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1. FFC Frankfurt - FF
USV Jena |
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Bundesliga 2011/2012 - 3. Spieltag
3:0 (0:0)
Termin: 03.09.2011, 14:00 Uhr
Zuschauer: 1.960
Schiedsrichter: Monique Elsner (Duisburg)
Tore: 1:0 Bajramaj (51.), 2:0 Crnogorcevic (57.), 3:0 Garefrekes (70.)
1. FFC Frankfurt |
FF USV Jena |
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Schweizer Zungenbrecher mit Biss Stürmerin Ana-Maria Crnogorcevic überzeugt in ihrem ersten Spiel für den Tabellenführer 1. FFC Frankfurt von Anfang an und schreibt sich beim 3:0 gegen Jena auch in die Liste der Torschützinnen ein. Ihr Nachname ging den fast 2000 Zuschauern am Brentanobad nicht so leicht über die Lippen. Das war wohl auch ein bisschen zu viel verlangt. Als Rolf Töpperwien vor dem 3:0 (0:0)-Erfolg des 1. FFC Frankfurt gegen den USV Jena die Startaufstellung der Gastgeber verlas, wartete er vergebens auf eine Reaktion des Publikums. Ana-Maria Crnogorcevic – dieser Name war den meisten Fans zu schwer, als dass sie auf den Stadionsprecher hätten reagieren können. „Das bekommen wir aber auch noch hin“, sagte Töpperwien. Dass er recht behalten könnte, lag vor allem an dem blonden Neuzugang selbst, der überzeugte und im ersten Spiel von Beginn an gleich traf. Der Schweizer Zungenbrecher ist beim FFC Frankfurt nun jedem ein Begriff. Doch eine Menge Arbeit war von dem Tabellenführer der Frauen-Bundesliga zu verrichten gewesen, bis es soweit war. Die Gäste aus Jena, die nach einer Buspanne verspätet mit privaten Autos anreisten, igelten sich mit zwei kompakten Viererketten hinten ein. Das war allenthalben erwarten worden, doch der FFC fand nur selten geeignete Mittel. Lange schnürten sie den Gegner wie beim Handball vor dessen eigenem Strafraum ein, ohne sich Torchancen zu erspielen. „Ich bin maßlos enttäuscht“, polterte Trainer Sven Kahlert sogleich. „Wir haben viele Segmente trainiert und die Laufwege extra noch einmal angesprochen – und dann stimmt plötzlich gar nichts.“ Doch anders als beim Auftaktsieg gegen die SG Essen-Schönbeck gab es diesmal in der Pause kein Donnerwetter. Kahlert ließ seine Mannschaft alleine. „Sie sollten sich mal selbst Gedanken über ihr Spiel machen“, erklärte der Coach. Es schien zu helfen. Nach 53 Minuten brach Lira Bajramaj den Bann, als sie eine Flanke von Kerstin Garefrekes per Flugkopfball zur längst überfälligen Führung einköpfte. Jena, das in der gesamten Partie keinen einzigen Torschuss abgab, fiel nun zusammen. Crnogorcevic nutzte die Abstimmungsprobleme zum 2:0 (57.), ehe Garefrekes nach tollem Solo zum Endstand traf (69). Der Sieg wäre beileibe noch höher ausgefallen, wenn Behringer und Crnogorcevic nicht nur das Aluminium getroffen hätten. Einmal in Nörgellaune hatte Kahlert auch am Neuzugang aus Hamburg etwas auszusetzen. „Sie hält ihre Position als Stoßstürmerin noch nicht präzise genug“, sagte er. Keine Einwände von seinem Schützling? „Uns bringt es nichts, wenn er alles nur schön redet. Ich kann hier noch viel dazu lernen.“ Schließlich will sich die 20-Jährige, die über die Stationen Steffisburg, Thun und Hamburg zum FFC kam, „Step by Step“ weiterentwickeln. Die Königin der Alpen, wie sie Crnogorcevic in der Hansestadt nannten, lebt von ihrer Dynamik. „Sie ist unsere Powerfrau“, sagt Manager Siegfried Dietrich. Ihm wird der Blick auf das Tattoo im Nacken nicht verwehrt geblieben sein. Ein Kreuz, verziert mit den kräftigen Flügeln eines Adlers und den Initialen ihrer Familienmitglieder. Crnogorcevic, deren Eltern im Jugendalter von Kroatien in die Schweiz zogen, ist bodenständig, aber auch keck. Mit Kim Kulig wechselte sie im Doppelpack vom HSV an den Main, mit ihr zusammen lebt sie nun in einer WG in der Nähe des Hauptbahnhofes. Streitigkeiten um den Abwasch gebe es keine. „Dafür haben wir ja eine Spülmaschine.“ (FR Online vom 04.09.2011)
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