Eintracht Frankfurt - FSV Heusenstamm

Bezirksliga Main-Hessen 1931/32 - 6. Spiel

5:2 (3:1)

Termin: 13.09.1931
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Uhl (Karlsruhe)
Tore: 1:0 Bauer (Eigentor), 1:1 F. Rebell, 2:1 Bernhard Leis (Elfmeter), 3:1 Karl Ehmer, 3:2 Wiedemann, 4:2 August Möbs, 5:2 Karl Ehmer (Elfmeter)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt FSV Heusenstamm

 


  • Döbert
  • J. Holzammer
  • Klobebanz
  • Bauer
  • Hermann
  • H. Holzammer
  • Wiedemann
  • K. Rebell
  • U. Rebell
  • F. Rebell
  • Schüler

 

Trainer Trainer

 


(Neueste Zeitung von 14.09.1931)

 

 

Frankfurter Echo

Eintracht Frankfurt — FSpV. 06 Heusenstamm 5:2 (3:1).

Sonntagvormittag! Eintrachtsportplatz am Riederwald. Der klassische Boden, auf dem am 26. März 1922 Lohrmann einen deutschen Landerspielsieg über die Schweiz verschenkte. Diesmal hießen die Gegner Eintracht Frankfurt und FSpV. 06 Heusenstamm. Mainmeister gegen Neuling. Durchweg die Frankfurter im Angriff, vor der Pause jedoch allzu viel tändelnd, ohne kernige Schüsse. Nach dem Seitenwechsel zahlreiche Kernschüsse, die meisten aber als Beute des sehr guten Torwarts Döbert. Verteidiger Stubb nach langer Pause erwartungsgemäß außer Form, sein Nebenmann Schütz umso besser. Bester Mann: Läufer Gramlich, den der Bundes-Spielausschuß einer näheren Besichtigung würdigen sollte, Gesamteindruck der Eintracht: nicht schlecht, keinesfalls aber gut.

Heusenstamm gehört zu den Mannschaften, mit denen die Eintracht immer ihre Last haben wird. Ohne große Linie, ohne Reife, aber doch derart, daß man den Leuten schwer beikommen kann. Einzelne Posten sehr gut besetzt, so z. B. Torwart, Linksaußen, Mittelstürmer, rechter Läufer. Andere Stellen zeigen Schwächen. Dazu gehört in erster Linie der linke Läufer, der allerdings sein unseliges Selbsttor durch eine famose Abwehr auf der Linie später wieder wettmachte. Man soll die Heusenstammer nicht unterschätzen. Es steckt manches Positive in ihren Leistungen, wenn auch nicht alles abgerundet ist. Ueberdies spielen sie sehr fair.

Ein Selbsttor von Bauer, ein Elfmeter mit einem dicken Fragezeichen, verwandelt von Leis, zwei Prachttore von Ehmer und zum Schluß ein völlig unberechtigter, weil zweifellos unabsichtlicher, Handelfmeter, ebenfalls durch Ehmer, machten fünf Treffer für Eintracht aus. Drei davon vor der Pause. Ein weiteres Tor für Frankfurt wurde aus undurchsichtigen Gründen annulliert. Linksaußen Wiedemann schoß in jeder Halbzeit ein Tor für die Gäste.

Schade, daß man einem persönlich so sympathischen Manne, wie es Herr Uhl von Frankonia Karlsruhe ist, eine rundweg vernichtende Schiedsrichterkritik geben muß. Man darf nicht sagen, daß er Eintracht „begünstigte", denn dies würde eine dolose Absicht voraussetzen. Aber jedenfalls profitierten die Riederwälder von der indiskutablen Art, in der die Pfiffe fielen. Ein Schiedsrichter, der sich nicht von der Seitenlinie an der Tribüne fortbemühte und seinen Linienrichter immer im Rücken hatte, der fast jede Abseitsfrage falsch entschied, dem Sieger zwei Elfmeter „schenkte", dem Gegner einen solchen mit absolutem Unrecht versagte, ihm dafür ein Abseitstor (das erste!) gutschrieb, dann wieder die Eintracht um ein reguläres Tor und einen Eckball kürzte und von der Vorteilsregel anscheinend nie etwas gehört hat. Und was dergleichen Fürchterlichkeiten mehr waren. Es tut mir leid Herr Uhl, aber ich kann nicht anders!      Ludwig Isenburger. (aus dem 'Kicker' vom 15.09.1931)

 

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