Hallenturnier in München (Sparkassen Cup '94)

08. und 09.01.1994

2. Platz

 

>> Spielbericht <<

Gruppe 1 1. FC Nürnberg - Grasshopper Zürich
0:1
  Eintracht Frankfurt - 1860 München
(Tore: Reis - Trares)
1:1
  Grasshopper Zürich - Eintracht Frankfurt
(Tore: Nakid - Bein, Reis)
1:2
  1860 München - 1. FC Nürnberg
3:2
  Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg
(Tore: Reis - Wück (2), Kramny)
1:3
  Grasshopper Zürich - 1860 München
4:0
   
1. 
Grasshopper Zürich

6:2   4:2

2. 
Eintracht Frankfurt
4:5   3:3
3. 
1860 München
4:7   3:3
4. 
1. FC Nürnberg
5:5   2:4
     
Gruppe 2 Ghana U23 - Dynamo Dresden
2:5
  VfB Stuttgart - Bayern München
0:4
  Bayern München - Ghana U23
4:2
  Dynamo Dresden - VfB Stuttgart
0:4
  VfB Stuttgart - Ghana U23
1:0
  Bayern München - Dynamo Dresden
0:2
   
1.
Bayern München
8:4   4:2
2.
Dynamo Dresden
7:6   4:2
3.
VfB Stuttgart
5:5   4:2
4.
Ghana U23
4:10   0:6
     
Halbfinale Bayern München - Eintracht Frankfurt
(Tore: Labbadia, Scholl - Binz, Roth, Reis, Hagner)
2:4
  Grasshopper Zürich - Dynamo Dresden
3:2
   
9-Meter-Schießen
um Platz 3
Dynamo Dresden - Bayern München
4:3
   
Finale Eintracht Frankfurt - Grasshopper Zürich
(Tore: Furtok, Stein - Elber (3)
2:3

 

 

Die Eintracht erreicht beim Münchner Hallenturnier ihre Vorgaben

Mit Platz zwei haben die Fußballprofis der Frankfurter Eintracht beim Münchner Hallenturnier eine ihrer Vorgaben erreicht: das Ganze nicht zu ernst nehmen und dennoch gut abschneiden. Das Masters-Turnier Ende Januar in Dortmund ist nicht das Maß aller Dinge. „Wenn wir uns dafür qualifizieren, ist es gut, wenn nicht, dann ist es auch gut“, sagte Eintracht-Trainer Klaus Toppmöller nach dem mit 2:3 verlorenen Finale gegen Grashopper Zürich. Das Positive dieser zwei Tage war nicht nur in diesem zweiten Platz zu finden oder im 4:2-Halbfinalerfolg gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München. Es waren nicht unwesentliche Kleinigkeiten, die die Frankfurter mit nach Hause brachten.

So wurde Uli Stein von einer Jury zum besten Spieler dieses Turniers gewählt, belegte Thomas Reis mit vier Treffern Platz zwei in der Rangliste der Torschützen, in der der Züricher Elber mit sieben Treffern weit voraus war. Im Finale erzielte Elber alle drei Tore für seine Mannschaft, für die Frankfurter Gegentreffer waren Jan Furtok und Torhüter Uli Stein verantwortlich, der sich angesichts eines 1:3-Rückstandes mit in das Spiel eingeschaltet hatte und dem prompt der Treffer zum 2:3 gelang. Gegen die Bayern hatten Binz, Roth, Reis und Hagner getroffen.

Es gehörte allerdings etwas Glück dazu, daß die Frankfurter überhaupt in die Vorschlußrunde kamen. Die Eintracht hatte nämlich ihr letztes Gruppenspiel gegen den 1. FC Nürnberg 1:3 verloren und war jetzt auf die Hilfe der Züricher angewiesen, die gegen 1860 München hoch gewinnen mußten, um der Eintracht noch den zweiten Gruppenplatz zu sichern. Mit 4:0 taten die Grashoppers der Eintracht den Gefallen, der „Dank“ folgte dann im Finale.

Für seine Wahl zum besten Spieler des Turniers erhielt Uli Stein einen Scheck über 3000 Mark. Und weil er gerade in München war, wo ein Brasilianer Fußball spielt, ließ er das Geld gleich da. Er spendete die Summe für eine vom Bayern-Spieler Jorginho ins Leben gerufene Aktion zugunsten der Straßenkinder Brasiliens.

Ihr bestes Spiel lieferten die Frankfurter ohne Zweifel gegen die favorisierten Bayern. In dieser Partie wurde ersichtlich, was sich vermutlich auf die Bundesliga wird übertragen lassen. „Dem ‚Kaiser‘ will doch jeder zeigen, wie gut er Fußball spielen kann“, sagte Toppmöller zur Leistung seiner Leute. Wenn dieser Trainerwechsel in München von Erich Ribbeck zu Franz Beckenbauer dem Bayern-Spiel einen Schub nach vorne verleihen sollte, so hat dieses Turnier gezeigt, daß die Konkurrenz diesem Schub einen energischen Gegendruck entgegensetzen wird. Dabei hatte die Eintracht gegen den FC Bayern sogar auf Uwe Bein verzichten müssen. Im Spiel gegen die Nürnberger hatte Bein einen Schlag gegen das linke Knie bekommen und vorsichtshalber den Spielbetrieb eingestellt. Er wird auch an den Hallenturnieren in dieser Woche in Hannover, Stuttgart und Berlin nicht teilnehmen. „Ich will nichts riskieren“, sagt Bein zu dieser Vorsichtsmaßnahme. Stichtag ist schließlich der 12. Februar, wenn mit dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg die Bundesligarunde fortgesetzt wird.

Dieses Turnier nutzte der aus dem Urlaub zurückgekehrte Eintracht-Vizepräsident Bernd Hölzenbein zu Gesprächen mit dem TSV 1860 München wegen eines Wechsels von Jochen Kientz. Die Münchner wollen den Abwehrspieler zunächst ausleihen und dann gegen eine jetzt festzuschreibende Ablösesumme zu Beginn der nächsten Saison verpflichten. „Finanziell liegen wir noch etwas auseinander“, sagt Hölzenbein. An diesem Montag verhandelt der Spieler mit 1860 München persönlich. Sollten sich beide Seiten einigen, dann dürfte auch einer Einigung der beiden Vereine nichts mehr im Wege stehen. Was den Fall Yeboah betrifft, so möchte Hölzenbein zunächst einmal abwarten, bis Yeboah am Mittwoch mit einer einwöchigen Verspätung aus Ghana zurückkehrt. Trainer Toppmöller hatte eine Geldstrafe wegen dieser Verspätung erwogen, Hölzenbein will vorerst jedoch nichts unternehmen, ohne mit dem Spieler gesprochen zu haben. (FAZ vom 10.01.1994)

 

 

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