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1. FFC Frankfurt - Herforder
SV |
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Bundesliga 2010/2011 - 2. Spieltag
6:0 (2:0)
Termin: 22.08.2010, 11:00 Uhr
Zuschauer: 1.220
Schiedsrichter: Mirka Derlin (Bad Schwartau)
Tore: 1:0 Conny Pohlers (33.), 2:0 Kerstin Garefrekes (37.), 3:0 Meike Weber (73.), 4:0 Kerstin Garefrekes (79.), 5:0 Melanie Behringer (86.), 6:0 Kerstin Garefrekes (89.)
1. FFC Frankfurt |
Herforder SV |
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Schwach, aber in Torlaune Trotz eines klaren Sieges enttäuschten die Spielerinnen von Trainer Sven Kahlert allerdings auf ganzer Linie. Ist das der meisterliche FFC, der in der nächsten Woche Potsdam schlagen will? Die Fußballerinnen des 1. FFC Frankfurt haben am Sonntag ihre Pflichtaufgabe gelöst. Gegen den Aufsteiger vom Herforder SV siegten die ambitionierten Hessinnen mit 6:0 (2:0). Trotz des klaren Sieges enttäuschten die Spielerinnen von Trainer Sven Kahlert allerdings auf ganzer Linie. Ist das der meisterliche FFC, der in der nächsten Woche Potsdam schlagen will? „Natürlich nicht“, antwortete die dreimalige Torschützin Kerstin Garefrekes nach dem Schlusspfiff. „Mit Sicherheit reicht das nicht annähernd für nächste Woche.“ Die dreimalige Weltfußballerin Birgit Prinz setzte mit einem Versprecher noch einen drauf: „Mit Standfußball kann man keine Spiele gewinnen“, ärgerte sie sich. Um dann zu korrigieren: „Außer gegen Herford.“ Tatsächlich waren es die Gäste, die im Stadion am Brentanobad die erste Einschusschance bekamen. In der vierten Minute scheiterte Anna Kaue aus bester Position kläglich. In der 27. Minute gab es zudem eine strittige Situation, die durchaus hätte zu einem Elfmeter für die Auswärtsmannschaft führen können. Nicht, dass das am klaren Sieg etwas geändert hätte. Aber es zeigte doch, dass die Heimmannschaft zunächst zwar die Partie dominierte, aber nicht beherrschte. „Dass hat sicher viele überrascht, dass wir die Heimmannschaft in den ersten 60 Minuten unter Druck gesetzt haben“, analysierte nach der Partie SV-Trainerin Tanja Schulte. Dennoch gelangen Conny Pohlers durch einen Heber über die Torhüterin in der 33. Minute und Garefrekes nach uneigennützigem Zuspiel von Prinz die Halbzeitführung von 2:0. Nach der Pause ließen die Kräfte der Auswärtsmannschaft nach. Frankfurt überzeugte durch konditionelle Vorteile, aber keineswegs durch eine stärkere Truppe, auch wenn Kahlert sein Team nur für die erste Hälfte kritisierte: „In der ersten Halbzeit ist kein Ball von hinten nach vorne durchgespielt worden ohne technische Mängel.“ Aber obwohl in der zweiten Hälfte noch vier Treffer fielen, verriet er kein Konzept, mit dem der FFC Potsdam schlagen könnte. „Die Hoffnung ist das, was am Leben hält“, formulierte er Mutmach-Parolen. Von den weiteren vier Treffern war keiner für einen Jubel geeignet. Fast symptomatisch war das 3:0: Svenja Huth flankte von der linken Seite in den Strafraum und schrie: „Geh doch einer hin, Mann!“ War in dieser Partie freilich nicht nötig, denn der von einer Verteidigerin eigentlich mühelos zu klärende Ball landete genau vor den Füßen der Frankfurterin Meike Weber, die ihn über die Linie knallte. Allerdings gab es durchaus Mut machende spielerische Akzente, die von U-20-Weltmeisterin Dzenifer Marozsán gezeigt wurden. Ihre technischen Fähigkeiten durfte sie ab der 59. Minute zeigen, als sie für Pohlers kam. „Dzenifer hat im Training gezeigt, dass sie in die Mannschaft gehören kann, aber Conny Pohlers hat alle Übungseinheiten mitgemacht und sehr gute Testspiele. Da sehe ich nicht gleich einen Grund zu tauschen“, erklärte Kahlert, warum sein großes, wegen der U-20-WM erst später ins Training eingestiegene Talent nicht in der Startaufstellung steht. Die Frage ist aber doch, ob der Trainer auf Marozsán mit dieser Technik und Spielintelligenz verzichten kann. (FR Online vom 23.08.2010)
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