• Paul Osswald

FC. Hanau 1893 — Eintracht Frankfurt 1:0 (0:0).

Verbandsspiel — Privatspiel — Verband — Privat. — Ja man wußte nicht mehr ein noch aus, bei diesem Geschwätz, das die ganze Woche hindurch wie unsinniges Geräusch hin und her gingen. Dann endlich beschloß der Verband, das Spiel als Punktekampf abzusetzen..., weil Schütz fehlte.

1:0 für Hanau, auch 1:0 für Hanau mit Schütz (?)... Dieser Kampf war eine Gipfelleistung. Beide Mannschaften taten sich darin in gleicher Weise hervor, beide waren der Sympathie des Publikums würdig. Aber Hanau war besser, weil die Spielkultur feiner, wohlüberlegter, und vor allem, weil die Spieler in ruhigerer Form ihr gelerntes Pensum übernahmen. Ich bin vollkommen überzeugt davon, daß im Falle einer Hanauer Niederlage der Jubel ebenfalls dem Platzbesitzer gegolten hätte.

Trotz des Freundschaftskampfes war auch die Einnahme nicht zu verachten, und die Schwarz-Weißen sind über das Doppelglück der finanziellen und moralischen Rehabilitierung hoch erfreut. Bei Hanau 93 fehlte der erkrankte Schnorr; auf beiden Seiten also zwei tüchtige Ausfälle, für ihn spielte Romeis, nicht gerade so reich an spielerischer Erfahrung, aber um so rationeller, hielt mit seinen Kräften weise Haus und war vorbildlich im Stellungsspiel, im Vergleich mit Goldammer besser. Von Anfang an kämpfte Hanau mit einer erstklassigen Läuferreihe, drückte merklich volle 25 Minuten, ohne aber zählbare Erfolge zu erringen. Während sich beim Gegner der Kämpferwille des Sturmes selber half, durch Holen der Bälle, waren die 93er-Angriffe durchsichtiger. Bevor das Tor für Hanau fiel, waren sie schon an einer sicheren Chance vorbeigegangen, von denen man so gerne sagt, sie kehrt nicht wieder.      Kaba. (aus dem 'Kicker' vom 30.10.1928)

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