FC Hanau 93 - Eintracht Frankfurt

Bezirksliga Main-Hessen 1931/32 - 4. Spiel

2:3 (0:2)

Termin: 30.08.1931
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Kotz (Göppingen)
Tore: 0:1 August Möbs (25.), 0:2 Karl Ehmer (40.), 1:2 Dickel (70.), 1:3 August Möbs (80.), 2:3 Narbe (87.)

 

>> Spielbericht <<

FC Hanau 93 Eintracht Frankfurt

  • Sonrein
  • Schramm
  • Laber
  • Dickel
  • Narbe
  • Krause

 


 

Trainer
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Hanauer Sport

Hanau FC. 1893 — Eintracht Frankfurt 2:3.

Eine Augenweide für jeden, der diesem Kampfe beigewohnt hat, ein Spiel reichhaltiger Momente, in fairer Form durchgeführt und aufs korrekteste von Kotz-Göppingen geleitet. Die erste Kampfhälfte gehörte dem Süddeutschen Meister, die zweite den Hanauern. Gleich zu Beginn merkte man, daß die Frankfurter nicht gesonnen waren, die Hanauer 93er aufkommen zu lassen. Die Eintrachtleute waren schneller als ihre Gegner, sie spielten mit mehr Verstand, stoppten alles was vor die Füße kam, und was die Hauptsache war, ihr Täuschungsvermögen war überragend. Man merkte jedem Einzelnen an, daß hier eine gute Schule am Werke war. Aber eines fehlt auch dem Frankfurter Sturm, wenigstens bei diesem Spiele, die Fähigkeit, den Ball aus der Luft und sicher zu schießen. Die Stürmer legten sich ihre Bälle schnell und sicher zurecht, aber selbst der kurze Moment des Stoppens genügte den gewandten Deckungsleuten, für die man Schramm und Laber ansehen durfte. Als dann Hanau in der zweiten Hälfte die anfänglich lahme Laune mit energiereichen und elanvollen Angriffen vertauschte, war der Meister in eine ziemlich schwierige Situation geraten. Es sah nach dem 2:1 anders aus, bis dann ein drittes Eintrachttor kam. Immerhin darf man den Hanauern sagen, daß sie erst besser wurden, als es leider zu spät war. Und was weiter nicht imponierte, war die Unruhe und Unüberlegung, mit der die Hanauer ihre Aufgabe zu lösen suchten, die in scharfem Gegensatz zu des Gegners Spiel standen.

Daß die bessere Mannschaft gewonnen hat, unterliegt keinem Zweifel, Leute wie Schütz, Dietrich, Möbs, Ehmer usw. sind nicht so leicht tot zu kriegen, und auch ein Gegner großen Formats muß schon sein ganzes Spiel-Repertoire herunterleiern, wenn er diese Mannschaft überwinden will. Die schneidige Eröffnung der zweiten Hälfte, das wahnsinnige Tempo, die ruhige, auch sonst gewohnte Kombination gingen gegen Schluß wieder unter. Allgemein darf man über Hanau sagen, daß trotz vieler Wenn und Aber auch ihr Spiel begeisterte, und das Schlechte der ersten Hälfte gerne vergessen wurde, als in der Fortsetzung reicher Anlaß zu Lob und Dank vorhanden war. Es reichte leider nicht ganz, aber auch Eintracht war froh, unbesiegt davon gekommen zu sein.      Kaba. (aus dem 'Kicker' vom 01.09.1931)

 

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