Hallenmasters '94 in Dortmund
29. und 30.01.1994
Vorrunde
Gruppe 1 | 1. FC Köln - Hertha BSC Berlin | 3:3 |
Bayer Leverkusen - Werder Bremen | 5:2 |
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Hertha BSC Berlin - Bayer Leverkusen | 3:4 |
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Werder Bremen - 1. FC Köln | 7:7 |
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1. FC Köln - Bayer Leverkusen | 5:1 |
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Hertha BSC Berlin - Werder Bremen | 3:3 |
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1. |
1. FC Köln | 15:11 4:2 |
2. |
Bayer Leverkusen | 10:10 4:2 |
3. |
Hertha BSC Berlin | 9:10 2:4 |
4. |
Werder Bremen | 12:15 2:4 |
Gruppe 2 | Borussia Dortmund - VfL Bochum | 2:3 |
Hamburger SV - Eintracht Frankfurt (Tore: Bahr (2), Babbel, Spörl - Reis, Okocha) |
4:2 |
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VfL Bochum - Hamburger SV | 3:5 |
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Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund (Tore: Okocha (2), Stein, Komljenovic, Hagner - Karl, Mill, Ricken) |
5:3 |
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Borussia Dortmund - Hamburger SV | 5:2 |
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Eintracht Frankfurt - VfL Bochum (Tore: Helmig (2), Stöver, von Ahlen, Kim - Okocha, Becker, Hagner) |
3:5 |
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1. |
Hamburger SV | 11:10 4:2 |
2. |
VfL Bochum | 11:10 4:2 |
3. |
Borussia Dortmund | 10:10 2:4 |
4. |
Eintracht Frankfurt | 10:12 2:4 |
Halbfinale | 1. FC Köln - VfL Bochum | 6:2 |
Hamburger SV - Bayer Leverkusen | 2:3 |
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Finale | 1. FC Köln - Bayer Leverkusen | 1:5 |
Zweitligaverein VfL Bochum Stolperstein für die Eintracht Gut, daß der VfL Bochum in der Zweiten Liga spielt. Gut für die Frankfurter Eintracht. Sie hat sich schon immer schwer getan, gegen die Bochumer zu gewinnen oder wenigstens nicht zu verlieren, und es waren oft die im Ruhrstadion verlorenen Punkte, die der Eintracht zum Saisonende schmerzlich fehlten. In der Ersten Liga ist der VfL in dieser Saison kein Gegner mehr, aber in der Halle. Beim Masters-Turnier in Dortmund haben die Bochumer am Sonntag ihren Lieblingsgegner wieder einmal erfolgreich und zur Freude von 11.000 Zuschauern geärgert. Im entscheidenden Vorrundenspiel zwischen beiden Mannschaften um den Einzug ins Halbfinale setzte sich der Zweitligaklub 5:3 durch. Die Frankfurter konnten danach die Sporttaschen packen, nach Hause fahren und sich auf das Trainingslager vorbereiten, zu dem sie an diesem Montag für eine Woche nach Spanien fliegen. Die Hallensaison ist für die Eintracht abgeschlossen, und das Fazit war schnell gezogen: „Wir haben eine ganze Reihe von Turnieren gespielt, uns auch beim Masters gut verkauft und keine Verletzten zu beklagen“, sagte Trainer Klaus Toppmöller, wobei ihm die letzte Feststellung die wichtigste war. In Dortmund hätte es für die Frankfurter noch ein wenig mehr sein können. Nach dem 2:4 gegen den Hamburger SV und dem 5:3 gegen Borussia Dortmund hätte ihnen zum Abschluß der Vorrunde ein Unentschieden gegen Bochum genügt, um auch ohne Uwe Bein und Maurizio Gaudino, die man vorsichtshalber zu Hause gelassen hatte, weiter um die 75.000 Mark Siegprämie zu spielen. „Aber die Halle ist eben unberechenbar“, sagte Toppmöller, „da spielt der Zufall eine große Rolle.“ Die Bochumer, die schon das Finale in der Frankfurter Festhalle gegen die Eintracht gewonnen hatten, waren allerdings nicht nur auf glückliche Umstände angewiesen. Sie zeigten sich wiederum als. Experten für das beengte Hin und Her in der Halle. Zudem konnten sie auf die lautstarke Unterstützung der Zuschauer vertrauen, die - von der eigenen Borussia arg enttäuscht - den sonst wenig geliebten Nachbarn anfeuerten. Der VfL Bochum schied im Halbfinale zwar mit 2:6 Toren gegen den 1. FC Köln aus, hatte aber trotzdem eindrucksvoll seinen Ehrgeiz unterstrichen, in der nächsten Saison wieder Fußball gegen erstklassige Gegner zu spielen, und das nicht nur in der Halle. Gelohnt hat sich die Hallenrunde auch für Frankfurt. Die Einnahme von rund 800.000 Mark hat dem Verein geholfen, gut über den Winter zu kommen. Fast wäre die Eintracht auch gut aus diesem Turnier und ins Halbfinale gekommen. Nach dem Führungstreffer durch Okocha und dem 1:2-Rückstand durch Treffer von Stöver und Helmig hatten Becker und Hagner die Frankfurter 3:2 in Führung gebracht. Sogar das 3:3 durch Helmig konnte noch recht gelassen hingenommen werden, nicht mehr aber die beiden Treffer durch von Ahlen und Kim in Sekundenfrist, die das Masters für die Eintracht endgültig beendeten. Dem Verzicht auf einige ihrer Größen konnte die Eintracht in Dortmund trotz allem gute Seiten abgewinnen. Nachwuchsspieler wie Matthias Hagner, Matthias Becker und Thomas Reis konnten auf dem Feld Erfahrungen gegen erstklassige Konkurrenz sammeln. „Ihnen hat es gutgetan“, sagte Toppmöller. Uli Stein, dem ebenso ehrgeizigen wie erfahrenen Torwart, wird die Westfalenhalle dagegen in weniger guter Erinnerung bleiben. Er wehrte im Spiel gegen Bochum drei Minuten vor Ende einen Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand ab und erhielt von Schiedsrichter Hans-Joachim Osmers dafür die Rote Karte vorgehalten. Am ersten Turniertag hatte es Osmers mit dem Frankfurter Torhüter noch besser gemeint. Da hatte er es in einer ähnlichen Situation mit der Gelben Karte bewenden lassen. Gegen Bochum mußte nach Steins Ausschluß Libero Binz zwischen die Pfosten, wo er ungeahnte Qualitäten bewies und gleich drei Schüsse in der Manier eines Klassetorwarts abwehrte. Toppmöller hatte nichts anderes erwartet: „Der Manni steht überall seinen Mann.“ (FAZ vom 31.01.1994)
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