Masters-Turnier um den Portas-Cup
(17. Frankfurter Hallenfußballturnier)

22. und 23.01.1994

2. Platz

 

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Gruppe 1 Eintracht Frankfurt - Dynamo Dresden
(Tore: Bein, Okocha, Gaudino, Bommer, Binz - Novak (2), Fuchs
5:3
  VfL Bochum - Eintracht Frankfurt
(Tore: Eitzert, Wosz, Stöver - Hagner)
3:1
  Dynamo Dresden - VfL Bochum
2:3
     
1. 
VfL Bochum
6:3   4:0
2. 
Eintracht Frankfurt
6:6   2:2
3. 
Dynamo Dresden
5:8   0:4
   
Gruppe 2 Sparta Prag - 1. FC Kaiserslautern
1:2
  Bayern München - 1. FC Kaiserslautern
2:7
  Sparta Prag - Bayern München
2:3
   
1.
1. FC Kaiserslautern
9:3   4:0
2.
Bayern München
5:9   2:2
3.
Sparta Prag
3:5   0:4
     
Spiel um Platz 5 Dynamo Dresden - Sparta Prag
2:3
   
Halbfinale Bayern München - VfL Bochum
3:5
  Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern
(Tore: Okocha (2), Bommer, Becker, Binz - Haber, Kuka, Wagner)
5:3
   
Um Platz 3 Bayern München - 1. FC Kaiserslautern
3:3, 0:2 n.N..
   
Finale VfL Bochum - Eintracht Frankfurt
(Tore: Kim, Helmig, Wosz, Stöger - Binz (2), Becker)
4:3

 

 

Bochum siegt sich zum Masters

Im Frankfurter Finale die Eintracht mit 4:3 geschlagen

Der VfL Bochum hat das 17. Frankfurter Hallenfußballturnier in der Festhalle gewonnen und sich damit für das abschließende Masters am kommenden Wochenende in Dortmund qualifiziert. Im Endspiel besiegte der Zweitligist Gastgeber Eintracht Frankfurt nach Toren von Helmig, Wosz, Kim und Stöver bei Gegentreffern von Binz (2) und Becker verdient mit 4:3. „Wir können das Geld gut gebrauchen“, sagte Bochums Trainer Jürgen Gelsdorf und freute sich über den 25000-Mark-Siegerscheck. Zudem darf er mit weiteren 50000 Mark als Antrittsprämie für das Turnier in Dortmund kalkulieren.

Damit steht jetzt das komplette Mastersfeld fest. Neben Meister Werder Bremen, Pokalsieger Bayer Leverkusen, Titelverteidiger 1. FC Köln und Gastgeber Borussia Dortmund werden die bereits qualifizierte Frankfurter Eintracht, der Hamburger SV und als zweiter Zweitligist Hertha Berlin dabei sein. Im Spiel um den dritten Platz gewann der 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Bayern München mit 2:0 im Neunmeterschießen, nachdem es nach regulärer Spielzeit 3:3 gestanden hatte. Kurios: Alle Bayern-Schützen scheiterten am Lauterer Torhüter Claus Reitmaier oder am Aluminiumgestänge.

„Wir sind froh, wenn die Hallenrunde endlich vorbei ist“, sagte Maurizio Gaudino nach dem 5:3-Halbfinalsieg der Eintracht über den 1. FC Kaiserslautern. Die Knie schmerzten, das Kreuz zwickte und „überhaupt tut mir alles weh“, klagte auch Rudi Bommer, der das erste der fünf Eintracht-Tore gegen die Pfälzer erzielt hatte. Der Verschleiß rührt vor allem vom stumpfen Poligras-Belag in der Festhalle her, der besonders die Techniker an der Ausübung ihrer Arbeit hinderte. So hatte beispielsweise Publikumsliebling Augustine Okocha am ersten Tag seine liebe Mühe mit dem Boden. Seine schnellen Drehungen mit und ohne Ball, das Umsetzen auf und neben den Ball, alles wirkte etwas behäbiger, und nicht selten rutschte des Nigerianers liebstes Spielgerät in der Vorrundenbegegnung gegen Dynamo Dresden (5:3) und dem VfL Bochum (1:3) vom Stiefel. Mit dieser Erfahrung und der ihm eigenen Kaltschnäuzigkeit bot er am zweiten Tag im Halbfinale gegen den FCK dagegen „Zauberhaftes“. Er spielte sich und seinen Gegenspielern scheinbar Knoten in die Beine und traf gleich zweimal ins Lauterer Tor.

„Ihm zuzusehen, das ist immer wieder ein besonderer Spaß“, sagte denn auch Eintracht-Coach Klaus Toppmöller. Er hätte seinen Schützling am liebsten durchspielen lassen, ganz zur Freude der insgesamt rund 10000 Zuschauer, die am Wochenende nicht zuletzt wegen des Technikers aus Afrika den Weg in die Halle gefunden hatten.

Der VfL Bochum habe mit seinem 5:3-Erfolg im Halbfinale gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München ein „Traumfinale“ verhindert, so Gaudino. Der Spitzenreiter der zweiten Bundesliga entzauberte die zweite Garde von Franz Beckenbauer auf einfache Art und Weise und verbaute den Bayern damit den Weg zum Masters. Dennoch: „Kaiser“ Franz war's zufrieden, zumal seine Bayern im Semifinale „endlich wieder Fußball spielten“. Noch am Vortag hatte es ein heftiges Donnerwetter gegeben. Das 2:7-Debakel im Vorrundenspiel gegen Kaiserslautern empfand Beckenbauer als Demütigung. „Man kann verlieren, blamieren aber darf man sich nicht. Wir haben uns blamiert.“

Die zuletzt beim Hanauer Hallenkick so positiv in Erscheinung getretenen Dresdener belegten nach der 2:3-Niederlage gegen den tschechischen Rekordmeister Sparta Prag nur den letzten Platz. Mehr Grund zur Freude hatte da schon der mit fünf Treffern beste Torschütze des Turniers, der Münchner Mehmet Scholl, der als Lohn eine einwöchige Reise ins spanische Urlaubsparadies Marbella erhielt. Telefonisch gut zu erreichen sein wird demnächst Andreas Wessels vom VfL Bochum, der zum besten Torhüter gewählt wurde und dafür ein tragbares Telefon erhielt. Zum besten Spieler wurde, wie könnte es auch anders sein, Augustine Okocha (Eintracht Frankfurt) gewählt, der dafür einen Gutschein für ein Fahr- und Sicherheitstraining bekam. (FR vom 24.01.1994)

 

 

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