dem zweiten Treffer von Leverkusen war die Stimmung wieder merklich gedämpft: In der 64. Minute köpfte Jorginho nach einer Ecke unbedrängt ins Tor, während die Frankfurter Abwehr kollektiv versagte. Die Eintracht zeigte bis zum Ende kaum nennenswerte Aktionen und enttäuschte besonders in der Offensive. Trotz einer Umstellung auf vier Stürmer blieb sie in der zweiten Halbzeit harmlos. Den Schlusspunkt setzte Leverkusen durch Thom, der in der 90. Minute zum 0:3-Endstand traf. Dieser verdiente Sieg der Gäste offenbarte die Defizite der Frankfurter Mannschaft: fehlende Durchsetzungskraft, mangelnde Kreativität und eine verunsicherte Defensive. Während Leverkusen weiter vom Meistertitel träumt, steht Eintracht Frankfurt vor der Aufgabe, zumindest einen UEFA-Pokalplatz zu sichern – ein Ziel, dessen Erreichen nach dieser Vorstellung alles andere als sicher erscheint.
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