Frankfurter Fußball-Verein - Kickers Oxxenbach

Nordkreis Liga-Klasse 1913/1914 - 8. Spiel

3:0 (2:0)

Termin: 16.11.1913
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Otto Löble, 2:0 Karl Jockel, 3:0 Martin

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Frankfurter Fußball-Verein Kickers Oxxenbach

 


 

F. F.V. gegen Offenbacher Kickers 3:0 (2:0)

Dem auf unserem Platze stattgehabten Spiele war leider kein gutes Wetter beschieden. Dieser Umstand, sowie die Saltomortale- und Sturzflüge Pegouds, die zur gleichen Zeit stattfanden, drückten die Besuchsziffer stark herunter. Wenn in Anbetracht dieser ungünstigen Umstände die Platzrechner trotzdem vergnügte Gesichter machten, so sind wir doch wohl ganz gut herausgekommen.

Wichtiger aber als diese Feststellung ist die Tatsache, dass unsere Mannschaft, das Hauptzugmittel für gute Einnahmen, auf dem besten Wege ist, sich dauernd zusammenaufinden. Die stark erschütterte Lust und Liebe zur Sache hat sich gefestigt, die Spieler haben wieder Selbstvertrauen gewonnen.

Ich gebe der lebhaften Hoffnung Raum, dass dies so bleibt, dann ist mancher Stein, der der Nordkreismeisterschaft im Wege lag, weggeräumt. Es wird ja auch wohl jeder Spieler einsehen, dass es jetzt erst richtig beginnt, wo wir in die Rückspiele eingetreten sind. Zu richtiger Zeit ist der Um- und Aufschwung eingetreten, die Spitze ist erreicht, jetzt, Spieler, setzt alles daran, sie zu halten und den Anschluss nicht wieder zu verlieren.

Nachdem in der letzten Zeit schon verschiedene Umstellungen im Sturm versucht wurden, um den geeignetsten Mittelstürmer festzustellen, zeigte sich diesmal auf diesem Platze ein neuer Spieler, in dem wir wohl das gefunden haben, was uns nötig ist. Otto Löble, der ehemalige Mittelstürmer der Stuttgarter Kickers, hat sich entschlossen, unsere Farben zu tragen. Er fand sich sofort mit seinen Neben- und Hinterleuten zusammen. Ohne Lücke war der Sturm geschlossen im Zug auf des Gegners Tor, und wenn Burckhardt nicht so oft bis zur Torlinie läuft, sondern auch manchmal früher zur Mitte gibt, Schlüter nicht so oft allzurasch mitten im Felde abgibt, (vor dem Tor ists wieder anders) und Martin sich daran gewöhnt, die Bälle für Sand auf den freien Raum statt auf den Mann zu spielen, wird es noch besser gehen.

Die beiden Aussenläufer hatten, wie in den letzten Spielen immer, sehr gute Momente. Die beiden schnellen Aussenstürmer Offenbachs konnten selten im Einzelkampf mit ihnen fertig werden. Von Jockel hatte ich zum erstenmale das Gefühl, dass er wieder der alte ist. Auch er gibt vielfach von hinten kommende Bälle direkt weiter. Ein kurzes Stoppen, im Zeitfalle namentlich, würde sicher die Wirkung des nachfolgenden Zuspiels erhöhen. Claus gut und sicher am Ball, wusste sich immer gut zu stellen; Pfeiffer verschuldete einmal durch Ballunsicherheit eine gefährliche Ecke. Gmelin spielte trotz einer Handverletzung. Er hatte nur am Anfang des Spieles etwas von Belang zu halten und entledigte sich seiner Aufgabe gut.

Offenbach war nicht die gefährliche Mannschaft, als die die „Kickers" bekannt sind. Die Aussenstürmer konnten nicht wie sonst die Haupttriebkräfte sein, und das Ausscheiden des Mittelläufers infolge einer Zerrung riss den Sturm vollends auseinander, da ein Stürmer den Läuferposten übernehmen musste. Die beiden Verteidiger waren der beste Teil der Mannschaft, der Torwächter kann Baader nicht ersetzen.

Der Schiedsrichter irrte sich öfters zum Nachteil beider Parteien in seinen Abseitsentscheidungen, liess sich auch auf Vorträge den Spielern gegenüber ein. Braun, der einen rückwärtslaufenden Kickersstürmer mit den Händen von sich wehrte, wurde von ihm versehentlich herausgestellt.      Memmingen. (aus der Vereinszeitung des Frankfurter Fußball-Vereins vom 01.12.1913)

 

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