1. FFC Frankfurt - VfL Wolfsburg

Bundesliga 2011/2012 - 10. Spieltag

0:1 (0:1)

Termin: 27.11.2011, 11:00 Uhr
Zuschauer: 1.890
Schiedsrichter: Anja Kunick (Lissa)
Tore: 0:1 Pohlers (15.)

 

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1. FFC Frankfurt
VfL Wolfsburg

  • Nadine Angerer
  • Saki Kumagai
  • Ali Krieger
  • Saskia Bartusiak
  • Melanie Behringer
  • Dzsenifer Marozsán
  • Meike Weber
  • Svenja Huth
  • Kerstin Garefrekes
  • Fatmire Bajramaj
  • Sandra Smisek

 


  • Alisa Vetterlein
  • Maren Tetzlaff
  • Rebecca Smith
  • Verena Schweers
  • Josephine Henning
  • Zsanett Jakabfi
  • Nadine Keßler
  • Ivonne Hartmann
  • Lena Goeßling
  • Martina Müller
  • Conny Pohlers

 

Wechsel
  • Percival für Krieger (58.)
  • Lewandowski für Bajramaj (86.)
Wechsel
  • Moser für Pohlers (80.)
  • Blässe für Jakabfi (84.)
  • Bunte für Müller (90.)
Trainer
  • Sven Kahlert
Trainer
  • Ralf Kellermann

 

Kehrt Birgit Prinz zurück?

Nach der vierten Niederlage hintereinander bastelt FFC-Manager Dietrich an einem verzweifelten Rettungsplan. Auf der Suche nach einer Torjägerin ist jetzt plötzlich auch wieder Birgit Prinz ein Thema.

Stocksauer drosch Alex Krieger eine Plastikflasche unter die Ersatzbank, hockte sich hin und schüttelte den Kopf. Es war die 57. Minute im Bundesligaspiel zwischen dem 1. FFC Frankfurt und dem VfL Wolfsburg, als Trainer Sven Kahlert ein Einsehen hatte und die indisponierte Rechtsverteidigerin vom Feld holte. Sagen wollte das US-Girl nichts dazu. Nicht zu ihrer Leistung, nicht zum 0:1 (0:1) ihres FFC. Wortlos stapfte sie in die Kabine. Aus einer anderen sprudelte es dagegen nur so heraus. Conny Pohlers konnte den Coup noch gar nicht fassen. „Das ist Wahnsinn!“, sagte die 33-Jährige, die zusammen mit Krieger die Hauptprotagonistin des entscheidenden Treffers war.

Die Frankfurterin unterschätzte einen langen Ball und kam dann nicht hinterher. Torfrau Nadine Angerer versuchte mit einer waghalsigen Grätsche noch zu verhindern, was nicht mehr zu retten war – Pohlers schob ins leere Tor (15.). Ausgerechnet Pohlers. Vier Jahre hatte sie am Brentanobad gespielt, ehe sie im Sommer nach Wolfsburg wechselte. Der FFC hatte ihr ein Angebot unterbreitet, das diese als unangemessen empfand. Eine kleine Spitze konnte sie sich deshalb nicht verkneifen. „Tore sind immer die besten Antworten. Jetzt müssen Sie Herrn Dietrich fragen, ob er alles richtig gemacht hat.“ Dass der Abgang von Pohlers nachträglich schmerzt, mag Siggi Dietrich, der Manager, freilich nicht offen zugeben.

Die Hessinnen waren feldüberlegen und hatten durch einen Pfostenschuss von Dzsenifer Marozsán die größte Chance (41.). Genützt hat es nichts. Es fehlt eine Frau im Sturmzentrum, die den richtigen Instinkt mitbringt. Eine wie Pohlers eben.

Die Not ist nach der vierten Niederlage hintereinander groß, zumal der Klub in der Bundesliga seit drei Partien ohne Tor ist. „Die Kiste ist wie vernagelt“, so Svenja Huth. Aus den eigenen Reihen scheint der FFC dieses Manko nicht beheben zu können. Jessica Landström, die einzige verfügbare Offensivkraft, ließ Kahlert über 90 Minuten auf der Bank schmoren. „Warum, weiß ich auch nicht“, sagte die Schwedin. „Da müssen Sie den Trainer fragen.“ Und der antwortete barsch: „Momentan sind alle Spielerinnen in meinem Kader besser als sie.“ Kahlert ist dünnhäutiger geworden, um seinen Job muss er aber nicht zittern – noch nicht. Sollte der FFC auch das Pokalspiel gegen Potsdam und die Bundesligapartie in Duisburg vergeigen, wird er aber kaum mehr zu halten sein.

Bleibt noch die Suche nach der Torjägerin. Zum Kandidatenkreis gehört auch wieder Birgit Prinz, die im Sommer ihre Karriere beendet hat. „Wir stehen in Gesprächen“, verriet Dietrich. „Es wäre unser größter Wunsch, aber es gehören immer zwei dazu.“ Die Weltfußballerin selbst gibt sich bedeckt, kategorisch schließt sie ein Comeback aber nicht aus. Während ihres zweimonatigen Neuseeland-Urlaubs fällt die Entscheidung. „Große Gespräche werde ich von dort aus aber bestimmt nicht führen“, sagt sie. Am fehlenden Training soll es jedenfalls nicht scheitern, wie Dietrich glaubt: „Vielleicht hält sie sich ja im Flugzeug fit.“ (FR Online vom 28.11.2011)

 

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