TuS Niederkirchen - SG Praunheim

Bundesliga, Staffel Süd - 9. Spieltag

0:3 (0:3)

Termin: 21.11.1993
Zuschauer: 400
Schiedsrichter: Sandra Schopper
Tore: 0:1 Häußler (5.), 0:2 Heitmann (17., Eigentor), 0:3 Dumpf (23., Eigentor)

 

 

>> Spielbericht <<

TuS Niederkirchen SG Praunheim

  • Pia Boss
  • Anja Heitmann (22. Sonja Brecht )
  • Claudia Obermeier
  • Sabina Wölbitsch
  • Stefanie Dums
  • Christine Fütterer
  • Beate Mayer
  • Ute Scherer
  • Patricia Brocker
  • Heidi Mohr
  • Angelika Ballin

 


  • Susanne Becker
  • Annette Walter
  • Anastazja Kubiak
  • Lisa Häusler
  • Sissy Raith
  • Simone Damerau
  • Steffi Jones
  • Pia Wunderlich
  • Martina Walter (75. Schmidt)
  • Edit Kern
  • Katja Bornschein

 

Trainer

  • Edgar Hoffmann

Trainer

  • Monika Staab

 

 

Ein frühes Tor führte zur Herbstmeisterschaft

Ein frühes Tor von Lisa Häusler (5., Kopfball) ebnete der SG Praunheim den Weg zur inoffiziellen, aber gleichwohl lautstark umjubelten Herbstmeisterschaft in der Frauen-Bundesliga. „Meiner gesamten Mannschaft gebührt ein großes Kompliment“, freute sich Trainerin Monika Staab. Daß am Ende gar ein 3:0 dem Geheimfavoriten auf den Gruppensieg zum Ziel verhalf, war im Spitzenspiel indessen zwei Eigentoren des TuS Niederkirchen zuzuschreiben. Noch vor dem Pausenpfiff hatten Heitmann und Dumpf die eigene Torfrau düpiert.

Die taktischen Erkenntnisse aus dem Derby gegen den FSV umsetzend, waren die Praunheimerinnen diesmal aggressiv, zielstrebig und voller Tatendrang ans Werk gegangen. Als nach dem Wechsel Niederkirchen drückte, half eine starke Abwehrleistung. (FR vom 22.11.1993)

 

Die SG Praunheim macht ihr Herbst-Meisterstück

Vielleicht hatten die Spielerinnen vom TuS Niederkirchen die Worte ihres Trainers etwas überinterpretiert. „Wir gehen sicher nicht aufs Ganze“, hatte Edgar Hoffmann gesagt, kurz bevor der deutsche Meister im Frauenfußball am Sonntag gegen den Tabellenzweiten der Gruppe Süd, die SG Praunheim, antrat. Nachdem sich die Frankfurterinnen dann mit einem 3:0 als die eindeutig siegeswilligere und am Sonntag auch bessere Mannschaft erwiesen hatten, fand Hoffmann scharfe Worte der Kritik: „Etliche Spielerinnen sind satt. In der ersten Halbzeit war meine Mannschaft null-motiviert, hat nicht ein einziges Mal aufs Tor geschossen.“ Das mit den Torschüssen stimmte nicht so ganz, denn sowohl Anja Heitmann als auch Stefanie Dums von Niederkirchen verhalfen dem Ball ins Tor ärgerlicherweise ins eigene. Nach einem frühen Führungstor durch die Praunheimerin Lisa Häusler kurz nach Spielbeginn war der Endstand schon in der 23. Minute erreicht.

Die Praunheimerinnen brachten am Sonntag genau das mit, was dem Tabellenersten der Gruppe-Süd ganz offensichtlich fehlte: den Siegeswillen. Den, so hatte Trainerin Monika Staab vor dem Anpfiff gesagt, habe sie nämlich in der Vergangenheit und gerade im letzten Spiel gegen den FSV Frankfurt bei ihrer Mannschaft vermißt. Offenbar hatte sie ihren Spielerinnen dieses Defizit ausreichend deutlich machen können. Die übten nämlich von Beginn an einen solchen Druck auf den deutschen Meister aus, daß dieser zumindest die ersten 45 Minuten gar nicht recht auf dem Platz zu sein schien. Auch Spitzenspielerinnen wie Heidi Mohr und Patrizia Grigoli machten da keine große Ausnahme. „Eine grausame erste Halbzeit“, kommentierte Edgar Hoffmann.

Doch nachdem die Niederkirchnerinnen sich in der Pause offenbar eines Besseren besonnen hatten, waren die Spielerinnen aus Praunheim nicht mehr bereit, sich den Ball vom Fuß nehmen zu lassen. Auch gegen einen aggressiver und besser spielenden Gegner setzte die Mannschaft aus Frankfurt nach den Worten ihrer Trainerin „alles um, was ich ihnen gesagt habe“. Mit Kampf- und Mannschaftsgeist zeigte Monika Staab sich nach dem Spiel höchst zufrieden. „Da möchte ich auch keine Spielerin hervorheben, das wäre nicht fair.“ Herausragend war allerdings die Leistung der Praunheimer Torhüterin Susanne Becker, die in der zweiten Halbzeit verhinderte, daß die wiedererwachten Niederkirchnerinnen doch noch zum Torerfolg kamen.

Potential sei in der Mannschaft ausreichend vorhanden, hatte die Praunheimer Trainerin vor dem Anstoß gesagt. Es müsse nur noch mehr zusammenwachsen. 400 Zuschauer konnten am Sonntag sehen, daß dieses Wachstum fortgeschritten ist. Die Praunheimerinnen sind mit ihrem Sieg im letzten Spiel der Hinrunde auf Tabellenplatz eins der Gruppe Süd gestiegen. „So eine Leistung kann eine Mannschaft nicht Sonntag für Sonntag bringen“, sagte Monika Staab nach dem 3:0. „Aber jetzt sind wir erst einmal Herbstmeister.“ (FAZ vom 22.11.1993)

 

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