Eintracht Frankfurt - SpVgg Fürth

Oberliga Süd 1946/47 - 24. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: 30.03.1947
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Schmidt (Mannheim)
Tore: 0:1 Hofmann (61.), 1:1 Adam Schmitt (74.)

 

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Eintracht Frankfurt SpVgg Fürth

 


  • Niemann
  • Popp
  • Pröll
  • Carolin
  • Zollhöfer
  • Schnitger
  • Hofmann
  • Spitz
  • Vorläufer
  • Faul
  • Meier

 

Trainer Trainer

 

Das vergessene Tor

Eintracht Ffm — Spvg. Fürth 1:1

Hinter uns saß ein Zuschauer, der das ständige und fruchtlose Torschießenwollen der Eintracht mit einem Hornberger Schießen bezeichnete. Das elfte Unentschieden der Eintracht war freilich insofern unglücklich, als der Schiedsrichter ein Tor vergaß zu pfeifen, weil der Ball nicht mehr als zwei Umdrehungen über die Linie gemacht hatte. Im übrigen war es ein bildschönes Tor von Adamkiewicz nach Freistoß Adams, und es hätte dem Spiel einen anderen Lauf gegeben. Die Eintracht beherrschte die erste Halbzeit völlig, obwohl das hohe und ungenaue Zuspiel im Sturm ein fetter Bissen für die Fürther Deckung war. Wie oft sah man Popp hochspringen, so ein Ball war immer für ihn!

Auch die Außenläufer Farschon und Adolf Schmidt ließen es an der Genauigkeit fehlen; wenn etwas los war, dann war meistens Adam Schmitt der gewaltige Schütze. Nun muß es bei einem Niemann allerdings schon etwas ganz und gar Unhaltbares sein (so wie das Ausgleichstor der Frankfurter), wenn es zählen soll. Im übrigen ist es die gute Balltechnik und das Stellungsspiel, das die Frankfurter auch in diesem Spiel überlegen und siegerwürdig machte. Die Fürther stellten dem ihr sauberes Flachspiel entgegen, das vor allem im Sturm gefährlich wirkte, zumal hier mit Hoffmann und Vorläufer zwei blendende Durchreißer vorhanden waren.

Es hatte mit einem wuchtigen Durchlauf von Adamkiewicz gut angefangen. Aufregung um das nicht anerkannte Eintrachttor und um einen Handelfmeter, der ebenfalls hätte gegeben worden müssen. Dann wieder ein Pfundsschuß Adam Schmitts, der in Niemann seinen Meister fand. Nach Halbzeit spielte Fürth offener. Trotzdem hatte die Eintracht zunächst eine gute Chance, einen Kopfball Adam Schmitts, den wieder Niemann fing. In der 16. Minute ging Fürth durch Hoffmann nach Flanke Meiers in Führung, und nun spielte die Eintracht eine Zeitlang recht hart. Ein Freistoß Gärtners strich knapp am Pfosten vorbei. Endlich fiel in der 29. Minute der Ausgleich nach einer Steilvorlage von Adamkiewicz,die Adam Schmitt verwertete. Zum Schluß noch ein sehr gefährlicher Vorstoß Vorläufers.      Erich Wick. ('Der neue Sport' vom 31.03.1947)

 

 


 

 

Eintracht reklamierte ein 2. Tor

Das 11. Unentschieden der Eintracht ist, nimmt man es genau, gar kein Unentschieden, da die Eintracht in der ersten Halbzeit durch Adamkiewiecz ein Tor geschossen hatte, das der an diesem Tage überaus schwache Schiedsrichter zu pfeifen vergaß. Trotzdem ist die Torarmut des Eintrachtsturmes kein Zufall; sieht man von Adam Schmidt ab, der an diesem Tage wieder mit Vorlagen und Schüssen sehr nützlich war, fehlt es dieser Sturmreihe an Entschlossenheit und darüber hinaus an Zusammenspiel. Die meisten hohen Vorlagen waren leicht von der gegnerischen Deckung abzufangen, wobei vor allem Popp ein großes Stück Arbeit leistete. Das ungenaue Spiel ging schon von den Außenläufern aus.

Wenn die Eintracht trotzdem die erste Halbzeit und einen guten Teil der zweiten beherrschte, so war das auf gutes Stellungsspiel und eine Ueberlegenheit in der Ballbehandlung zurückzuführen, die die Fürther mit ihrer konsequent flachen Spielweise nur zum Teil ausgleichen konnten. In ihrem Sturm wurde, es durch genaues Zuspiel oft gefährlich, wobei der unverwüstliche Rechtsaußen Hofmann den Brennpunkt der Gefahren bildete. Auch Vorläufer, der gegen Gärtner gewiß keinen leichten Stand hatte, zeigte sich als selbstbewußter Stürmer. Daneben fiel noch der kleine Meier auf, der auch das Fürther Tor einleitete. Er war Kolb körperlich zu wenig gewachsen, um öfter in Erscheinung zu treten. Liesem und Gärtner waren die beiden Spieler, die der Eintracht-Deckung Gewicht gaben, so daß der Torwart Fischer, der diesmal Turek ersetzte, wenig einzugreifen brauchte. (aus dem 'Sport' vom 02.04.1947)

 


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