Kickers Oxxenbach - Eintracht Frankfurt

Gauliga Südwest,  Gruppe Mainhessen 1939/40 - 6. Spiel

0:1 (0:0)

Termin: 18.02.1940
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Albert Wirsching (67.)

 

>> Spielbericht <<

Kickers Oxxenbach Eintracht Frankfurt

  • Hohmann
  • Nowotny
  • Stab II
  • Daniel
  • Dill
  • Mondorf
  • Hofmann

 


 

Trainer
Trainer

 

 

In der Gruppe Main tat es diesen Sonntag einen dumpfen Schlag: die Offenbacher Kickers wurden auf ihrem Biberer Berg von der Frankfurter Eintracht 1:0 geschlagen. Hin ist die Unbesiegtheit, futsch der Nimbus, futsch und mit einem Mal schwer erschüttert die bislang so unantastbar scheinende Favoritenstellung. Die Kickers haben jetzt nur noch ein Heimspiel (gegen Rüsselsheim) und sie müssen noch nach Niederrad und Wiesbaden, zu Rot-Weiß und an den Bornheimer Hang. Und sie stehen, nach Verlustpunkten gerechnet, nur um einen Zähler besser als der Fußballsportverein. Natürlich brauchen sie die Flinte nicht ins Korn zu werfen — wann hätten die Kickers das auch jemals getan? — aber die Meisterschaft am Main ist jetzt vorläufig wieder eine offene Sache, man möchte sagen (wenn man nicht gerade Offenbacher ist): Gott sei Dank! Heute hatten die

Kickers erstmals Aufstellungssorgen,

wenn man es so nennen will. Tormann Eigenbrodt und Mittelstürmer Stab I mußten ersetzt werden, dazu der am Vorsonntag verletzte Feth. Der Sturm mit Stab II, Daniel, Dill, Mondorf und Hofmann war ein blasser Schatten seiner selbst. Hofmann, auf den man einmal große Stücke gehalten hatte, fiel ganz aus, und der Junior Dill war den Anforderungen eines solchen Großkampfes noch lange nicht gewachsen. Die Eintracht hatte, Extreme ziehen sich an eine weit stärkere Elf zur Stelle als bisher. Adam Schmidts Gastspiel bei Hertha Berlin ist schon zu Ende, Groß, Künz, Kolb standen zur Verfügung und auf dem linken Läuferposten sah man den nicht unbekannten Friedberger Rofkony. Er bildete mit Lehmann und Künz eine sehr solide Läuferreihe, hinter der die Verteidigung Moog und Kolb sich so gut entwickeln konnte, daß den Kickers auf eigenem Platz nicht ein einziger Treffer gelang. Der Innensturm Adam Schmidt, Wirsching, Groß wurde von den beiden Flügeln Heyl und Rech sehr gut ergänzt. Die ganze Eintrachtelf war von großer Frische und Spielfreudigkeit, was man auf der Gegenseite höchstens von Deckung und Verteidigung behaupten kann.

Der immer interessante Kampf war in der ersten Hälfte offen. Nachher lösten sich Perioden wechselseitiger Ueberlegenheit laufend ab, und zum Schluß gab es eine gewaltige, aber ergebnislose Generaloffensive der Kickers, die nur hin und wider vom Frankfurter Dreimännersturm Moog (der verletzt nach vorn gegangen war), Wirsching und Rech unterbrochen wurde. In der 67. Minute hatte Wirsching mit schönem Schrägschuß in die linke Ecke das Tor des Tages erzielt und wenige Minuten später kam der dramatische Höhepunkt: Kolb hatte im Strafraum Hand gemacht, und der sonst so unheimlich sichere Schütze Novotny trat den Elfmeter, wohl placiert und scharf, aber zum fürchterlichen Entsetzen der überwiegend Einheimischen unter den 4000 Zuschauern, doch nicht gut genug: mit glänzender Parade hob Tormann Fischer den Ball über die Latte. Das war wieder mal ein Spiel mit allen Schikanen! (aus dem 'Kicker' vom 20.02.1940)

 

 


 

 

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(aus den 'Vereins-Nachrichten' vom März 1940)

 

 


 

 

(aus dem 'Frankfurter Volksblatt' vom 19.02.1940)

 

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