Eintracht Frankfurt - Tottenham Hotspur

UEFA Europa League 2024/2025 - Viertellfinale, Rückspiel

0:1 (0:1)

 

Termin: Do., 17.04.2025, 21:00 Uhr
Zuschauer: 57.500
Schiedsrichter: Davide Massa (Italien)
Tore: 0:1 Solanke (43., Foulelfmeter)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Tottenham Hotspur

  • Kaua Santos
  • Kristensen
  • Tuta
  • R. Koch
  • Theate
  • Skhiri
  • Larsson (76. Wahi)
  • Bahoya (58. Uzun)
  • M. Götze (17. Chaibi)
  • Brown (76. Knauff)
  • Ekitiké

 


  • Vicario
  • Pedro Porro
  • Romero
  • van de Ven
  • Udogie
  • L. Bergvall
  • Bentancur
  • Johnson (85. Danso)
  • Maddison (45. Kulusevski)
  • Tel (79. P. Sarr)
  • Solanke

 

Trainer
  • Dino Toppmöller
Trainer
  • Ange Postecoglou

 

 

Die Europareise endet

Durch das 0:1 (0:1) gegen Tottenham Hotspur scheidet die Eintracht nach dem 1:1 im Hinspiel aus. Solanke trifft per Elfmeter (43.).

Die Eintracht, personell unverändert im Vergleich zum 1:1 im Hinspiel vor einer Woche, hatte vor 57.000 Zuschauern nach nicht mal drei Minuten den ersten guten Angriff, den Jean-Mattéo Bahoya mit einem zu harmlosen Schuss von jenseits des Strafraums beendete (3.); auch Mario Götze fand aus der zweiten Reihe zwar die Lücke (Vicario sicher/5.). „Ein probates Mittel bei diesem leichten Regen“, urteilte Experte Matthias Hagner am EintrachtFM-Mikro. Den nassen Boden nutzte auch Kaua Santos bei einem flachen Abschlag direkt in den Lauf von Hugo Ekitiké, der im letzten Moment von Micky van de Ven gestört wurde (16.).

Tottenham lief in der Anfangsphase früh an, brachte damit die Eintracht aber nicht aus der Ruhe. Wenig Ruhe dagegen von den Rängen, auf denen die Fans erst mit einer wundervollen Choreo für Gänsehaut sorgten und dann lautstark ihre Mannschaft pausenlos nach vorne peitschten. Derweil war auf dem Feld für Götze nach einer guten Viertelstunde Feierabend, er fasste sich an den Oberschenkel und wurde kurz danach gegen Farès Chaibi ausgewechselt (17.).

Chaibi war es dann, der einen Kopfball aufs Tor – aber auch auf Guglielmo Vicario – brachte (25.). Im Gegenzug musste Santos erstmals eingreifen, als ihn Mathys Tel mit einem Schlenzer zu einer Flugeinlage zwang (25.). Bis zur Pause hatte jedes Team noch seine starke Phase, ohne sich die ganz großen Möglichkeiten herauszuspielen. Bis zur 38. Minute, als Santos bei einem langen Ball aus seinem Kasten kam, James Maddison jedoch früher am Ball war und dann in den herausstürmenden Brasilianer krachte. Santos musste kurz am Knie, der Engländer derweil länger behandelt und kurz darauf ausgewechselt werden. Schiedsrichter Massa schaute sich die Szene auf dem Bildschirm an und blieb bei seiner Entscheidung: Elfmeter für die Gäste. Dominic Solanke verwandelte eiskalt in die Mitte zur Führung der Nordlondoner (42.). Danach wurde es hitziger, unter anderem direkt vor der Eintracht-Trainerbank, wo sich Co-Trainer Jan Fießer die Rote Karte einhandelte.

Die Eintracht kam mit viel Power aus der Kabine und drückte Tottenham in die eigene Hälfte. Die beste Gelegenheit war aber zunächst Chaibis Freistoß aus fast 30 Metern, der nur knapp das Gehäuse der Gäste verfehlte (51.). Ansonsten taten sich die teilweise zu ungenauen Adlerträger schwer gegen die stabile Defensive der Engländer, die durch Cristian Romero per Kopf nach einer Ecke fast erhöht hätten (vorbei/61.). Nach Standards war Tottenham weiterhin gefährlich. Tel zielte nach der zweiten Welle vorbei (65.), Rodrigo Bentancur köpfte drüber (67.).

