8. Internationales Hallen-Fußball Turnier Karlsruhe

20.01.1991

3. Platz

 

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Gruppe A VfB Stuttgart VfR Pforzheim
3:1
  Eintracht Frankfurt VfR Pforzheim
(Bein, Eckstein)
2:2
  VfB Stuttgart Eintracht Frankfurt
(Roth)
2:1

1. 
VfB Stuttgart
5:2
4:0
2. 
Eintracht Frankfurt
3:4
1:3
3. 
VfR Pforzheim
3:5

1:3

 

Gruppe B Dynamo Kiew Stuttgarter Kickers
1:0
  Karlsruher SC Stuttgarter Kickers
0:3
  Dynamo Kiew Karlsruher SC
2:1

1. 
Dynamo Kiew
3:1
4:0
2. 
Stuttgarter Kickers
3:1
2:2
3. 
Karlsruher SC
1:5
0:4

 

 

Halbfinale VfB Stuttgart Stuttgarter Kickers
2:0
  Dynamo Kiew Eintracht Frankfurt
3:0
     
Spiel um Platz 3 Eintracht Frankfurt
(Turowski (2), Bein)
Stuttgarter Kickers
3:1
     
Finale VfB Stuttgart Dynamo Kiew
2:1

 

 

Hallenturnier in Karlsruhe: wirtschaftlich ein Erfolg, sportlich ein Reinfall

Mit zufriedener Miene stand Trainer Jörg Berger nach dem Schlußpfiff beim Karlsruher Hallenturnier im VIP-Raum und genehmigte sich ein Gläschen Champagner. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Dafür, daß wir in diesem Winter nicht in der Halle gespielt haben, bin ich mit dem dritten Platz zufrieden“, sagte er. Das 3:1 im „kleinen Finale“ gegen die Stuttgarter Kickers hat die Auftaktschwächen der Frankfurter beim Trainer in den Hintergrund geraten lassen.

Gegen den Verbandsligisten VfR Pforzheim hatte es zu Beginn nur zu einem mühsamen 2:2 gereicht. Unter dem Jubel der 5000 Zuschauer in der Karlsruher Europahalle hatten die Amateure den Führungstreffer durch Uwe Bein nicht nur egalisiert, sondern waren sogar selbst in Führung gegangen, bevor Dieter Eckstein wenigstens noch einen Punkt rettete. Dem Turniersieger VfB Stuttgart, der im Finale Dynamo Kiew 2:1 besiegte, war die Eintracht mit einem Treffer von Dietmar Roth bei Gegentoren von Basualdo und Karl Allgöwer 1:2 unterlegen.

Das Halbfinale erreichte die Berger-Elf nur aufgrund des minimalen Vorsprungs im Torverhältnis (3:4) gegenüber VfR Pforzheim (3:5). Dort erlitten sie gegen Kiew eine deutliche 0:3-Schlappe, bevor sie sich im Spiel um Platz drei durch zwei Tore von Janusz Turowski und einen weiteren Treffer von Uwe Bein bei einem Gegentor von Vollmer noch einmal von ihrer positiven Seite zeigten. Turowski und Bein gehörten mit jeweils zwei Einschüssen zu den besten Torschützen des Turniers. Die Prämie für den erfolgreichsten Torschützen von 1000 Mark mußte durch acht geteilt werden.

„Ich habe die besten Spieler auflaufen lassen“, trat Berger Meldungen entgegen, Frankfurt sei nur mit dem „zweiten Anzug“ angetreten. Ralf Falkenmayer mußte wegen einer Sprunggelenksverstauchung, die er sich im Samstagstraining zugezogen hat, pausieren. Ralf Weber fehlte wegen einer schweren Angina, die ihn seit dem Trainingsauftakt am vergangenen Dienstag lahmlegt. Uli Stein und Karlheinz Körbel hatten wegen der großen Verletzungsgefahr in der Halle von Berger freibekommen.

Ebenfalls nicht mit von der Partie war Andreas Möller, der in der vergangenen Woche im Training eine Wadenverletzung erlitten hatte. „Es ist die gleiche Sache, die ihn im letzten Jahr nach dem Bayernspiel zu einer Pause zwang. Wenn wir Pech haben, fällt er sogar im Pokalwiederholungsspiel am 13. Februar gegen den 1. FC Saarbrücken noch aus“, befürchtet Berger. Möller könne zur Zeit überhaupt nicht trainieren. „Wenn sich die Verletzung in dieser Woche nicht bessert, kann es sogar sein, daß er nicht mit ins Trainingslager nach Portugal fährt. Es hätte keinen Sinn, einen Spieler mitzunehmen, der nicht trainieren kann“, prägte er einen vielsagenden Satz, den er aber ausdrücklich auf den Gesundheitszustand gemünzt wissen wollte und nicht etwa auf Begleiterscheinungen wie Transfergerüchte, die Frankfurt seit Monaten in Atem halten.

Der Organisation des 8. internationalen Karlsruher Hallenturniers sprach Jörg Berger großes Lob aus: „Zweitägige Wettbewerbe sind viel zu langatmig. Für die Zuschauer ist es viel besser, wenn alles Schlag auf Schlag geht. Das Ganze in vier Stunden abzuwickeln, wie in Karlsruhe, ist optimal.“ Berger machte sich auch Gedanken um die Zukunft des Hallenfußballs: „Wir müssen dazu kommen, daß eine feste Zeit für die Hallenturniere festgelegt wird. In zwei Wochen müssen alle Qualifikationswettbewerbe gespielt sein und anschließend das Masters. Dann könnten auch alle Bundesligisten teilnehmen.“ Für Eintracht Frankfurt, das in diesem Winter lediglich in Karlsruhe in der Halle spielte, sei es nicht in Frage gekommen, an einem weiteren Turnier teilzunehmen, weil sonst die Vorbereitung zu früh begonnen hätte und eine etwaige Qualifikation für das Masters mit der Halle kollidiert wäre.

Während das Karlsruher Turnier für den Veranstalter wirtschaftlich ein voller Erfolg war und allein die mit der Ausrichtung betraute Werbeagentur eine sechsstellige Summe an den KSC überweisen muß, war es sportlich ein Reinfall. Technische Kabinettstückchen wurden nicht geboten, da der VfB Stuttgart bereits für das Masters qualifiziert war, ging es auch um nichts mehr. Für den meisten Verdruß bei den 5000 Zuschauern sorgte jedoch das frühe Ausscheiden des Karlsruher SC, der sich nach einem 0:3 gegen die Stuttgarter Kickers und einem 1:2 gegen Kiew bereits in der Vorrunde verabschiedete. (FR vom 21.01.1991)

 

 

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