Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98

Freundschaftsspiel 1990/1991

7:1 (5:0)

Termin: 09.02.1991
Zuschauer: 150
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Möller (8.), 2:0 Yeboah (25.), 3:0 Binz (27.), 4:0 Bein (30.), 5:0 Möller (34.), 5:1 Gu (69.), 6:1 Sippel (83.), 7:1 Kruse (84.)

 


>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt SV Darmstadt 98

 


 

Wechsel Wechsel
  • Martin Kowalewski für Rainer Scholz (46.)
  • Dieter Gutzler für Sanchez (46., Gu 64.)
  • Kloss für Weiß (61.)
Trainer Trainer

 

Sieben Treffer auf Neuschnee

Ob die Rasenheizung nicht wollte oder die Stadionverwaltung, das war nicht ganz klar. Jedenfalls mußten die Fußballprofis der Frankfurter Eintracht am Samstag ihr Spiel gegen Darmstadt 98 auf den Trainingsplatz am Riederwald verlegen. Dort gab es statt aufwendiger Technik eine naturbelassene Spielfläche: Fünf Zentimeter Neuschnee, die sich für die Frankfurter Profis als idealer Untergrund erwiesen. Die Eintracht gewann mit 7:1 Toren und überzeugte die 150 Zuschauer vor allem in der ersten Hälfte. Besser könne man auf diesem Untergrund nicht spielen, sagte Eintracht-Trainer Berger. Daß man darauf überhaupt spielen kann, mag den Darmstädter Trainer Jürgen Sparwasser überrascht haben. Er sagte vor Beginn: „Wir sind hier, weil wir der Eintracht einen Gefallen tun wollen. Berger braucht vor dem Pokalspiel gegen Saarbrücken noch einen Test. Eigentlich dürfte man unter diesen Verhältnissen die Partie überhaupt nicht anpfeifen.“ Das wäre nun wirklich schade gewesen, denn entgegen aller Erwartungen kam ein sehenswertes Spiel zustande. Der Eintracht machte die morgendliche Bewegung, Anpfiff war um 11 Uhr, offensichtlich Spaß, den Darmstädtern weniger. Sie lagen schon zur Pause 0:5 in Rückstand, wofür Möller (8. und 34.), Yeboah (25.), Binz (27.) und Bein (30.) Zählbares beitrugen. Der Schneezauber, den die Eintracht 45 Minuten lang bot, mag Berger schon deshalb befriedigt haben, weil er von jener Aufstellung veranstaltet wurde, die auch am Mittwoch im Pokal gegen Saarbrücken für einen Sieg sorgen soll. Nationalspieler Möller, nach seiner Verletzung zum ersten Mal wieder am Ball, war der auffälligste der Frankfurter Spieler.

Jürgen Sparwasser betrachtete mit besonderer Sorge seinen Torwart. Er heißt Martin Wagner, ist 18 Jahre alt und hat als härteste Bewährung dreimal in der Amateurmannschaft der Darmstädter gespielt. Da Willi Huxhorn derzeit wegen einer Zerrung pausieren muß und auch Thorsten Schambach, der zweite Torwart, wegen einer Verletzung nicht zur Verfügung steht, muß Sparwasser auf Wagner vertrauen: gegen die Eintracht und - vielleicht - auch am kommenden Sonntag beim Zweitliga-Nachholspiel in Homburg. Gegen Frankfurt konnte Sparwasser trotz der sieben Tore mit dem jungen Mann zufrieden sein. Wagner hielt mehr, als man sich von ihm versprechen durfte. Als beste Probe seines Talents wehrte er einen Elfmeter ab, den Bein schon in der vierten Minute auf sein Tor geschossen hatte.

Die Darmstädter ließen am Riederwald vieles vermissen. Sie selbst vermißten Dirk Bakalorz, den früheren Eintracht-Spieler, der wegen einer Achillessehnenreizung buchstäblich auf Eis liegt. Einen wie ihn hätte seine Mannschaft am Samstag gebrauchen können, einen, der auch unter schwierigen Bedingungen den Überblick behält.

Jörg Berger zeigte sich am Ende beim Gegner erkenntlich. „Wir sind dankbar, daß wir heute noch einmal spielen konnten“. Auf dem Platz sahen die Darmstädter ihr Entgegenkommen nicht belohnt. Die Eintracht war ihnen fast immer weit voraus. Daß die Niederlage nicht höher ausfiel, lag eher an der Eintracht als an Darmstadt. Berger nahm zur Pause Möller, Bein und Weber aus dem Spiel (für Gründel, Falkenmayer und Sippel) und damit seiner Mannschaft ein kleines Stück ihrer Klasse. Der eingewechselte Chinese Gu durfte für Darmstadt wenigstens einmal treffen (69.). Für die Eintracht waren in der zweiten Halbzeit Sippel (83.) und eine Minute später Axel Kruse erfolgreich. Das war im zweiten Spiel das erste Tor für den früheren Hertha-Stürmer, der Dieter Eckstein ersetzen soll. Ein gelungener Test auch für ihn. Darmstadt sei Dank. (FAS vom 10.02.1991)

 

 

Der SV Darmstadt 98 sieht sich schlecht belohnt. Am Samstag hat sich der Verein aus der Zweiten Liga bereiterklärt, gegen die Bundesligaprofis der Eintracht Fußball zu spielen. Auf dem schneebedeckten Platz am Riederwald gewannen die Frankfurter mit 7:1 Toren. Am meisten beschäftigt war der 18 Jahre alte Darmstädter Torwart Martin Wagner. Aber nicht genug des Ärgers. Darmstadt, schon durch die Verletzungen von Huxhorn und Bakalorz geschwächt, muß nun auch auf Dieter Gutzler verzichten. Der Stürmer brach sich im Spiel gegen die Frankfurter Eintracht den Mittelfußknochen. Dieser Samstag hat sich für Jürgen Sparwasser nicht gelohnt. Aber für seinen Frankfurter Kollegen. Jörg Berger kann vor dem Pokalspiel gegen den 1. FC Saarbrücken am Mittwoch zufrieden sein. Die Tore für seine Mannschaft erzielten Möller (2), Yeboah, Binz. Bein, Sippel und Kruse. Für Darmstadt traf der Chinese Gu. ('FAZ' vom 11.02.1991)

 

 

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