1. FFC Frankfurt - Turbine Potsdam

Bundesliga 2010/2011 - 14. Spieltag

4:1 (1:1)

Termin: 21.11.2010, 14:00 Uhr
Zuschauer: 3.960
Schiedsrichter: Christina Biehl (Siesbach)
Tore: 1:0 Birgit Prinz (29.), 1:1 Nadine Keßler (39.), 2:1 Birgit Prinz (60.), 3:1 Kerstin Garefrekes (75.), 4:1 Conny Pohlers (85., Elfmeter)

 

>> Spielbericht <<

1. FFC Frankfurt
Turbine Potsdam

  • Nadine Angerer
  • Gina Lewandowski
  • Sara Thunebro
  • Ariane Hingst
  • Saskia Bartusiak
  • Melanie Behringer
  • Dzsenifer Marozsán
  • Meike Weber
  • Kerstin Garefrekes
  • Birgit Prinz
  • Sandra Smisek

 


  • Desirée Schumann
  • Babett Peter
  • Josephine Henning
  • Bianca Schmidt
  • Isabel Kerschowski
  • Fatmire Alushi
  • Jennifer Zietz
  • Viola Odebrecht
  • Tabea Kemme
  • Nadine Keßler
  • Anja Mittag

 

Wechsel
  • Conny Pohlers für Melanie Behringer (63.)
  • Svenja Huth für Dzsenifer Marozsán (77.)
  • Jessica Landström für Kerstin Garefrekes (90.)
Wechsel
  • Daniela Löwenberg für Isabel Kerschowski (65.)
  • Yuki Nagasato für Nadine Keßler (69.)
Trainer
  • Sven Kahlert
Trainer
  • Bernd Schröder

 

Aus Jägerinnen werden Gejagte

Fußballerinnen des 1. FFC Frankfurt übernehmen nach einem klaren Sieg gegen Potsdam die Tabellenspitze.

Der 1. FFC Frankfurt ist nach 14 Spieltagen wieder ganz oben angekommen. Als Tabellenzweiter waren die Frankfurterinnen vor knapp 4000 Zuschauern in eigenem Stadion gegen Tabellenführer Turbine Potsdam angetreten. Nach einem 4:1 (1:1) führt Frankfurt die Fußball-Bundesliga mit zwei Punkten Vorsprung auf den Champions-League-Sieger aus Brandenburg an.

„Wir waren der Jäger, jetzt sind wir die Gejagten“, freute sich der Frankfurter Trainer Sven Kahlert. Nach einem holprigen Saisonstart hat Kahlert die Hessinnen, die zweieinhalb Jahre nicht mehr die Spitze innehatten, nun endlich wieder dahin geführt, wo sie nach eigenen Ansprüchen immer sein müssten. Allerdings war es lange keineswegs zwingend, dass Frankfurt dieses Spiel gewinnen würde. „Potsdam vergibt unmittelbar vor der Halbzeit zwei Tausendprozentige“, wies nicht nur Kahlert auf die kritischste Phase für Frankfurt hin.

Die größte Potsdamer Möglichkeit vergab Fatmire Bajramaj, die völlig alleine auf die Frankfurter Torhüterin Nadine Angerer zulief. Die kam aus dem Kasten, blieb zehn Meter vor ihrem Tor stehen, woraufhin Bajramaj den Ball nicht nur an ihr, sondern auch am Frankfurter Gehäuse vorbeizirkelte. „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren“, behauptete der Potsdamer Trainer Bernd Schröder, obwohl drei der vier Frankfurter Treffer in der zweiten Halbzeit fielen.

Doch die für solch einen Sieg nötige Portion Glück kann man auch erzwingen. „Wir haben das auf jeden Fall verdient, denn sie machen ihre Chancen einfach nicht. Potsdam hatte im Hinspiel Glück“, sagte die Frankfurterin Verteidigerin Meike Weber, die es am Anfang mit der zunächst entfesselt aufspielenden Bajramaj zu tun bekam. „Es war klar, dass wir sie nicht 90 Minuten lang unter Kontrolle halten würden“, so Weber, die mehr als ein Laufduell gegen die Nationalspielerin verlor, bis diese auf die andere Seite wechselte und dort weit weniger zur Geltung kam.

In Führung ging aber Frankfurt durch ein Tor von Birgit Prinz. Nach einer Flanke von Melanie Behringer brachte Birgit Prinz den Ball irgendwie mit ihrem Oberkörper im Tor unter. Keine Potsdamerin reklamierte Handspiel, sodass der Treffer wohl regelkonform war. Der Ausgleichstreffer in der 40. Minute durch Nadine Keßler lag genau im stärksten Zeitfenster der Potsdamerinnen, denen die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit ganz allein gehörten. Anschließend aber war Schluss mit der Potsdamer Herrlichkeit.

„Haben wir überhaupt noch eine Chance gehabt?“, klagte die Potsdamer Verteidigerin Babett Peter. Die Nationalspielerin hatte schon vorher gewusst, dass „Frankfurt auf alles spielt“. Aufgrund der zweiten Hälfte sei klar, dass Potsdam den Punkten nicht nachtrauern müsse: „Frankfurt ist der verdiente Sieger.“

Ein Sieg, der vor allem ein Sieg von Brigit Prinz war. Sie erzielte zunächst ihren zweiten Treffer (60.), trat eine Ecke zum folgenden 3:1 (Kerstin Garefrekes per Kopf) und fiel in der 85. Minute im gegnerischen Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Conny Pohlers. Nach Abpfiff und einer laut Schröder „gefühlt zu hohen Niederlage“ war es kurioserweise eben auch der Potsdamer Trainer, der so tat, als wäre Frankfurt fast der designierte Meister: „Für mich ist Frankfurt Favorit Nummer eins. Das habe ich schon vor der Saison gesagt.“ Tatsache ist: In den ausstehenden Partien trifft der 1. FFC Frankfurt nur noch auf Gegner, gegen die er in der Hinrunde keinen einzigen Punkt liegen ließ. (FR Online vom 22.11.2010)

 

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