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1. FFC Frankfurt - ASD
Torres Calcio |
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UEFA Women’s Champions League 2014/2015 - Achtelfinale, Hinspiel
5:0 (5:0)
Termin: 09.11.2014, 13:00 Uhr
Zuschauer: 2.320
Schiedsrichter: Sara Persson (Schweden)
Tore: 1:0 Šašic (7.), 2:0 Garefrekes (15.), 3:0 Boquete Giadans (19.), 4:0 Šašic (31.), 5:0 Laudehr (45., Elfmeter)
1. FFC Frankfurt |
ASD Torres Calcio |
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Königsklasse als Mogelpackung Der 1. FFC Frankfurt hat nach dem 5:0 gegen ASD Torres das Viertelfinale der Champions League fast erreicht, aber die Begleitumstände wirken verstörend. Was sollte Anke Preuß anderes sagen? Die Frage, ob der 1. FFC Frankfurt nun auf Sardinien Urlaub machen kann, musste die neue Nummer eins nach einem einseitigen Achtelfinal-Hinspiel der Women’s Champions League pflichtschuldig negieren. „Real Madrid ist vergangene Saison nach einem klaren Heimsieg gegen Dortmund auch fast noch rausgeflogen.“ Dabei blickte die 22-jährige Torhüterin angestrengt ernst, schließlich stand Manager Siegfried Dietrich aufmerksam lauschend neben ihr. Und doch hinkte der Vergleich, denn die Leistungsunterschiede im weiblichen Segment sind auf internationaler Bühne bisweilen leider noch viel größer als im Männerbereich. Es ist dabei nicht dem deutschen Vizemeister zum Vorwurf zu machen, dass er beim 5:0 (5:0)-Spaziergang gegen den italienischen Vize ASD Torres Femminile so wenig gefordert wurde. Aber der Gegner, der finanziell an den Abgrund geraten ist und seine besten Spielerinnen verloren hat, war nicht wirklich konkurrenzfähig. „Ich habe die stärker erwartet“, gestand Frankfurts Strategin Dzsenifer Marozsan, die dank ihrer technischen Klasse bisweilen aus dem Stand das sehr ansehnliche Vorwärtsspiel im ersten Durchgang dirigierte. Celia Sasic mit einem genau getimten Kopfball (8.) und einer sehenswerten Direktabnahme (31.), Kerstin Garefrekes mit einem haltbaren Schlenzer (14.), Veronica Boquete zur eigenen Überraschung auch mit dem Kopf (20.) und Simone Laudehr per verwandeltem Foulelfmeter (45.) krönten die konzentrierte Vorstellung. Nationalspielerin Simone Laudehr sagte, sie habe nach zehn Minuten gemerkt, „dass wir zu 90 Prozent überlegen sind.“ Es ist keine Herabstufung, aber in der Frauen-Bundesliga würde ASD Torres in der aktuellen Besetzung wohl kaum bestehen. Und noch eine Begebenheit an diesem milden Novembernachmittag auf der auch von Bundestrainerin Silvia Neid besuchten Baustelle am Brentanobad verriet, dass zwar Women’s Champions League drauf stand, aber viel heiße Luft drin war: Als nämlich Torres-Torfrau Mimma Fazio sich eine klassische Notbremse gegen Svenja Huth leistete, hätte die schwedische Schiedsrichterin Sara Persson eigentlich regeltechnisch die Rote Karte zucken müssen – die Schwedin beließ es rücksichtsvoll bei Gelb. „Das fand ich toll“, sagte sogar FFC-Trainer Colin Bell, der eben auch wusste, dass Kollege Mario Silvetti gar keine Ersatztorhüterin dabei hatte. „Eine Feldspielerin dann ins Tor zu schicken, wäre für unser Image nicht so schön gewesen“, gab der grauhaarige Sarde zu, widersprach allerdings der Annahme, aus Kostengründen seien so wenig Spielerinnen mitgereist. Eine Ersatztorfrau habe wichtige Studienprüfungen, die andere familiäre Gründe gehabt. Silvetti gratulierte bereits dem FFC zum Viertelfinaleinzug, „sie haben eine tolle Mannschaft, die bis ins Endspiel nach Berlin kommen kann.“ Das Statement war gar nicht nach Bells Geschmack: „Ich nehme nur Glückwünsche zum Sieg, nicht zum Weiterkommen an. Sonst bräuchten wir gar nicht hinfliegen.“ Besagter Hinflug zum Rückspiel am Mittwoch (15 Uhr) startet heute um 11.35 Uhr vom Frankfurter Flughafen und führt mit Zwischenlandung in Rom nach Alghero. Nette Randnotiz: Der Torres-Tross sitzt exakt in derselben Maschine. (FR Online vom 10.11.2014)
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