KSG Wiesbaden - Eintracht Frankfurt

Tschammer-Pokal 1943/44

4:2 (1:1)

Termin: 28.05.1944
Zuschauer: 1.000
Schiedsrichter: Mentel (Friedberg)
Tore: 1:0 Kersten (24.), 1:1 Zech I (34.), 2:1 Gorholt (57., Elfmeter), 3:1 Verspohl (73.), 4:1 Wagner, 4:2 Karl Kraus

 

>> Spielbericht <<

KSG Wiesbaden Eintracht Frankfurt

  • Henn
  • Huppert
  • Schirrmann
  • Gundlich
  • Gorholt
  • Verspohl
  • Kersten
  • Wagner

 


 

 

 

Die KSG Wiesbaden erwartet an der Frankfurter Straße die Elf der Sportgemeinde Eintracht. Die Frankfurter, seit Wochen ohne Trainingsgelegenheit, haben Mannschaftsschwierigkeiten. Sie werden aber auf jeden Fall nach Wiesbaden kommen. ('Rhein-Mainische Zeitung' vom 27.05.1944)

 

 


 

 

Tschammerpokal-Zwischenrunde

KSG. 99 Wiesbaden — Eintracht Frankfurt
FSV. 08 Schierstein — Opel Rüsselsheim

Wie schon angekündigt, gastiert die Eintracht Frankfurt am Sonntagnachmittag nach Jahresfrist wieder einmal an der Frankfurter Straße Zu dieser überragenden Begegnung stellt die KSG. eine achtunggebietende Mannschaft, die durch die Stammspieler Gundlich und Schirrmann verstärkt, voraussichtlich folgendes Aussehen haben wird: Henn, Schmelz, Ruppert; Gundlich, Schirrmann, Gramlich (Mühlenfeld), Kobe, Verspohl, Kersten, Gorholt (Wagner), Trautwein. Da nun jeder der beiden Mannschaften bestrebt sein wird, auch weiterhin im Pokalwettbewerb zu bleiben, also bei der nächsten Zwischenrunde am 18. Juni dabei zu sein, ist mit einem technisch schönen aber auch fesselnden Kampf, dessen Ausgang eine offene Angelegenheit ist, zu rechnen. Der Spielbeginn ist auf 15:45 Uhr verlegt. Vorher ein Jugendspiel. ('Wiesbadener Zeitung' vom 27.05.1944)

 

 


 

 

Eintracht in Wiesbaden, Rotweiß in Schierstein

Von den beiden Frankfurter Mannschaften, die nach auswärts müssen, hat die Eintracht bei der KSG Wiesbaden ohne Zweifel die schwierigere Aufgabe zu lösen. Können die Riederwälder in der Aufstellung antreten wie auf dem Bieberer Berg, dann dürften sie eine Runde weiter kommen, denn es ist anzunehmen. daß ihre Spieler inzwischen die nachteiligen Folgen der zu langen Pause überwunden haben. RSG Rotweiß hat in der Spvgg Weisenau zwar auch einen der Kreisklassenmeister zum Gegner, aber nach den Ergebnissen der Aufstiegspiele scheint dieser doch kein ernsthafter Gegner für sie zu sein. ('Frankfurter Anzeiger' vom 27./28./29.05.1944)

 

 


 

 

KSG. 99 und 08 Schierstein siegten!

KSG. 99 — Eintracht Frankfurt 4:2 (1:1)
FSV. 08 Schierstein — Opel Rüsselsheim 6:2 (2:0)

Beide Wiesbadener Vertreter sicherten sich an Pfingsten durch schöne Erfolge die weitere Teilnahme am Tschammerpokal-Wettbewerb.

