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SG Praunheim - VfL Sindelfingen |
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Bundesliga, Staffel Süd - 3. Spieltag
3:1 (0:0)
Termin: 12.09.1993
Zuschauer: 380
Schiedsrichter: Norbert Dörr (Ober-Ramstadt)
Tore: 1:0 Kern (63.), 2:0 Kern (68., Foulelfmeter), 2:1 Holinka (70), 3:1 Kern (90., Foulelfmeter)
SG Praunheim | VfL Sindelfingen |
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Trainer
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Trainer
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Frankfurterinnen vergaben Torchancen in Hülle und Fülle / Gäste-Torfrau überragte Edit Kern trifft dreimal Die Rechnung der SG Praunheim vor Spielbeginn gegen Sindelfingen sah folgende Posten vor: Da es auf Grund des Tags der offenen Tür beim Gastgeber schon keine klingende Münze in der Vereinskasse geben konnte, sollte es wenigstens kräftig im Gästegehäuse klingeln. Eine Stunde später, nach einem unbefriedigenden 0:0-Zwischenstand, entschied sich SG-Sport-Physiotherapeut Werner Bosch für eine treffende Bemerkung: „Das Ding muß doch mal drin sein.“ Treffend deshalb, weil die Heimmannschaft nicht traf, weil sie eine Gästespielerin nicht auf ihrer Rechnung gehabt hatte: die ausgezeichnete Nationaltorhüterin Elke Walther. Zwar rollte Angriff auf Angriff und flog Ball auf Ball einer glänzend aufgelegten SG auf das württembergische Gehäuse, doch die Kugel umflog zunächst auf penetrante Art und Weise ihren Bestimmungsort. Schuß von Palus, Walter lenkte an die Latte. Schuß von Kern, der Pfosten rettete. Schuß der exzellenten Pia Wunderlich, die Praunheim am Freitag für etwa 5000 Mark von Battenberg freigekauft hatte, die Latte krachte. Erst als Edit Kern sich in der 63. Minute zu einem Traumtor entschloß, in dem sie den Ball aus kurzer Distanz mit dem Außenriß über die Torlinie anhob, wollte er rein. Gästetrainer Josef Fazekas wollte nun nicht mehr die Abwehrschlacht seiner „Mädchen“ sehen, kam aus dem Trainerunterstand heraus und rief aufs Feld: „Kommt jetzt da mal raus.“ Die Kugel aber kam wieder ins Gästegehäuse rein. Christine Bartels foulte ungestüm zum ersten die daherkommende Pia Wunderlich, 20 Minuten später zum zweiten die daherlaufende Martina Walter, so daß Edit Kern beide Elfmeter sicher verwandelte. Den vorübergehenden Anschlußtreffer allein auf weiter Flur besorgte Carmen Holinka. „Nachdem wir in Ahrbach auf eine kämpferisch deutlich verstärkte Mannschaft getroffen sind, können wir trotz diverser Chancen mit dem einen Punkt zufrieden sein.“ Monika Staab, die Trainerin des Frauen-Bundesligisten SG Praunheim, ging mit ihren Eleven sanft um. Denn aufgrund der spielerischen Überlegenheit der Gäste und einer Vielzahl von hochkarätigen Chancen wäre durchaus mehr drin gewesen, als ein 1:1 (1:1). Den Treffer markierte Martina Walter schon nach drei Minuten, als sie eine Flanke von Katja Bornschein an Ex-Nationaltorhüterin Marion Isbert vorbei ins lange Eck zirkelte. Bornschein, Palus und Kern hatten weitere Möglichkeiten, das Ergebnis deutlicher zu gestalten. So fiel der durchaus vermeidbare Ausgleich: Stephanie Deurer profitierte dabei allerdings von einem Lapsus von Torfrau Susanne Becker. Gegen „einen der Meisterschafts-Mitfavoriten“ nicht verloren zu haben, wertete Ahrbachs Coach Detlev Tank als Erfolg. (FR vom 13.09.1993)
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