VfL Wolfsburg - 1. FFC Frankfurt

Bundesliga 2011/2012 - 21. Spieltag

1:0 (0:0)

Termin: 20.05.2012, 14:00 Uhr
Zuschauer: 8.690
Schiedsrichter: Daniela Illing (Limbach-Oberfrohna)
Tore: 1:0 Goeßling (56., Elfmeter)

 

>> Spielbericht <<

VfL Wolfsburg
1. FFC Frankfurt

  • Alisa Vetterlein
  • Maren Tetzlaff
  • Anna Blässe
  • Rebecca Smith
  • Verena Schweers
  • Josephine Henning
  • Zsanett Jakabfi
  • Nadine Keßler
  • Lena Goeßling
  • Martina Müller
  • Conny Pohlers

 


  • Desirée Schumann
  • Gina Lewandowski
  • Saki Kumagai
  • Sara Thunebro
  • Ria Percival
  • Saskia Bartusiak
  • Melanie Behringer
  • Dzsenifer Marozsán
  • Kerstin Garefrekes
  • Ana-Maria Crnogorcevic
  • Sandra Smisek

 

Wechsel
  • Hartmann für Pohlers (75.)
  • Moser für Müller (82.)
  • Bunte für Blässe (84.)
Wechsel
  • Weber für Smisek (64.)
  • Huth für Percival (73.)
  • Chojnowski für Crnogorcevic (83.)
Trainer
  • Ralf Kellermann
Trainer
  • Sven Kahlert

 

Der letzte Strohhalm ist geknickt

Der 1. FFC Frankfurt setzt seine Misserfolgsserie in Wolfsburg fort und verspielt auch die Vizemeisterschaft. Der FFC stößt damit nicht zum ersten ersten Mal an spielerische Grenzen - es fehlt an Struktur und Spielidee.

Kurz nach dem Abpfiff gab es einen Moment, in dem Sven Kahlert gedankenversunken auf dem Platz stand. Der 41-Jährige blickte zu den jubelnden Wolfsburgerinnen, bevor ihn Manager Siegfried Dietrich in die Gegenwart zurückholte. Die Enttäuschung des Trainers des 1. FFC Frankfurt war spürbar, sah er doch binnen 15 Tagen zum vierten Mal das gegnerische Team jubeln. Obwohl sich sein Team nach den schmerzhaften Niederlagen der letzten Wochen aufbäumte, ging auch das Gastspiel beim Meisterschaftsanwärter VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0) verloren. „Der letzte seidene Faden, der uns noch von der Champions League-Qualifikation träumen ließ, ist gerissen“, resümierte Dietrich, der am Samstagabend noch das Champions League-Finale Bayern gegen Chelsea in einer Loge der Münchner Arena verfolgt hatte.

Vor der Rekordkulisse von 8 689 Zuschauern im Stadion am Elsterweg war der FFC nicht zum ersten Mal an seine Grenzen gestoßen. Auch gegen die druckvollen Wolfsburgerinnen wurde deutlich, dass dem Team eine klare Struktur und Spielidee fehlt. Kahlert betonte, dass es keine Entschuldigung sein dürfe, „man aber merkte, dass wir 13 Spiele mehr als Wolfsburg gemacht haben.“ In den aufreibenden englischen Wochen sei kaum Zeit geblieben, neue Schachzüge einzustudieren, die der FFC nötig hätte.

So blieb dem Fußballlehrer nicht viel mehr, als das Eingeständnis, dass sein Team Wille gezeigt habe und „wir zwar ebenbürtig, aber ein Tor schlechter waren“, wohlwissend, dass solch eine titellose Saison weder den eigenen Ansprüchen noch denen von Manager Dietrich genügt. Dass die Spielerinnen des VfL bei ihrem letztlich verdienten Sieg, der die Champions League-Qualifikation für die kommende Saison sicherte, einen durch Lena Goeßling verwandelten, aber fragwürdigen Elfmeter (54.) nach angeblichem Foul an Nadine Kessler zum Sieg brauchten, lag an ihrer Chancenverwertung. Die beiden Wolfsburger Außenspielerinnen Anna Blässe und Zsanett Jakabfi ließen ihre Gegenspielerinnen Ria Percival und Sara Thunebro ein ums andere Mal stehen. So musste FFC-Torfrau Desiree Schumann bereits nach 15 Sekunden in höchster Gefahr klären, als Blässe freistehend zum Kopfball kam. Ähnlich unbedrängt kam auch Rebecca Smith zum Schuss, nachdem Jakabfi sich erneut gegen Percival durchgesetzt hatte (18.). Ernsthafte Gefahr für die Wolfsburger gab es erst in der 31. Minute durch einen Freistoß von Dzsenifer Marozsan, der an die Latte prallte und einen Schuss aus der Drehung der Spielmacherin (37.). Auch wenn die Frankfurterinnen nach dem Rückstand druckvoller agierten, blieben zwingende Chancen bis auf Schüsse von Melanie Behringer (59./70./76.) und Marozsan (58./75.) aus.

Für den FFC geht es im letzten Heimspiel am Pfingstmontag gegen Duisburg nur noch um den bedeutungslosen Platz drei. „Danach werden wir uns zusammensetzen, die Saison, Fehler und Probleme analysieren und das leicht ramponierte Kartenhaus wieder aufbauen“, verriet Dietrich. Neben den Verletzungen von Schlüsselspielerinnen sei auch über die Teamzusammenstellung zu reden, meinte Kahlert. Dietrich hat schon vor längerer Zeit verraten, dass er intensiv nach ein oder zwei Klassestürmerinnen sucht. Ohne internationale Anreize könnte die Verpflichtung jedoch schwerer als gedacht werden. (FR Online vom 21.05.2012)

 

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