Eintracht Frankfurt - AS Rom

Freundschaftsspiel 1938/39

1:3 (0:1)

Termin: 21.06.1939
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Cambolongo (12.), 0:2 Alghisi (51.), 1:2 Albert Wirsching (70.), 1:3 Panto (79.)

 

Jubiläumsspiel "40 Jahre Eintracht"

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Eintracht Frankfurt AS Rom

 


  • Masetti
  • Cambolongo
  • Providente
  • Panto
  • Alghisi

 

Wechsel
Wechsel
  • ?? für Masetti
Trainer
  • Otto Boer

Trainer

 

 

 

 

Frankfurter bestaunten Wunderläufer Cambolongo

Eintracht Frankfurt - AS. Roma Rom 1:3

Die Eintracht hat das Schicksal, daß ihre großen Gegner aus Italien zuvor in Nürnberg geschlagen werden. So wars bei Bologna, so gings bei AS. Rom! So etwas macht, bei der seltsamen Einstellung des Fußballpublikums, immer einige tausend Zuschauer aus. Indessen hatten mir die Männer von Roma vor dem Kampf versichert, ihre südamerikanischen Spieler (die ja in Wahrheit echte Italiener sind) hätten sich in Eimsbüttel schon eingespielter erwiesen. Wir spürten es am Riederwald. Der 3:1-Sieg geht in Ordnung.

Eintracht beginn großartig. Der Gast verteidigte lässig, so, als könne ihm nichts Ernstes zustoßen. Wir rissen bald die Augen auf: Cambo1ongo auf dem rechten Flügel begann seine Wunderläufe. Wie an Gummischnüren gezogen schwebten seine Bälle herein. Die Elf im stumpf purpurnen Gewand wurde rasend gefährlich. Eintracht hatte die gute Zeit verplempert. Nun mußte sie sich wehren. Providente aus Rio de Janeiro köpfte aufs Tor und Cambolongo fegte den Nachschuß über die Linie. 1:0. Wir sahen exzellente Kunstsstücke lateinischer Spielfreude, wenn sie auch nie von der Klasse des bologneser Spiels waren. (Wie auch schon äußerlich die Gäste nicht an die muskelbepackten, dennoch höchst geschmeidigen Athleten aus Bologna erinnerten, sondern eher grazil waren.) Nach der Pause knallte ein strammer Schuß des „anderen" Außen, nämlich von Alghisi ins Tor. Das war 2:0. Dann kam, vor den 5000 Zuschauern ein schaurig-schönes Finale; aus blauen Wolkenwänden zuckten die Blitze, Donner rollte heftig über den Riederwald und mitten in das Naturschauspiel scllug plötzlich ein anderer Blitz ein: Wirschings Schuß, der 2:1 brachte. Vorher schon hatte Rom seinen phantastisch guten Torhüter Masetti ersetzen müssen, aber diesen Ball hätte wohl auch er nicht gehalten. Regen fiel schwer ins staubige Feld, Roms Spieler drehten noch einmal alle Schleusen ihrer wunderbaren Spielkunst auf (diese Flankenwechsel!) und Panto pfefferte eine Flanke Alghisis ins Netz. 3:1.

Trotz Sparta und Rapid: Frankfurt verdankt die großartigsten Fußballeindrücke dieses Frühlings und Frühsommers vier Mannschaften: der italienischen B-Elf, den Schalkern, den Bolognesern und den Römern. Die letzten beiden Spiele vermittelte die Unternehmungslust Eintrachts, die wirklich ein wunderbares Jubiläumsprogramm abgestellt hatte.      r.o.k. (aus dem 'Kicker' vom 27.06.1939)

 

 

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