Die Eintracht rannte auch in der Schlussphase ununterbrochen an, angetrieben vom Publikum, gegen immer tiefer stehende Spurs. Chaibi scheiterte an Vicario, kurz darauf wollte Kristensen in die Mitte köpfen – das Leder strich am Pfosten vorbei (75.). Ebenso wie der Linksschuss des Dänen aus sieben Metern (82.), während sein Abschluss eine Minute danach Vicario vor keine Probleme stellte (84.). Zwischenzeitlich hatte Dino Toppmöller gewechselt, unter anderem kam Ansgar Knauff nach knapp dreiwöchiger Verletzungspause zu seinem Comeback. Aber auch er konnte das Ruder mitsamt seinen Teamkollegen trotz einer leidenschaftlichen Leistung nicht mehr herumreißen.

Im Viertelfinale der Europa League endet damit die internationale Reise 2024/25 nach zwölf Spielen der Adlerträger, die danach von den Zuschauern aufmunternd und mit viel Applaus verabschiedet wurden.

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller: Leider geht diese wundervolle Reise zu Ende. Wir hatten tolle Erlebnisse und Spiele, gerne hätten wir noch länger in diesem Wettbewerb gespielt. Heute hat die glücklichere Mannschaft gewonnen. Meine Jungs haben alles getan, um weiterzukommen – sie haben ihr Herz auf dem Platz gelassen. Wir kassieren einen dummen Elfmeter. Dumm, weil wir die ganze Woche darüber gesprochen haben, dass Maddison genau diese Läufe macht – das müssen wir besser verteidigen. Kein Vorwurf an Kaua, er kommt die berühmte Sekunde zu spät. Den Elfmeter kann man geben. Es ist extrem bitter, dass wir durch diese Szene schließlich verlieren. Ich bin mir sicher: Wenn wir das Tor schießen, kommt hier nur eine Mannschaft weiter. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wir waren das jüngste Team dieses Wettbewerbs. Jeder ist als Individuum gewachsen, wir sind als Team gewachsen. Jetzt schütteln wir uns und legen den Fokus voll auf die Bundesliga. Wir alle lechzen nach mehr von diesen Spielen und werden alles dafür tun, dass wir unseren fantastischen Fans auch nächste Saison europäischen Fußball bieten können.

Robin Koch: Die Mannschaft, Fans, alle sind extrem enttäuscht. In der ersten Halbzeit war es eher ein hektisches Spiel mit vielen Ballverlusten, nach denen Umschaltaktionen entstanden sind. Nach dem Seitenwechsel waren wir wesentlich dominanter. Wir haben gerade in der zweiten Halbzeit alles probiert und alles nach vorne geworfen. Wir hatten genügend Chancen auf ein Tor, aber einfach nicht das nötige Glück, um zumindest den Ausgleich zu machen, um in die Verlängerung zu gehen. Es ist schwer in diesem Moment. Das Ergebnis und der Spielverlauf sind extrem bitter. Was hier wieder los war, ist unglaublich. Jeder Spieler möchte das nächstes Jahr wieder erleben – dann hoffentlich in der Champions League.

Ange Postecoglou (Cheftrainer Tottenham Hotspur): Ich bin sehr stolz auf mein Team. Wir haben hier in einem Stadion, in dem es nicht einfach ist zu spielen, bestanden. Wir haben hart gearbeitet, waren sehr diszipliniert und gut organisiert. In meinen Augen haben wir verdient gewonnen. Es war zweifelsohne ein Elfmeter. Wir hatten bislang eine schwierige Saison, dafür gibt es Gründe. Wir mussten viel leiden und einige Verletzungen wegstecken. Jetzt haben wir unser Team zusammen und können es mit jedem aufnehmen.

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

© text, artwork & code by fg