Etwa 1000 Zuschauer freuten sich am Sonntag über das fesselnde Spiel an der Frankfurter Straße, das die KSG. als die eifrigere und in der zweiten Hälfte leicht überlegene Mannschaft über die Eintracht Frankfurt verdient siegreich sah. Die Eintracht mit dem altinternationalen Stubb im Tor, dem linken Verteidiger Bücher, dem linken Läufer Schädler und ihrem gefährlichen Mittelstürmer Kraus konnte wohl auch gefallen, wenn sie auch leistungsgemäß nicht an ihre früheren Gastspiele heranreichte. Besonders im Sturm vermißte man den Einsatz. Da war Wiesbaden, das heute in Huppert, Schirrmann und Gundlich überragende Abwehrkräfte besaß, besser auf Draht. Der Angriff zeigte hier zeitweise nettes, ideenreiches Zusammenspiel, schuf sich vor allem die Mehrzahl an Torgelegenheiten, die insbesondere von Gorholt und Verspohl vorbereitet wurden.

Nach anfänglichem Abtasten entwickelte sich in der ersten Hälfte ein beiderseits ebenbürtiges Spiel. In der 24. Minute fiel das erste Tor für die KSG. durch Kersten, der einen abgeschlagenen Ball mit halbhohem Schuß in die rechte Ecke einsandte. 10 Minuten später vollbrachte Kraus eine schöne Leistung, als er, aus spitzem Winkel geschossen, den Pfosten traf. Den abgeprallten Ball drückte Zech I. zum 1:1 ein. Zech II. (Eintracht) traf danach ebenfalls den Pfosten, und der brav parierende Henn im KSG-Tor klärte einmal in höchster Gefahr mit dem Fuß. Andrerseits vergab Verspohl kurz vor dem Wechsel freistehend eine todsichere Torchance. Mit frischem Zug zum Tor begann die KSG die zweite Halbzeit. In der 57. Minute wehrte ein Frankfurter Verteidiger, als Stubb sich zu früh aus dem Tor gewagt hatte, mit beiden Händen; den Elfmeter verwandelte Gorholt zum 2:1 für Wiesbaden. Dann stand Fortuna der KSG. einmal zur Seite, als ein Bombenschuß von Kraus an den Pfosten krachte. Gerade in der Zeitspanne, da die Eintracht wieder etwas aufkam, wurde ein Vorstoß der Gelben auf der rechten Seite in der 73. Minute mit dem dritten Treffer gekrönt. Nach kurzer Paßfolge Wagner-Gorholt-Verspohl blieb letzterer der Vollstrecker aus kurzer Entfernung. Damit war die Partie entschieden. Wagner erhöhte sogar noch auf 4:1, aber auch Kraus konnte kurz vor dem Abpfiff des zufriedenstellend leitenden Schiedsrichters Mentel (Friedberg) auf 4:2 verbessern. ('Wiesbadener Zeitung' vom 30.05.1944)

 

 


 

 

KSG Wiesbaden — Eintracht Frankfurt 4:2

Wiesbadens Sieg war verdient. Die Eintracht stellte eine mit zahlreichen Ersatzleuten durchsetzte Mannschaft, der das verständnisvolle Zusammenspiel fehlte. In der ersten Halbzeit ging Wiesbaden durch Kersten 1:0 in Führung, dem zielbewußten Kraus gelang in der 35. Minute der Ausgleich. Nach der Pause erhöhte Wiesbadens eifrigster Stürmer Gorhold das Resultat auf 2:1; ein Bombenschuß von Kraus ging an die Latte. Wiesbaden dagegen war glücklicher. Zwei schöne Kombinationszüge des Innentrios schloß Gorhold mit zwei weiteren Toren ab. Kurz vor Schluß gelang den Frankfurtern abermals durch Kraus ein zweiter Gegentreffer. ('Rhein-Mainische Zeitung' vom 30.05.1944)

 

 


 

 

Auch Eintracht aus dem Rennen

Gleich dem Sportverein verspielte auch Eintracht in den Tschammerpokalspielen bei der KSG Wiesbaden mit 2:4, aber dieses Ergebnis kann bei der Stärke, die die Wiesbadener auf eigenem Platz häufig zeigen, eigentlich nicht überraschen. ('Frankfurter Anzeiger' vom 30.05.1944)

 


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