Eintracht Frankfurt - VfR Offenbach

Bezirksliga Main-Hessen 1927/28 - 20. Spieltag

6:0 (3:0)

Termin: 11.12.1927
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter: Waldemar Müller (Karlsruhe)
Tore: 1:0 Karl Döpfer, 2:0 Walter Dietrich, 3:0 Walter Dietrich (Elfmeter), 4:0 Karl Döpfer, 5:0 Karl Döpfer, 6:0 Karl Ehmer

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt VfR Offenbach

 


 

Trainer

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Frankfurter Echo

Eintracht Frankfurt — Verein für Rasenspiele Offenbach 6:0.

Die Frankfurter Eintracht benutzte ihr diesmaliges Zusammentreffen mit den Offenbacher Rasenspielern zu einer billigen Gelegenheit, ihr ohnedies recht anerkennenswertes Torverhältnis auf neue Rekordhöhe zu schrauben. Bis zur Pause war der Kampf nur ein lasches Trainingsspiel gegen ein Offenbacher Tor, das allerdings zäh und mit Hingabe verteidigt wurde. Nach dem Wechsel, namentlich nachdem Kellerhoff verletzt ausgeschieden war, kamen die Gäste etwas mehr zur Geltung, versagten aber in Toresnähe vollkommen, so daß Trumpp mühelos seine Stellung behaupten konnte.

Eintracht schoß, ohne in bester Form zu sein, sechs Tore durch Ehmer, Dietrich (2). Döpfer (2) und Ehmer. Mit einem gesunden Ehmer, der nicht an verstauchter Zehe am rechten Fuße litt, wären bestimmt und gewißlich einige Dingerchen mehr in Spielmanns Tornetz gelandet. Der Besuch war der Langweiligkeit der Veranstaltung entsprechend beschämend schwach.

Offenbachs VfR. wird noch recht lebhaft trainieren müssen, um bei den „ganz Großen" ein entsprechendes Wort mitreden zu können. Man darf den teilweise noch sehr jungen Leuten durchaus nicht die Befähigung absprechen, aber von der Vollreife sind Offenbachs Spieler noch zu weit entfernt, um einer Eintracht Schwierigkeiten von Belang bereiten zu können. Eines soll auch diesmal nicht ohne deutliche Erwähnung bleiben: der VfR. spielte fair.

Schiedsrichter Waldemar Müller hatte trotz der Einseitigkeit des Spielverlaufs durchaus kein allzu leichtes Amt und benötigte manchmal viel Aufmerksamkeit, um den Dingen gut folgen zu können. Er leitete den Kampf ganz tadellos und unterschied insonderheit erstaunlich korrekt zwischen absichtlichem oder straffreiem Handspiel. Nur einmal machte er nach meiner ganz bescheidenen Regelkenntnis einen Fehler, den ich gerade aus Belehrungsabsicht hier erwähne. Er gab fast mit dem Abpfiff zusammen Niederwurf an der Offenbacher Auslinie. Der Ball sprang, von keinem der Spieler berührt, über die Auslinie (Torlinie), nachdem er jedoch innerhalb des Spielfeldes den Boden berührt hatte. Diesen Niederwurf wiederholte Müller vollkommen zu Unrecht. Bei einem Niederwurfe ist der Ball wieder im Spiele, wenn er den Boden berührt hat. Welchen Weg er dann nimmt, richtet sich nicht nach dem Umstande, daß der Schiedsrichter diesen Ball in Bewegung gesetzt hat.     Ludwig Isenburger. (aus dem 'Kicker' vom 13.12.1927)

 


 

 

Den Tagesrekord in der Gruppe Main stellte die Frankfurter Eintracht auf, die ihren Siegeszug fortsetzte und den V.f.R. Offenbach mit nicht weniger als 6:0 schlug, obwohl sie sich nicht einmal übermäßig anstrengte gegen die Gäste, die fast während des ganzen Spieles sich nur auf die Abwehr verlegten. Döpfer und Dietrich erzielten die beiden ersten Treffer, denen noch vor Halbzeit ein drittes Tor folgte, das aus einem Elfmeter resultierte. Zwei weitere Tore nach Halbzeit durch Döpfer und ein weiterer Erfolg von Ehmer stellten das Endresultat her. Eintrachts bester Mannschaftsteil war diesmal der Sturm. (aus dem 'Fußball' vom 13.12.1927)

 

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