Jahn Regensburg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1946/47

3:3 (2:0)

Termin: 30.06.1947
Zuschauer: 9.500
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Pesahl (15.), 2:0 Pesahl (43), 2:1 Heilig (55.), 2:2 Adamkiewicz (56.), 2:3 Adamkiewicz (75.), 3:3 Blaimer (89.)

>> Spielbericht <<

Jahn Regensburg Eintracht Frankfurt

  • Schmid
  • Gürtler
  • Eisenschenk
  • Kneisel
  • Primbs
  • Popp
  • Irrgang
  • Pesahl
  • Blaimer
  • Schmidt
  • Schuller

 


  • Turek
  • Kolb
  • Bechtold
  • Adolf Schmidt
  • Gärtner
  • Schädler
  • Heilig
  • Wirsching
  • Adamkiewlcz
  • Baas
  • Szakany

 

Wechsel
Trainer
  • Mötsch für Gärtner
Trainer
Trainer
  • Emil Melcher

Jahnelf wieder im Kommen?

Beachtliches Unentschieden der Jahnelf [gegen die] Eintrachtbegeistert in Regensburg

Schon lange hatte der Jahnplatz nicht mehr einen solchen Massenansturm erlebt, wie am Montagabend. Noch ganz in der Hochstimmung Ihres großartigen Münchener 5:0-Erfolges über 1860 vom Vortage zeigte die Frankfurter Eintracht vor fast 10.000 Zuschauern In Regensburg einen Klassefußball, traf jedoch in der Jahnelf auf einen mit aller Verbissenheit kämpfenden Gegner, der das technische Minus durch ungeheueren Einsatz ausglich und die Gäste sogar das 3:3 Unentschieden sehr sauer verdienen ließ.

Die größere Reife einer führenden Oberligamannschaft trat bei den Frankfurtern In ihrer systemvoll angelegten, gepflegten Splelweise, in der Schönheit Ihres Angriffes zu Tage, der mit weiten über große Distanz genau zugespielten Flachpaßbäilen in Szene gesetzt und streckenweise mit schnellen Kurzpaßwechseln reizzvoll variiert wurde. In Ihrer Einfädelung war der linke Läufer Schädler einer der Hauptakteure, der sich mit dem durch seine enorme Schnelligkeit so gefährlichen Szakany, diesmal auf Linksaußen eingesetzt, glänzend verstand. In der Mitte jedoch lauerte der stämmige Torjäger Adamkiewicz, der seine Augenblicke wohl zu nutzen verstand.

Im übrigen wirkte der Sturm in der 1. Halbzelt vielleicht etwas zu verspielt und Heß ließ es im Torschuß an der nötigen Entschlossenheit fehlen. Hier lag dagegen die Stärke unseres Jahnsturmes, der, trotz aller offensichtlicher, altbekannter Mängel in den schnelln, steil angelegten Überrumpelungsaktionen durch seinen enormen Tordrang selbst einem Verteidiger wie Koib gefährlich wurde. Pesahl in einer Schußlaune wie in früheren Tagen stand als entschlossener Vollender der gut herausgearbeiteten Chancen bereit. Die Gäste mußten erkennen, daß sich ihr Gegner nicht so ohne weiteres frühstücken ließ, als Jahn in der 15. Minute überraschend In Führung ging (Kneisel hatte dem bereitstehenden Pesahl zugespielt, der aus kurzer Entfernung einschoß), zwei Minuten vor der Pause sogar durch einen plazierten 20 m-Schuß von Pesahl über den einige Meter vor dem Tor stehenden Turek hinweg auf 2:0 erhöhte.

Doch dann brauste der Generalangriff der inzwischen umgestellten Eintracht über die Regensburger Hintermannschaft hinweg, die ungeheuere Arbeit leistete, zweimal allerdings ins Wanken geriet, was Heilig und Adamkiewicz in der 55. und 56. Minute sofort erfaßten. 2:2. Eine Viertelstunde vor Schluß noch einmal Adamklewicz, der im Nachschuß seine Elf in Führung bringt.

Neben dem wieder sicheren Eisenschenk und dem gut einschlagenden Nachwuchsverteidiger Gürtler, verdienen in diesen kritischen Minuten die ungeheuere körperliche Leistung von Popp und der Einsatz von Kneisel, die das Spiel retteten, lobende Erwähnung. Zum Jubel der Zuschauer gelingt eine Minute vor dem Schlußpfiff doch der Ausgleich, als Turek eine von Blaimer schön hereingegebene Ecke, von seinem eigenen Verteidiger bedrängt, verfehlt und das Leder über die Torlinie rollt. Ein Unentschieden und drei Tore gegen eine Spitzenmannschaft wie Eintracht zu erzielen, ist keine Kleinigkeit. Angespornt durch diesen Erfolg hoffen wir auf ein mögliches ,,come back" Jahns in der kommenden Saison.     Z. (aus 'Mittelbayerische Zeitung/Regensburger Umschau' vom 04.07.1947)

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