Eintracht Frankfurt - Schwaben Augsburg

Oberliga Süd 1946/47 - 3. Spieltag

2:0 (0:0)

Termin: 13.10.1946 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Hans Strobel (Schwabach)
Tore: 1:0 Albert Wirsching (68.), 2:0 Albert Wirsching (74.)

 

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Eintracht Frankfurt Schwaben Augsburg

 


  • Jarvis Bebris
  • Harald Jäger
  • Alois Schuler
  • Adolf Messmer
  • Willi Köhler
  • Fritz Grünsteudel
  • Ernst Lehner
  • Leonard Schmuttermeier
  • Karl Grünsteudel
  • Georg Lechner
  • Adolf Hummel

 

Trainer Trainer
  • Ernst Lehner

 

Zweimal Frankfurt gegen Augsburg

Die Lehner-Elf gegen Eintracht

Der Sonntag bringt den Fußballfreunden wieder ein reiches Programm interessanter Paarungen.

Am dritten Spieltag der Oberliga treffen diesmal Frankfurts Vereine auf die Vertreter Augsburgs. Während der FSV dem BC in Augsburg gegenübertritt, erwartet Eintracht die Mannschaft von Schwaben. Die „Schwaben" sind nicht mehr in der Form des Vorjahres, wo sie lange der große Favorit waren. Dafür sind auch die Ausfälle zu stark. Der lange Hüter Hofer hat noch keinen gleichwertigen Nachfolger. Dziarstek, die Stütze der Mannschaft, wurde in Offenbach verletzt und wird der Mannschaft auch am Sonntag sehr fehlen, und Ossi Rohr ist von einem Abstecher nach Straßburg noch nicht zurückgekehrt. Es wäre nun verkehrt, der Mannschaft um Lehner jede Chance abzusprechen. Gerade das Spiel in Frankfurt kann die Augsburger zu einer großen Leistung befähigen. Wir erinnern nur daran, daß die Eintracht gegen Schwaben im Vorjahr keinen Punkt erringen konnte. So dürfte es am Sonntag am Bornheimer Hang, wo die Eintracht nun ihre Punktespiele austrägt, zu einer interessanten Begegnung kommen. ('Frankfurter Neue Presse' vom 11.10.1946)

 

 


 

 

Eintracht gegen Schwaben Augsburg

Daß die Eintracht nach zwei Spielsonntagen zur süddeutschen Spitzengruppe gehört, ist mit besonderer Freude konstatiert worden, wenn es auch bei den Sturmschwächen der Frankfurter und überhaupt so kurz nach dem Start nicht zu voreiligen Erwartungen führen darf. Immerhin ist wohl für Sonntag zu erwarten, daß die Eintracht (die am Bornheimer Hang spielt) mit den Augsburger Schwaben fertig wird, die nach ihrem 0:6 in Offenbach, nun an letzter Tabellenstelle stehen. An Stelle von Motsch wird bei der Eintracht diesmal der bekannte Stürmer Kaufmann stehen, der von Werder Bremen stammt und während des Krieges den Sturm des Hamburger Sportvereins führte. Im übrigen bleibt die Frankfurter Elf mit Balzer; Kolb, Liesem; Adolf Schmidt,. Gärtner, Schädler; Muth, Wirsching, Kaufmann, Adam Schmitt, Heilig unverändert. Unterschätzen sollte man die Augsburger nicht, auch wenn neben Hofer und Rohr der verletzte Dziarstek fehlt. Immerhin ist es die Mannschaft, die mit Lehner und Lechner als Stürmer einen Angriff aufweisen kann, wie sonst selten ein Vereinssturm mit guten Einzelkräften gesegnet ist. Beginn 14.30 Uhr, Vorspiel Union Niederrad—Germania 94 12.45 Uhr. ('Frankfurter Rundschau' vom 12.10.1946)

 

 


 

 

Eintracht mußte kämpfen

Es hätte nicht viel gefehlt, und der Lehner-Mannschaft aus Augsburg wäre am Sonntag gegen Eintracht der erste Schwabenstreich geglückt, denn viele von den 12.000 Zuschauern am Bornheimer Hang rechneten schon mit einem torlosen Ende des Spieles. Dabei hatten die Frankfurter in der ersten Halbzeit mehrere klare Torchancen, die jedoch der Sturm nicht auszuwerten vermochte, wobei einige Lattenschüsse am Schwabentor mitgerechnet werden müssen. Erst gegen Ende des Kampfes, der durch eine zu harte Note der Bayern am Niveau verlor, kam doch noch, nach einer Stunde, der Erfolg der Eintracht.

Die Adlerträger begannen recht flott, doch hatten sie vor dem gegnerischen Tor sehr viel Pech. So traf der neue Mittelstürmer der Eintracht, Kaufmann, zweimal den Pfosten, und Wirschings Kopfball verfehlte nur knapp. Demgegenüber stand nur eine Chance der Schwaben bei einem gefährlichen Strafstoß von Lehner. Nach der Pause wurde das Spiel härter, doch schien es fast, als sollten die Eintrachtstürmer trotz vieler Gelegenheiten das Tor nicht finden. Erst ein Strafstoß von Adam Schmitt brach den Bann. Von der Latte zurückspringend wurde der Ball von Wirsching eingeköpft; und als wenig später der blonde Halbrechte auch den zweiten Treffer erzielte, war die Entscheidung gefallen. Bei den Gästen enttäuschte der Sturm, während sich die Hintermannschaft als sehr schlagkräftig erwies. In der Eintrachtmannschaft waren Kolb-Liesem, der Mittelläufer Gärtner und Wirsching sehr gut. ('Frankfurter Neue Presse' vom 14.10.1946)

 

 


 

 

Zwei Tore von Wirsching

Man hat Wirsching in den langen Jahren, seit er in der ersten Mannschaft der Eintracht auftauchte, oft über-, oft unterschätzt. Er hatte am Sonntag einen großartigen Tag. Was war es wohl, was ihn diesmal so planvoll-überlegt, so kämpferisch und einsatzfreudig machte? Diesmal hat die gute Fee der Torschützen wirklich den Richtigen belohnt; dem wackeren Albert Wirsching kam es zu, den verdienten Sieg gegen die Augsburger Schwaben sicherzustellen. Ueber eine Stunde hatten die Menschen gewartet. Das Spiel lief in der ersten Halbzeit wie eine vierspännige Hochzeitskutsche, strahlend und glanzvoll. Zwei Mannschaften, die sich in Ihrem flachen Paßspiel ähnelten, wobei Kaufmann, der neue, kraftvolle Mittelstürmer der Eintracht, zweimal die Latte traf und auf der anderen Seite Lehners herrlicher Strafstoß verwegen am Tor vorbeiflitzte. Endlich, 23 Minuten nach Halbzeit, ein Strafstoß Adam Schmitts an die Latte, Wirschings Nachschuß genau placiert in die Ecke. Und sechs Minuten später ein Eckballgedränge, im dichten Gewühl fand Wirsching die Lücke. Wenn der Lehner-Sturm leer ausging, so war das ein Verdienst des wieder überragenden Mittelläufers Gärtner, der den in die Sturmmitte gegangenen Lehner stoppte. ('Frankfurter Rundschau' vom 15.10.1946)

 

 


 

 



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