Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1989/1990 - 33. Spieltag
1:0 (0:0)
Termin: Sa 05.05.1990 15:30
Zuschauer: 20.500
Schiedsrichter: Dieter Pauly (Rheydt)
Tore: 1:0 Eberhard Carl (73.)
Karlsruher SC | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Trotz schwacher Leistung international dabei Am Samstag erlebte die Eintracht im Karlsruher Wildparkstadion eine enttäuschende 0:1-Niederlage gegen den KSC. Trotz dieser Niederlage durften sich die Frankfurter aber nach dem Spiel freuen: Dank des Spiels in Mönchengladbach, wo der VfB Stuttgart eine Niederlage hinnehmen musste, sicherten sie sich einen Startplatz im UEFA-Cup. So konnten sie trotz ihrer bescheidenen Leistung mit einer gewissen Erleichterung das Spielfeld in Karlsruhe verlassen. Zu Beginn des Spiels sah es noch so aus, als ob die Zuschauer ein richtiges Bundesligaspiel verfolgen könnten. Die Frankfurter zeigten sich spielfreudig, insbesondere Gründel und Weber lenkten das Spiel gut und versuchten, das Tempo zu bestimmen, Andersen mühte sich - allerdings ohne nennenswerte Durchschlagskraft - redlich. Auch der KSC versuchte, das Spiel zu entscheiden. Nach einer halben Stunde kamen die Karlsruher zunehmend besser ins Spiel und setzten ihre eigenen Akzente. Harforth brachte einige sehenswerte Pässe an, und Libero Bogdan schaltete sich mehrfach in den Angriff ein. Doch auch der KSC konnte sich keine nennenswerten Chancen erarbeiten. Ein Schuss von Carl und ein Kopfball von Bogdan forderten Torhüter Stein, der mit seinen Paraden zeigte, dass er auch in diesem Spiel voll auf der Höhe war. Trainer Berger reagierte zur Pause und brachte Sippel für den schwach agierenden Eckstein, um mehr Druck nach vorne zu erzeugen. Doch auch der Wechsel brachte nicht die erhoffte Wende. Die Frankfurter schafften es nicht, ihre Überlegenheit in der Offensive zu nutzen, und das Spiel plätscherte weiter vor sich hin. Mehr und mehr rutschte das Niveau der Partie nun in Richtung Freundschaftsspiel, es schien, als hätten beide Mannschaften einen Nicht-Angriffspakt geschlossen. Die Frankfurter agierten vornehmlich in der eigenen Hälfte, ohne dass der KSC wirklich Druck ausübte. Die Karlsruher zogen sich zurück und beobachteten die Frankfurter Spielweise, ohne selbst ernsthaft nach vorne zu kommen. Minutenlang passierte nichts, was auf eine mögliche Entscheidung hindeutete. Der Spielfluss wirkte lethargisch, und die Zuschauer schienen auf das Unvermeidliche zu warten – ein torloses Unentschieden. Eine gute Viertelstunde vor dem von den gelangweilten Zuschauern ersehnten Schlusspfiff kam es dann doch noch zur Entscheidung – und das ausgerechnet durch einen katastrophalen Fehler der Frankfurter Defensive. Libero Manfred Binz säbelte nach einem Missverständnis mit Weber an der Strafraumgrenze über den Ball und stürzte. KSC-Torjäger Eberhard Carl erkannte die Situation am schnellsten, schüttelte sowohl Weber als auch Stefan Studer ab und gab mit einem platzierten Schuss aus zwölf Metern Torhüter Stein keine Abwehrchance. So endete das Spiel mit einer Niederlage für die Frankfurter, deren Leistung in dieser Partie kaum einer Erleuchtung gleichkam. Der KSC gewann verdient, auch wenn der Sieg mehr durch einen Fehler der Eintrachtler als durch eine besonders starke Leistung der eigenen Mannschaft zustande kam. Für die Frankfurter blieb nur die Erkenntnis, dass sie in einem spielerisch enttäuschenden Match einen entscheidenden Fehler begangen hatten, der sie letztlich den Sieg kostete. Entsprechend auch das Fazit von Trainer Jörg Berger: „Es ist schwer, Riesenenttäuschung über dieses Spiel und die Freude über den endgültig realisierten UEFA-Cup-Platz in Einklang zu bringen.“
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