1860 München - Eintracht Frankfurt

Oberliga Süd 1950/51 - 30. Spieltag

1:0 (1:0)

Termin: 26.03.1951
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Lehmann (Offenburg)
Tore: 1:0 Fottner (15.)

>> Spielbericht <<

1860 München Eintracht Frankfurt

  • Strauß
  • Pledl
  • Müller
  • Link
  • F.Sommer
  • Seemann
  • Zausinger
  • Mondschein
  • Lauxmann
  • Fottner
  • Hornauer

 


 

Trainer
  • Dr. Max Schäfer
Trainer

Sommers Geistesgegenwart rettete 1860

Fottners glückstreffer mit dem Halbzeitpfiff - Eintrachts Vorstöße gefährlich

Im Gegensatz zu den letzten hohen Torserien der Münchner „Löwen" war das magere 1:0 über die Frankfurter Eintracht nicht sehr eindrucksvoll. Dennoch verriet der vierfache Punktgewinn in den strapaziösen Ostertagsspielen die gute Kondition der Schüler von Dr. Max Schäfer. Wir sind zwar nicht so optimistisch, um den Münchnern die rein theoretischen Chancen auf den zweiten Platz als möglich zu prophezeien, aber mit etwas mehr Spielglück in der ersten Runde hätten sie ihrem verdienten mit Saisonende scheidenden Lehrmeister sogar noch dieses schöne Abschiedsgeschenk bereiten können.

Ein Erfolg gegen den VfB Stuttgart in acht Tagen brächte sie in unmittelbare Nachbarschaft der Thronprätendenten. In der Form ihres Spiels gegen „Eintracht" wäre für die „Löwen" allerdings im Neckarstadion wenig zu gewinnen. Ein einziger, beinahe mit dem Halbzeitpfiff zusammenfallender Kopfballtreffer von Fottner brachte die Entscheidung. Er drückte die fast ständige Ueberlegenheit der Münchner zwar verdientermaßen aus, zeigte aber doch nicht auf, daß die „Eintracht" in der ersten Halbzeit bei ihren geringeren Vorstößen recht gute Gelegenheiten hatte.

Als Schieth einen Ball an die Querlatte jagte, als „Peppi" Strauß bei einer Faustabwehr den Ball Krauß II schußgerecht servierte und als eine Flanke des jungen aber noch konditionsschwachen Schmitt gefahrdrohend zwischen dem hochspringenden Krauß und Strauß am Tor vorbeistrich, waren die Chancen für die Gäste abgelaufen. Niemand glaubte an eine Aenderung des 0:0, als Fottner in der 45. Minute der einzige Erfolg glückte.

Nur eine Halbzeit ließ die „Eintracht" ahnen, daß sie den Fürthern zwei Tage zuvor Paroli geboten hatte. Nach der Pause machten sich die Anstrengungen der zwei Festtags-Spiele zu sehr bemerkbar. Fottner vergab noch eine gute Gelegenheit. „Eintrachts" großer Einsatz verschwand. Ihre Stürmer schienen manchmal die Richtung zu verwechseln und spielten die Bälle völlig unnötig wieder nach rückwärts. Um so glanzvoller spielten Henig und Kudras im Schlußtrio.

Klein-Klein-Geplänkel bei 1860 und allzu breitmaschig angelegte Angriffe ließen den Fluß des Spiels immer mehr versanden, zumal der wieder im Angriff erschienene Mondschein nicht seine gewohnte Form fand. Ihre Berufung zum Grünwalder Lehrgang des Bundestrainer Herberger rechtfertigten aber der kühle, kluge Stopper Sommer und mit einigem Abstand auch Link. Ja, Sommer rettete auf der Torlinie beim Stande von 0:0 vielleicht die beiden Punkte für die Münchner, als Strauß schon geschlagen war. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 28.03.1951)

>> Spieldaten <<



© text, artwork & code by fg