Phönix Mannheim - Frankfurter Fußball-Verein

Süddeutsche Meisterschaft 1911/1912 - 6. Spieltag

1:1 (1:0)

Termin: 19.05.1912
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Schönig (15.), 1:1 R. Heinemann

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Phönix Mannheim Frankfurter Fußball-Verein

  • Schönig

 


 

Mannheim. F.C. Phönix Mannheim — Fußballverein Frankfurt 1:1. Das letzte Spiel um Süddeutschlands Meisterschaft. Phönix zeigte nicht die gewohnte Energie und erzielte gegen die aufmerksame Verteidigung der Frankfurter nur einen Erfolg. Nachdem die Gäste ausgeglichen hatten, nahm das Spiel an Schnelligkeit zu. Trotzdem E. Schönig aus dem Tore ging und am Schluß im Sturm mithalf, blieb es bei dem Resultat. Frankfurt erzielte das letzte Tor um die heißbegehrte Meisterschaft. (aus 'Fußball und olympischer Sport', Ausgabe 21/1912 vom 20.05.1912)

 



Phönix Mannheim I — F. F.-V. I   1:1 (1:0)

Kreisspiel 19. Mai.

Unsere Mannschaftsaufstellung:

Neppach
Thelin      Claus
M. Braun      Henkel      Kaufmann
Fortura      Lampe       Becker      Pickel      Heinemann

Mannheim tritt komplett an, unsere Mannschaft wie gewohnt mit Ersatz. Unsere Stürmerreihe kommt gleich im Anfange schön durch und schafft vor dem feindlichen Tore recht gefährliche Situationen. Jedoch die sichere Verteidigung von Phönix und hauptsächlich Schönig im Tore machen sich durch befreiende Stösse Luft, die, von deren Stürmern abgefasst, zu gefährlichen Durchbrüchen führen. So gelingt es einmal einem Stürmer auf der rechten Seite durchzukommen, — nur Claus und Kaufmann sind noch da, jedoch so nahe, dass sie den Ball unbedingt bekommen können — da stoppen beide plötzlich, weil jeder glaubt, der andere würde den Ball wegtreten, und Schönig kann mühelos ungefähr in der 15. Minute den Ball einsenden.

Gleich darauf muss Braun wegen einer Beinverletzung das Spielfeld verlassen. Da nun Fortura als rechter Läufer zurück geht, und wir nur noch mit 4 Stürmern spielen, so kommt unsere rechte Seite nicht mehr richtig zur Geltung. Trotzdem aber haben wir mehr vom Spiel als Phönix und deren Tor wird teilweise sehr gefährdet. Ein feiner Eckball wird von Schönig mit knapper Not gerettet und ein tadelloser Schuss Beckers streift gerade noch die Stange.

Nach Halbzeit ist das Spiel ausgeglichener. Beide Tore werden stark bedrängt, jedoch ohne Erfolg. Von Mannheim werden 1, von uns 3 oder 4 totsichere Chancen versiebt. So jagt Becker, nachdem er die Verteidigung überspielt hat ca. 8 m vor dem Tore den Ball darüber hinweg, während Pickel in ähnlicher Stellung dem Torwächter direkt in die Beine tritt. Ungefähr 10 Minuten vor Schluss gelingt es uns durch eine sehr scharfe Flanke von Heinemann, die gerade unter der Querlatte ins Tor geht, gleichzuziehen. Die letzten 5 Minuten drängt Phönix sehr, erzielt auch einige Ecken, die aber nichts Zählbares mehr einbringen. So haben wir es denn „noch in der letzten Minute" zu den traditionellen zwei Punkten der Nordkreismeister gebracht, auch bei diesem Kreisspiel mit dem üblichen Pech verfolgt.       H. (aus der Vereinszeitung des Frankfurter Fußball-Vereins vom 01.06.1912)

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